BLICK: Hans Wallson, vor dem Växjö-Spiel sind Sie daheim in Schweden ein gefragter Mann. Was erzählen Sie über unser Hockey?
Hans Wallson: Dass es eine gute Liga ist, in der man nie einfach zu Punkten kommt. Die Atmosphäre in den Stadien ist toll. Es macht Spass, hier zu arbeiten.
Wie sehen Sie die Entwicklung Ihrer Mannschaft?
Wir haben das Gefühl, dass wir in die richtige Richtung gehen. Die Spieler fühlen sich immer sicherer. Sie müssen nicht mehr so viel nachdenken und können vermehrt instinktiv agieren. So können wir schneller spielen. Wir sind nun auch effizienter.
Obwohl Sie auf Platz 1 liegen, gibt es einige Problem-Punkte.
Wir schauen nicht auf die Tabelle. Wir achten nur auf das grosse Ganze. Wir wollen bereit sein, wenn die Playoffs beginnen.
Spieler mit grossen Namen wie Luca Cunti oder Inti Pestoni spielen derzeit nur eine Nebenrolle.
Wir haben 15 Stürmer und neun Verteidiger und einen Konkurrenzkampf im Team. Damit gehen alle professionell um. Luca und Inti sind Teil des Teams wie alle anderen auch, selbst wenn im Moment andere Spieler zum Einsatz kommen. Man muss die ganze Saison im Auge behalten.
Cunti war zuletzt mehrfach überzählig, hat einen auslaufenden
Vertrag und einen guten Lohn…
…das Salär ist nicht mein Business. Wenn ich sehe, wie gut er trainiert, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er wieder spielt.
Glauben Sie, dass er diese Saison noch eine wichtige Rolle spielen wird?
Er ist ein guter Hockey-Spieler. Fraglos. Doch wir haben Konkurrenz im Team und brauchen auch eine Balance. Es geht nicht nur um einen Namen. Wir sind ein Team. Die Spieler verstehen das. Das sind Luxus-Probleme.
Dieses Problem muss also nicht sofort gelöst werden?
Für uns ist es kein Problem. Wir werden jeden brauchen.
Ihr Captain Mathias Seger kritisierte in seiner Kolumne im «Tages-Anzeiger» das grosse Kader.
Das habe ich nicht gelesen. Dazu kann ich nichts sagen.
Ist es für Sie in Ordnung, dass er als Aktiver Kolumnen schreibt?
Ich habe nichts davon gehört. Ich sehe auch da kein Problem.
Seger ist der Ansicht, dass es ein Problem für die Spieler ist, ihre Rolle zu finden, wenn das Kader so gross ist.
Das kann manchmal so sein. Doch am Ende brauchen wir jeden.
Segers Aussage im «Tages-Anzeiger»
«Ein Trainer ist wie ein Gärtner, der ein fragiles Ökosystem mit verschiedenen Lebensarten im Gleichgewicht halten muss. Seine wichtigste Aufgabe ist es, jedem Spieler das Gefühl zu geben, er werde gebraucht. Dafür muss er für jeden eine Rolle finden. So schafft er Vertrauen und regt das natürliche Wachstum des Teams an. Beim ZSC sehe ich die Situation darum derzeit mit einer gewissen Skepsis: Wir haben 27 Spieler – aber nicht genügend Rollen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |