Lausanne schnappt sich den Auswärtssieg
2:10
Tigers kurz vor dem Aus:Lausanne schnappt sich den Auswärtssieg

Zwei Hockey-Märchen droht das Ende
So können sich Ambri und Langnau retten

Endet heute die wunderbare Saison der SCL Tigers und von Ambri? BLICK sagt, wie dies die beiden Underdogs verhindern können.
Publiziert: 19.03.2019 um 18:24 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2023 um 23:59 Uhr
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Jetzt klappts doch noch: Ambri schlägt Biel und verkürzt in der Serie.
Foto: Keystone
Stephan Roth

Heinz Ehlers und Luca Cereda haben mit ihren Teams in der Qualifikation ein wunderschönes Märchen geschrieben. Die SCL Tigers und Ambri haben mit geringen finanziellen Mitteln und einer Politik der Vernunft alles herausgeholt und sich für die Playoffs qualifiziert, obwohl es dafür mehr Punkte denn je brauchte.

Die Resultate waren bei beiden gleich sensationell, doch den Stil, den die Trainer-Füchse pflegten, war unterschiedlich. Und um heute das Playoff-Aus zu vermeiden, müssen die Emmentaler und die Tessiner noch einmal ganz sich selbst sein.

Beide liegen in der Serie 1:3 zurück. Während Ambri am Samstag mit dem ersten Sieg im achten Saison-Duell gegen Biel die Hoffnung von Neuem nährte, haben die SCL Tigers nach dem Startsieg in Lausanne nun dreimal in Folge verloren.

Langnau: Kälte, Ambri: Hitze

Das Rezept, um die Saison mindestens um ein Spiel verlängern zu können? Für Langnau in Lausanne: Kälte. Für Ambri in Biel: Hitze.

Kaum eine Mannschaft war in dieser Saison so cool wie die Tigers. Wenn das Ehlers-Team sein System diszipliniert umsetzt und dazu die Scheibe auch unter Druck aus der eigenen Zone brachte, als ob es nichts erschüttern könnte, finden die Gegner kaum ein Rezept. Am Samstag gelang dies lange.

Sobald die Langnauer aber zu viel machen und sich von Nervosität und Emotionen leiten lassen, sind sie geliefert. Sinnbild dafür ist Chris DiDomenico. Der Kanadier kann ein begnadeter, cleverer Playmaker sein, aber auch ein Hitzkopf, der Fokus und Disziplin verliert.

Bei den Tigers liegt die Kraft in der Ruhe. Anders bei Ambri. Die Biancoblu brauchen die Emotionen, das Spiel mit dem Feuer. Sie müssen stets den letzten Tropfen Energie nutzen, um den spielstarken, gut organisierten Bielern Paroli bieten zu können.

9 zu 35 Minuten Powerplay

Am Samstag schafften sie das – auch mit der Hilfe ihrer fanatischen Fans, die angestachelt von Ceredas Schiedsrichter-Kritik, für eine bombastische Stimmung und Druck auf die Unparteiischen sorgten.

Es war ein Ritt auf der Rasierklinge. Denn mehrfach ging Ambri dabei an und über die Grenzen des Regulären. Dass die Tessiner bei sechs Strafen nur einen Treffer zuliessen, war ebenso matchentscheidend wie der Umstand, dass sie 64 Sekunden Powerplay-Zeit zu zwei Toren nutzten.

Dass Ambri (9 Minuten, 19 Sekunden) bisher weit weniger in Überzahl agierte als Biel (35:06), ist nicht einem Mangel an Augenmass der Schiedsrichter, sondern der Spielweise der beiden Teams geschuldet. Mit diesem Preis muss der Underdog leben. Und dann das (subjektive) Gefühl, benachteiligt zu werden, weiterhin als Treibstoff nutzen. Gelingt es ein weiteres Mal, werden die Seeländer kaum mehr cool bleiben. Schliesslich liess sich das Team von Antti Törmänen schon vor einem Jahr im Halbfinal gegen Lugano eine Serie noch entreissen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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