Weil diese Saison Olympia ohne NHL-Stars ansteht, testete Kanada diesmal schon im August in Russland. Und da zauberte einer, der eben erst bei Meister SC Bern unterschrieben hatte: Mason Raymond. Der Flügel erwischte den Goalie mit einem «Airhook», in dem er die Scheibe an der Stockschaufel klebend von hinter dem Tor unter die Latte zog.
Das sorgte in der Heimat für Schlagzeilen. «Es war ein spontaner Einfall», sagt Raymond. «Ich hatte das davor im Training mehrfach versucht.» Will er damit auch die Schweizer Goalies erwischen? «Wenn sich die Gelegenheit bietet, ja», antwortet er schelmisch.
Doch warum landete der Stürmer, der 609 NHL-Spiele bestritt und dabei 123 Tore erzielte, in Bern? Letzte Saison verabschiedete sich Raymond aus familiären Gründen aus der besten Liga der Welt. Nach nur vier Spielen bei den Anaheim Ducks löste er seinen Vertrag auf, weil seine Frau Megan an Borreliose, einem tückischen in der Regel durch Zecken übertragenen Infekt, erkrankt war.
«Sie befindet sich immer noch auf dem Weg der Besserung», sagt Raymond nur. Die näheren Umstände sollen privat bleiben. Wegen den gesundheitlichen Problemen seiner Frau lehnte der Flügelstürmer Anfang Jahr nach seinem beeindruckenden Auftritt beim Spengler Cup (5 Spiele, 6 Punkte) im Team Canada Anfang Jahr alle Angebote aus der Schweiz ab. «Die Familie hat bei mir absolut erste Priorität», sagt der bald 32-Jährige. «Es war die richtige Entscheidung.»
Raymond ist nicht mehr lange allein in Bern. Am 15. September kommen auch Megan, Sohn Max (5) und Töchterchen Grace (2) nach. «Wir freuen uns darauf, eine andere Kultur kennenzulernen und etwas von der Welt zu sehen», sagt der neue SCB-Stürmer. Und wenn es nach Wunsch läuft, bekommt er im Februar auch Südkorea zu sehen und spielt bei Olympia für Kanada.
Stalbergs Wunsch: In Zug der Leader statt NHL-Mitläufer
Als Transfer-Coup gepriesen, will Viktor Stalberg beim EVZ nichts Anderes sein. Nach acht Saisons schliesst der Schwede die NHL-Türe und sagt Adieu. Für Toronto, Chicago, Nashville, die NY Rangers, Carolina und Ottawa stürmte der 31-Jährige. In seiner besten Saison mit Chicago schoss Stalberg 22 Tore (2011/12) und holte ein Jahr später mit den Blackhawks den Stanley Cup.
«Natürlich ist es hart, die NHL hinter sich zu lassen», gesteht Stalberg. Aber er hat seine Gründe. «Ich hätte Offerten gehabt, aber die waren nicht so gut wie ich mir das vorgestellt hatte.» Und so machte es keinen Sinn für den Flügelstürmer. «Ich hatte eine gute Karriere in der NHL. Ich muss nicht des Prestiges wegen bleiben.»
Stalberg will nicht in einer vierten Linie eines NHL-Klubs rumdümpeln mit bloss elf Minuten Eiszeit. «Ich möchte Hockey wieder geniessen und in einem Team eine wichtige Rolle übernehmen.» Dieser Chance sieht er in Zug. In der Sturmlinie mit Neuzuzug Garrett Roe (29, USA) und Dominic Lammer (24) hat es in der Vorbereitung schon bestens harmoniert.
Ein weiterer Grund für den Wechsel in die beschauliche Schweiz: Stalbergs Freundin Mathilda erwartet in den nächsten Wochen das erste gemeinsame Kind, und unsere NLA ist familienfreundlicher als die NHL.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 23 | 25 | 46 | |
2 | ZSC Lions | 21 | 22 | 43 | |
3 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
4 | SC Bern | 24 | 13 | 39 | |
5 | EHC Kloten | 23 | 4 | 38 | |
6 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
7 | EHC Biel | 23 | -2 | 34 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 21 | -15 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 23 | -12 | 28 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 21 | -12 | 27 | |
12 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
13 | Genève-Servette HC | 19 | -3 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 22 | -35 | 18 |