«Wir sind die Rüfenachts der Tribüne»
Das ist der Plexiglas-Springer von Bern

Er sorgte mit einem 2-Meter-Sprung für Aufsehen. Und jetzt knöpft sich Michel Baumann Lapierre vor.
Publiziert: 09.04.2016 um 09:24 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 08:50 Uhr
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Erlösung pur! Die zwei Meter Distanz hindern Michel Baumann nicht am Sprung.
Foto: Keystone
Angelo Rocchinotti

Sie nennen sich Heimwärtssieg-Boys, lassen seit 25 Jahren kein Heimspiel aus und sorgen hinter der Gäste-Bank für Stimmung. «Fremde Stadien betreten wir nur beim Saison-Auftakt oder wenn Bern Meister werden kann», erklärt Michel Baumann.

Der 38-jährige Bauingenieur ist jener Fan, der bei Thomas Rüfenachts Siegestor am Dienstag ans Plexiglas hechtete und den SCB-Stürmer umarmte. «Die Kollegen meinten, sie hätten sich diesen 2-Meter-Sprung wohl nicht getraut. Aus Angst, runterzustürzen. Natürlich braucht es ein bisschen Mut. Aber es ist keine unmenschliche Weite», sagt Baumann, der in der 4. Liga für den HC Lerchenfeld spielt. «Jetzt nennen sie mich Frosch.»

Mit Rüfenacht hat sich der Berner Oberländer vor geraumer Zeit unterhalten. «Rüfi sagte noch, er käme zu uns, wenn er einen Ofen schiesst.» Der Nati-Stürmer selbst verriet am Mittwoch im BLICK: «Sie unterstützen uns immer, sehen aus wie geile Typen. Deshalb fuhr ich in ihre Richtung.»

Trash-Talk und ein Bier mit Alessandro Chiesa

Die elf Heimwärtssieg-Boys, die sich vor drei Jahren mit dem Okay von CEO Marc Lüthi ein eigenes Trikot erstellen durften, haben mit Rüfenacht etwas gemeinsam. «Wir sind quasi die Rüfenachts der Tribüne», verrät Baumann. «Während eines Spiels mögen wir niemanden mit einem anderen Logo, versuchen, die Gegner mit Trash-Talk aus dem Konzept zu bringen.»

Während einige Cracks cool bleiben, hätten andere eine kurze Zündschnur. «Marco Bührer verriet mir mal, dass sich Spieler provozieren liessen und danach Strafen kassierten. Wir tun alles, damit Bern gewinnt, werfen aber nichts aufs Eis und distanzieren uns von Gewalt.»

Die Gegner wissen längst, was sie in Bern erwartet. Trotzdem grüsst Servette-Zampano Chris McSorley die Jungs stets freundlich. Und mit Lugano-Verteidiger Alessandro Chiesa hatte Baumann sogar mal eine Plauderstunde. «Ein geiler Socken. Vor zwei Jahren deutete ich ihm vor dem letzten Playout-Spiel an, dass wir später eins trinken. Prompt kam er nach dem Match auf die Spielerbank. Bei einem Bier sagte mir Chiesa, unsere Provokationen würden ihn heiss machen», so Baumann. «Mit ihm würde ich sogar in die Ferien verreisen.»

Heute will sich der 38-Jährige aus Heimberg, der als Kind Tigers-Fan war, Maxim Lapierre vorknöpfen. «Der wollte schon im Warm-up unsere Spieler provozieren. Er soll sich fernhalten und sich auf uns konzentrieren.»

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2
SC Bern
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HC Davos
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38
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ZSC Lions
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EHC Kloten
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62
7
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HC Ambri-Piotta
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