Die Stimmung am Obersee könnte kaum besser sein, als Roman Cervenka die Lakers in der Overtime zum Sieg gegen seinen Ex-Klub ZSC schiesst. Drei Siege in Folge für Rappi! Wann gibt es das schon? Selten. Im Oberhaus letztmals im Februar 2015.
Während Cervenka ausgiebig von den Fans gefeiert wird und ein breites Lachen im Gesicht hat, erklärt der neue Captain Andrew Rowe im TV-Interview, dass man nicht zu weit nach vorne schauen dürfe. Das Motto bei den Lakers: Nur nicht abheben.
Noch vor einem Jahr musste man sich bei der Mannschaft von Jeff Tomlinson noch keine solchen Sorgen machen. Da versicherte Rowes Vorgänger Antonio Rizzello, dass der Fehlstart nicht mit der Abstiegssaison zu vergleichen sei.
Gleich viele Punkte wie Meister Bern
Tatsächlich fiel der Aufsteiger trotz der fünf Niederlagen zu Beginn nie auseinander. Doch der Playoff-Zug war abgefahren, bevor man so richtig wusste, wohin die Reise gehen soll. Und am Schluss mussten die Lakers froh sein, dass B-Meister Langenthal nicht zur Liga-Quali antrat.
Doch jetzt ist Rappi nach dem Startprogramm noch voll dabei, hat nach vier Runden bereits sieben Punkte auf dem Konto. Gleich viel wie Meister Bern. Oder Titelfavorit Zug, der gar ein Spiel mehr bestritten hat. Für die ersten sieben Punkte hatten die Lakers letztes Jahr 15 Runden gebraucht…
Dass das Tomlinson-Team diese Saison besser sein würde, hatte man erwartet. Doch so viel besser, dass man im Kampf um die Playoff-Plätz mitmischen kann? Zumindest unmöglich erscheint das nicht. Die Lakers haben in den ersten vier Partien einen Punkt mehr geholt als die beiden Playoff-Überraschungsteams, Ambri und die SCL Tigers, vor einem Jahr.
Wenn Cervenka gesund bleibt…
Wird Rappi das neue Ambri? Zusammenhalt und Moral sind gross. Das Team hat ein funktionierendes taktisches Konzept und mit Melvin Nyffeler einen starken Rückhalt im Tor. Und auch die Rapperswiler haben einen Tschechen, der die Fans träumen lässt. Ambri hatte Dominik Kubalik, die Lakers Cervenka.
Seit er 2016 in die Schweiz kam, buchte von den Spielern, die über zehn Partien bestritten haben, nur Robert Nilsson (1,149) mehr Punkte pro Spiel als Cervenka (1,127). So lange der 33-Jährige mit der fragilen Gesundheit, der letzte Saison an einer Lungenembolie litt, fit bleibt, lebt die Hoffnung am Obersee. Bei allen drei Siegen traf er, zweimal in der Overtime.