Vor einem Jahr scheiterte der SCB im Playoff-Halbfinal am ZSC. In dieser Saison betreiben die Berner Wiedergutmachung gegen den Rivalen. Sie gewannen alle fünf Duelle gegen den Meister.
Die Gäste begannen die Partie am Sonntag zwar intensiv, schalten aber nach der frühen 2:0-Führung bald in den Verwalter-Modus um. Das ging gut, weil die ZSC Lions zu harmlos waren. Allein Denis Hollenstein vergab vier hochprozentige Gelegenheiten. «Wenn die drin sind, reden wir anders», sagte ZSC-Coach Arno Del Curto.
Stress und Dringlichkeit lassen sich nicht simulieren
Vielleicht. Dann hätte der SCB ans Limit gehen müssen. Doch so kommt es wie so oft. Der SCB gewann – und ist wieder Leader. Den Bernern geht es wie den Lions vor der Ankunft von Sportchef Sven Leuenberger 2017. Da war die Quali für den ZSC ein Spaziergang. Und als die Playoffs dann schnell zu Ende waren (2016 gegen Bern, 2017 gegen Lugano), klagte man darüber, dass man davor zu wenig gefordert worden sei.
Wird der SC Bern für die K. o.-Phase besser gerüstet sein? Trainer Kari Jalonen ist jedenfalls bemüht, kein Nachlassen aufkommen zu lassen. Doch Stress und Dringlichkeit lassen sich nicht simulieren. Und im Viertelfinal in zweieinhalb Wochen werden die Berner auf einen Gegner treffen, der bis zum Schluss um jeden Punkt kämpfen musste und – vom Strich-Kampf gestählt – mit weniger Druck in die Playoffs steigen kann.
Letzte Saison wurde der SCB allerdings selbst in der ersten Playoff-Runde gegen Servette nicht über Gebühr gefordert, konnte danach aber im Halbfinal gegen den ZSC nicht mehr hochschalten.
«Vor zwei Jahren wurden wir auch Meister»
Sorgen macht man sich in Bern diesbezüglich keine. Thomas Rüfenacht sagt: «Zum Glück zieht Zug mit. Das setzt uns unter Druck. Es ist nicht wie vor einem Jahr, als wir einfach durch die Qualifikation glitten.»
Damals hatte der SCB phasenweise 19 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger. «Wir waren Anfangs Januar schon grün im Teletext», sagt Verteidiger Justin Krueger. «Jetzt kämpfen wir mit Zug um die Spitze. Wir wollen unbedingt Erster sein.»
Krueger sagt, man habe genug Erfahrung. «Schliesslich wurden wir vor zwei Jahren auch Quali-Sieger und holten danach den Titel.»
Spätestens in zwei Monaten, wenn die Meisterschaft zu Ende ist und der Pokal überreicht wurde, herrscht Klarheit.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |