Eigentlich wären es nur drei Schweizer gewesen, die inmitten von ausländischen Topskorern in Bern geehrt werden: Fribourgs Julien Sprunger (31), Zugs Lino Martschini (24) und Davos' Andres Ambühl (33).
Zur Überraschung aller taucht dann noch Thomas Nüssli (34) auf. Der Stürmer ist eigentlich «nur» Langnaus zweitbester Skorer. Hinter dem Kanadier Chris DiDomenico. Doch der 28-Jährige hat das Emmental längst verlassen, als die NLA-Topskorer ihre Checks überreicht bekommen.
Schon am Montagmorgen wurde DiDomenico nicht mehr gesichtet im Ilfisstadion. Der Mannschaft wurde vor dem Training mitgeteilt, dass der Vertrag mit dem Goalgetter auf dessen Wunsch aufgelöst worden ist. Die NHL ruft, per sofort wechselt DiDomenico zu den Ottawa Senators (BLICK berichtete).
«Die Nachricht kam für uns alle überraschend», sagt Nüssli, «und man kann auch geteilter Meinung sein darüber. Aber welcher ausländische Spieler hier in der Schweiz wäre bei einem solchen Angebot nicht gegangen?», fragt er zurecht. Wären die SCL Tigers in der bevorstehenden Platzierungsrunde nicht in der verhältnismässig komfortablen Situation, elf Punkte Vorsprung auf Fribourg und Ambri zu haben – der Klub hätte DiDomenico wohl nicht ziehen lassen. DiDomenicos Scheck durfte Nüssli nun entgegennehmen.
HCD-Stürmer Ambühl, der seine statistisch beste Saison (2016, 2009) mit 41 Punkten egalisiert hat, erzählt passend zum Western-Motto der Ehrung von seinem Hobby, der Jagd, und verrät, dass es Fleisch gegeben hat diese Jagdsaison und dass der die Ruhe in der Natur geniesst.
Zugs Martschini beeindruckt mit seiner Konstanz, die er punktemässig in den letzten Jahren hält. Und verrät, dass er als Kind so manche Scheiben eingeschossen hat, weil er draussen schon an seinem Schuss gefeilt hat. Sprunger, der dritte Schweizer im Bunde, ist bereits zum fünften Mal Fribourgs bester Skorer! Gratulationen anzubringen ist aber schwierig, «denn für mich ist es hart heute», gesteht Sprunger. Lieber würde er am Samstag in die Playoffs starten.
Die NLA-Topskorer der Saison 2016/17:
Mark Arcobello, Bern, 55 Punkte
Julien Sprunger, Fribourg, 51
Robert Nilsson, ZSC, 51
Lino Martschini, Zug, 49
Drew Shore, Kloten, 48
Linus Klasen, Lugano, 48
Dustin Jeffrey, Lausanne, 46
Andres Ambühl, Davos, 41
Robbie Earl, Biel, 39
Nick Spaling, Servette, 38
Janne Pesonen, Ambri, 34
Thomas Nüssli, SCL Tigers, 29 für Chris DiDomenico, 38.
Insgesamt haben die NLA-Topskorer 107'600 Franken eingespielt für ihre Klubs. Inklusive den besten NLB-Goalgettern (172'700 Fr.) macht dies eine Summe von 345'400 Franken, weil die PostFinance den Betrag verdoppelt, für die Nachwuchs-Kassen der Vereine.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |