Die ZSC Lions haben sich mit drei Niederlagen in Folge in eine prekäre Lage manövriert, liegen kurz vor Quali-Halbzeit drei Punkte unter dem Strich und stehen vor der Woche der Wahrheit mit Spielen gegen Fribourg, die SCL Tigers und Servette. «Das sind unsere direkten Konkurrenten», sagt Sven Leuenberger. «Das Ziel muss es sicher sein, dass wir nach dieser Woche wieder über dem Strich sind.»
Für den ZSC-Sportchef muss es ein Déjà-vu sein. Er war in der Saison 2013/14 noch beim SCB, als die Berner als erster und bisher letzter Meister die Playoffs verpassten. Und jetzt droht auch den Lions die Mutter aller Blamagen.
Beim SCB gab es zwei Trainerwechsel
Wo sieht Leuenberger die Parallelen? «Sicher, dass wir damals auch extrem viele Verletzte hatten», sagt der 49-Jährige spontan. Über weitere Parallelen mag er sich aber nicht den Kopf zerbrechen. In Bern kam es damals in der gleichen Phase (nach einem 1:4 gegen Biel) zum ersten Trainerwechsel: Meistercoach Antti Törmänen wurde durch Svens Bruder Lars ersetzt. Ende Januar musste dieser dann dem Kanadier Guy Boucher weichen. Auch das half nichts.
Muss Serge Aubin um seinen Job bangen? Wird ein Trainerwechsel auch bei den Zürchern ein Thema, wenn der Negativtrend anhält? «Solche Gedanken mache ich mir, ehrlich gesagt, nicht», antwortet Leuenberger. «Im Moment sind alle gefordert. Die Spieler, der Trainer, ich, die ganze Organisation.»
Playmaker fehlen den ZSC Lions
Für den Ostschweizer steht auch nicht der Blick auf die Tabelle im Vordergrund, sondern die Leistungen des Teams. «Wenn diese gut sind, dann gewinnen wir auch. Und dann kann man wieder auf die Tabelle schauen.»
Dass beim Meister spielerisch einiges im argen liegt, lässt sich durch die Absenzen von Kreativ-Spielern wie Roman Cervenka, Pius Suter, Roman Wick und Robert Nilsson erklären. Es fehlen Playmaker. Darunter leiden dann auch die Stars am Flügel. Allen voran Fredrik Pettersson. Der Schwede, der letzte Saison noch mit 26 Treffern NL-Torschützenkönig (davon 14 im Powerplay) war, hat erst dreimal getroffen – und noch nie in Überzahl.
Mit Wick, Cervenka und Nilsson ist in diesem Kalenderjahr nicht mehr zu rechnen. Bei Suter wird von Tag zu Tag geschaut. Doch Leuenberger betont: «Die Verletzten haben nichts damit zu tun, ob wir mit Intensität spielen.» In diesem Bereich muss sich ZSC zügig steigern, sonst wird es ihm wie Bern 2013/14 ergehen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |