Valentin Nussbaumer sticht schon vor dem Match in Lausanne ins Auge. Sein Name steht auf dem Matchblatt gleich neben jenen der kanadischen Stars Pouliot und Micflikier. Zehn Tage vor seinem 17. Geburtstag führt der Teenie als Center Biels zweite Sturmreihe an!
Allerdings nur kurz. Weil Lausanne früh in Führung geht und Biel im ersten Drittel an die Wand spielt, stellt McNamara wieder um. «Wir waren unter Druck, deshalb habe ich Fabian Sutter gebracht, der mit seiner Routine Ruhe reingebracht hat. Es war kein Entscheid gegen Nussbaumer, sondern ein taktischer Wechsel», erklärt der Coach.
Weil Pouliot im zweiten Drittel nach einer Prügelei mit Borlat einen Restausschluss kassiert, rückt Nussbaumer wieder auf. Und trifft in der 33. Minute nach einem Abpraller zum 1:1. Der Jurassier bejubelt seinen ersten NL-Treffer ausgelassen. Und holt sich den Puck als Souvenir beim Linesman ab. Über seine Tor-Premiere sprechen darf er nicht, der EHC Biel schützt den Junior vorerst noch vor dem Medienrummel.
Nussbaumer, der aus Delsberg stammt und im Nachbardorf Rossemaison auch noch Inlinehockey spielt, besitzt bei Biel einen dreijährigen Ausbildungsvertrag. Aktuell läuft das erste Jahr. Dass er in der ersten Mannschaft bereits für Furore sorgt, kommt für Sportchef Martin Steinegger nicht ganz überraschend: «Wir haben ihn in der Vorbereitung extra gegen Schwenningen, einem physisch robusten Team, eingesetzt. Er hat sich überhaupt nicht einschüchtern lassen. Da hatte ich schon das Gefühl, dass das etwas werden könnte.»
Der rasante Aufstieg wirkt sich für den jungen Chelsea-Fan demnächst bereits finanziell aus. Steinegger: «Wir sind momentan dran, mit seinem Agenten den Vertrag anzupassen, damit er anstatt der Prämien ein fixes Salär bekommt.» Das Talent langfristig an den Verein zu binden, darüber macht sich der Sportchef aber noch keine Gedanken. «Es ist zu früh um über diese drei Jahre hinauszudenken, wir wissen nicht was noch alles kommt.» Aber für Steinegger ist klar: «Man muss ehrlich sein: Wenn er so weitermacht, wird er ein Thema für den NHL-Draft 2019.»
Bei Biel soll er in dieser Saison nur dosiert zum Einsatz kommen. Trainer McNamara sagt: «Wir wollen ihn nicht verbrennen, nicht dass er im November kaputt ist. Drei Spiele pro Woche auf diesem Niveau sind hart.» Und Steinegger meint: «Wenn es normal läuft, kommt er auf 80 bis 90 Spiele diese Saison. Deshalb müssen wir ihn sicher auch mal rausnehmen.»
Das hatte McNamara eigentlich schon für das heutige Spiel gegen Servette geplant. Doch nach Nussbaumers Tor-Premiere sagt der Coach: «Ich kann ihn jetzt nicht rausnehmen. Nächste Woche kehren Tschantré und bald auch Diem zurück. Dann bekommt er eine Pause.» Und nächste Saison? «Dann ist er ein Stammspieler bei uns, ganz klar!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |