Bern – Zug 0:1 (Endstand 2:4)
Das Spiel: Es laufen die letzten Sekunden. Torhüter Tomi Karhunen hat sein Tor längst verlassen. Mit sechs Mann versucht der SCB, doch noch die Verlängerung zu erzwingen. Vergeblich. Eero Elo scheitert mit dem letzten Abschluss. Zug steht im Halbfinal, trifft auf die Lakers. Für den SCB ist die Saison gelaufen.
Ein einziges Tor entscheidet diese kapitale Partie. Nach 38 Minuten narrt EVZ-Verteidiger Santeri Alatalo die gesamte Berner Hintermannschaft, findet den freistehenden Jérôme
Bachofner. Der Stürmer hat leichtes Spiel, trifft erstmals nach sieben Partien.
Die Befürchtungen von SCB-Coach Mario Kogler haben sich bewahrheitet. «Es wird immer augenscheinlicher, weshalb man irgendwann abbaut und warum man gewisse Entscheidungen trifft», sagte der Österreicher vor dem Spiel und sprach von einer mentalen Müdigkeit. Tatsächlich macht der EVZ den frischeren Eindruck.
Im Vergleich mit den ersten beiden Auswärtspartien, die beide 2:6 verloren gingen, gehen die Zentralschweizer von Beginn weg entschlossener ans Werk, machen sofort Dampf. Doch trotz deutlich mehr Spielanteilen sind es die Berner, die sich im ersten Abschnitt die besseren Chancen erarbeiten. Und das bei gerade mal vier Abschlüssen. Tristan Scherwey und Inti Pestoni, der nun nach Ambri zurückkehren wird, scheitern an EVZ-Keeper Leonardo Genoni.
Wie schon während der gesamten Viertelfinal-Serie geben sich die Berner Stehaufmännchen nicht geschlagen, werfen im letzten Drittel noch einmal alles in die Waagschale. Doch mehr als ein Pfostenschuss von Simon Sterchi schaut nicht mehr heraus. Das einzige Highlight aus Berner Sicht?
Vor dem Match wird Beat Gerber, der am Mittwoch in Zug sein 1000. Spiel für den SCB bestritten hat, geehrt. Auf dem Videowürfel werden seine Highlights gezeigt. Dazu ertönt «Atemlos» von Helene Fischer. Zu Gerbers Ehren tragen alle Berner während des Aufwärmens das Trikot mit der Nummer 2.
Der Beste – Leonardo Genoni (Zug): Der Torhüter spielt im bisher wichtigsten Spiel der Saison zu null.
Die Pflaume – Dustin Jeffrey (Bern): Der kanadische Center verliert das Bully vor dem 0:1. Und bleibt offensiv erneut harmlos.
Tor: 38. Bachofner (Alatalo, Senteler) 0:1.
So lief das Spiel im Liveticker!
ZSC Lions – Lausanne 3:0 (Endstand 4:2)
Das Spiel: Die ZSC Lions zeigen sich zunächst beeindruckt von den Ereignissen vom Mittwoch. Ohne den gesperrten Topskorer Andrighetto sowie Krüger, Rautiainen sowie Pedretti (Knie, Saisonende), die sich in Lausanne verletzten, trauen sich wenig zu.
Im ersten Drittel bringen die Zürcher nur drei Schüsse aufs Tor von Stephan, produzieren dafür zahlreiche unerlaubte Befreiungsschläge und Offsides. Lausanne ist spielbestimmend, kann sich allerdings auch keine klaren Torchancen erarbeiten. Und auch im Powerplay kommen die Waadtländer nicht auf Touren. Die Zürcher setzen auf Beton. Und der hält.
Vom Gift der vergangenen Spiele ist auf dem Eis nicht mehr viel da. Dafür machen einige der 50 Zuschauer ihre Abneigung für Lausanner mit nicht druckreifen Tiraden kund. Und ZSC-Coach Grönborg legt sich mit Schiedsrichter Stricker an.
Der erste Treffer fällt erst in der 33. Minute. Dabei profitieren die Lions von einem Fehlpass von Aurélien Marti, den Axel Simic abfangen kann. Der Stürmer, der nur noch bei den GCK Lions zum Einsatz kam, seit bekannt wurde, dass er ab nächster Saison für Davos spielen wird, bedient Denis Hollenstein, der trifft.
52 Sekunden später ist es wieder einer der Lückenbüsser beim ZSC, der das 2:0 einleitet. Dominik Diem nimmt Malgin die Scheibe ab und spielt Simon Bodenmann frei. Der ehemalige Nati-Stürmer, der davor in der Serie punktlos geblieben war, bezwingt Stephan. Somit treffen die Lions mit den Torschüssen Nummer 8 und 9.
Lausanne findet auch danach kein Mittel, die Zürcher Defensive zu knacken. So kommt Ludovic Waeber zu seinem dritten Shutout der Serie.
Während die Zürcher nun ab Sonntag im Halbfinal auf Servette treffen, ist die Saison für Lausanne beendet. Vermissen werden Craig MacTavish, den man wohl hierzulande nie mehr sehen wird, und sein Team wohl nur wenige.
Der Beste – Axel Simic (ZSC Lions). Bei Lausanne wurde der Fribourger einst verschmäht. Nun steht er nach sechs Wochen ohne Spiel am Ursprung der Waadtländer Niederlage.
Die Pflaume – Aurélien Marti (Lausanne). Karma? Der hünenhafte Verteidiger, der in der Serie mit Banditen-Hockey auffiel und am Mittwoch Krüger mit einem Check ins Gehäuse verletzte, leistet sich vor dem ersten Tor einen fatalen Fehlpass.
Tore: 33. Hollenstein (Simic) 1:0. 34. Bodenmann (Diem) 2:0. 58. Lasch (Roe) 3:0 (ins leere Tor).
So lief das Spiel im Liveticker!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |