Drei Wochen ist es her, als sich der EHC Biel für die Playoffs qualifizierte. Gewonnen haben die Seeländer seither nichts mehr, wirken satt. «An jenem Abend waren alle so glücklich. Vielleicht haben wir im Unterbewusstsein kurz abgehängt, waren zu schnell zufrieden und haben vergessen, was noch alles kommt», sagt Stürmer Julian Schmutz nach dem 0:3 gegen Bern, der sechsten Klatsche in Serie.
Einer, der nie genug kriegt, ist Trainer Mike McNamara. Mitten im Playoff-Kampf hilft der bald 68-Jährige gestern als Assistent bei den Novizen aus, coacht sein Ex-Team gegen Langnau in den Halbfinal.
McNamara will nicht klagen
«Weshalb hätte ich das nicht tun sollen? Ich bin ja sowieso bis 18 Uhr in der Eishalle. Da kann ich doch anschliessend noch bei den Novizen einspringen», sagt McNamara, als sei es das normalste der Welt. «Mir ist klar: Nicht viele Trainer würden das tun. Doch die tragen auch den Klub nicht im Herzen.»
Spricht der langjährige Junioren-Coach über den Nachwuchs, spürt man seinen Enthusiasmus. Er mag nicht darüber klagen, dass Biel Jahr für Jahr die stärksten Spieler an die Konkurrenz verliert. «Wir haben nicht wie Lugano, Bern oder Zürich 30 Millionen Franken zur Verfügung. Wir haben 15. Nun können wir jammern oder hart arbeiten und Junioren ausbilden.»
An Energie mangle es ihm nicht. Das Bett, das in der Tissot-Arena einst für Kevin Schläpfer errichtet wurde, habe er nie benötigt. «Für mich ist diese Arbeit kein Muss. Zudem habe ich an den Sonntagen frei.» Doch auch da sitzt der 67-Jährige im Stadion. «Von 10 bis 19 Uhr. Ich schaue mir alle Nachwuchsspiele an.»
«Wir werden kämpfen»
Seine Frau Inger begleitet ihn, filmt von der Tribüne aus. «Sie ist noch verrückter als ich. Nur die Profis verfolgt sie nicht. Sie ist zu nervös», sagt McNamara, der auch in den NLB-Stadien anzutreffen ist. «Brunner kommt nicht nach Biel. Nilsson auch nicht. Jetzt suche ich den nächsten Schmutz.»
Gesucht wird auch ein zweiter McNamara, ein Ausbildner als Assistent. Die Kandidaten: Anders Ollson (HCD), Langenthals Jason O’Leary und Lars Leuenberger. Olsson hat die besten Karten.
Doch zuerst muss Biel heute wieder in Bern ran. «Der SCB ist besser, aber wir werden kämpfen», sagt McNamara. Bleibt zu hoffen, dass auch die Spieler wieder den nötigen Biss entwickeln.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |