Werden Grenzen ausgelotet, sind Übergriffe die logische Konsequenz. Dann sind die Regelhüter auf dem Eis und an den Schreibtischen gefragt. Zuletzt haben die Kontrollorgane allerdings versagt.
Ein Beispiel unter vielen: Am Sonntag in der Swiss Life Arena checkt HCD-Verteidiger Aaron Irving den ZSC-Stürmer Jerome Bachofner wuchtig und aus kurzer Distanz von hinten in die Bande, Bachofners Kopf knallt gegen die Bandenkante.
Gegen Irving gibt es weder einen Restauschluss noch wird gegen ihn ermittelt. Warum? Für eine leichtere Version dieses Tatbestandes (da war weniger Tempo im Spiel) wurde Biels Mike Künzle am Vortag folgerichtig vom Eis gestellt und für zwei Spiele aus dem Verkehr gezogen. Wo bleibt da der rote Faden?
Das ist allerdings nur ein Beispiel. Zur gleichen Zeit in Rapperswil: Der robuste EVZ-Söldner Justin Abdelkader (36) lässt sich nach sehr leichten Kontakten zweimal sehr theatralisch fallen, aber die Refs gehen dem Nepp des NHL-Veteranen auf den Leim und sprechen Strafen aus.
Den hohen Stock gegen den Kopf von Sandro Zangger im gleichen Spiel lassen sie aber praktisch ungesühnt – mit zwei Minuten kommt Abdelkader für eine gesundheitsgefährdende Aktion viel zu leicht aus der Affäre.
Das Klima zwischen den Lakers und Meister Zug ist allerdings seit der ersten Partie vergiftet. Der Grund: Ein Stockschlag von Rappi-Verteidiger Michal Jordan gegen den ungeschützten Kopf von Zug-Verteidiger Nico Gross wird als Zufälligkeit abgetan. Von den Schiedsrichtern, von den Offiziellen für Spielersicherheit (!) und von den Einzelrichtern. Unverständlich.
Lakers-Sportchef Janick Steinmann: «In gewissen Szenen fehlt der Respekt gegenüber der Gesundheit der Gegenspieler. Härte bedeutet nicht, dass einer verletzt werden muss. Wir Sportstrategen haben viel Arbeit vor uns, im Sommer werden wir uns fragen müssen, ob das Regelbuch bei uns in der Schweiz richtig interpretiert wird.»
Gegenmassnahmen sind allerdings schon jetzt gefragt, nicht nur als Sofortmassnahme auf dem Eis. Und: Bussenbescheide wegen Schwalben und Schauspielerei sollten innert nützlicher Frist (also: am Tag danach) ausgesprochen werden, nicht erst zehn Tage nach dem Ereignis. Wer gegen Wildwest-Aktionen keine Massnahmen ergreift, findet sich plötzlich in einer Busch-Liga wieder.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |