Der Abstieg muss weg. Das ehemalige Spannungsfeld hat sich entladen, die Liga-Qualifikation wird gefühlt jedes zweite Mal a) unter verdächtigen Bedingungen durchgeführt oder b) kurz vor der Austragung abgesagt. Nervenkitzel? Längst passé. Auf welchen Klub könnte man denn verzichten? Auf Ambri? Niemals. Die Lakers? Längst rehabilitiert. Die Tigers etwa? Auf keinen Fall.
Erwischen kann es theoretisch jeden, wahrscheinlich ist es für wenige. Die Gemeinsamkeit? Wer in Not gerät, wirft das Geld zum Fenster aus. Tun die ja sowieso, sagen Sie? Nicht alle. Ambri zum Beispiel baut gerade ein neues Stadion, das den Klub für die Zukunft rüstet, die brauchen jeden Rappen. Ohne Abstiegsangst im Hinterkopf kann sich ein solcher Klub von den branchenüblichen Reflexen (Notnägel kurz vor der Geisterstunde) verabschieden und die Kohle konsequent in die Basis (Nachwuchs) investieren.
Kommt Nervosität auf, wird das Prinzip «Ausbildung» aber meist sofort über Bord gekloppt. Ohne Abstieg lassen sich zudem auch langfristig gültige Businesspläne aufstellen – ein zusätzliches finanzielles Sicherheitsnetz für notorisch klamme Klubs.
Die Alternative? Eine Profiliga ohne Abstieg, aber nicht ohne mögliche weitere Teilnehmer. Und Kloten (Tradition) gehört mit dazu.
Und die Leistungskultur? Die greift inzwischen auch ohne Abstieg. Die Playoffs zu verpassen wäre als sportliche Konsequenz Strafe genug in dieser ausgeglichenen Liga.
Für eine (Bundes-)Liga ohne Abstieg kämpft übrigens auch der Arbeitskollege Oli G. Aus pragmatischen Gründen: Oli G. ist ein Freund von Werder Bremen. Eine Bundesliga ohne Abstieg ist allerdings so wahrscheinlich wie ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen.