Zweieinhalb Wochen ist es her, seit der SC Bern in Lausanne die Playoffs verpasste. Seither stellen sich viele Fragen. Wer coacht die Mannschaft nächste Saison? Bleibt Alex Chatelain Sportchef? Und wer kommt als vierter Ausländer neben Torhüter Tomi Karhunen und den Stürmern Dustin Jeffrey (LHC) und Ted Brithén (Rögle/Sd)? Antworten dürfte man so schnell keine erhalten.
CEO Marc Lüthi hat per sofort einen Einstellungstopp verhängt. Er sagt: «Solange ich nicht weiss, wann wieder Normalbetrieb herrscht, unterschreibe ich sicher keine Verträge.» Für die Angestellten der Geschäftsstelle hat Lüthi Kurzarbeit im Umfang von 50 Prozent angemeldet. Bei den Mitarbeitern der Sportgastro AG – beschäftigt werden rund 1300 Personen im Voll- und Teilzeitpensum – dürfte der Prozentsatz noch höher liegen.
«Irgendwann Matthäi am Letzten»
Der Konzern setzt über 50 Millionen Franken um, schreibt unter Lüthi seit 20 Jahren schwarze Zahlen. Die 16 Gastrobetriebe subventionieren den Sport. Sämtliche Lieferanten werden verpflichtet, sich für den Klub zu engagieren. Ob alle 400 Business-Partner an Bord bleiben können, ist fraglich. Lüthi sagt: «Wenn jemand nicht mehr zahlen kann, nützen auch Verträge nichts.»
Noch sei die Situation nicht dramatisch. «Wir haben Kapazitäten, um die Zeit gut überbrücken zu können. Wenn ab Mai wieder eine gewisse Normalität herrscht, sieht die Welt wieder anders aus. Doch irgendwann ist Matthäi am Letzten.»
Der vom Bund verhängte Notstand gilt vorerst bis 19. April. Solange werden in Bern auch keine Verträge abgeschlossen. «Der Sport ist die schönste Nebensache der Welt. Doch wir reden hier vom Business», so Lüthi. «Wir haben nun Zeit, uns sämtliche Strategien zurechtzulegen und Gespräche zu führen. Verträge können wir auch später noch unterschreiben.»
SCB nur mit drei Ausländern?
Sportchef Chatelain führt derzeit mit den Spielern Einzelgespräche, teilweise via Skype. Er sagt: «Wir haben drei Ausländer unter Vertrag. Vielleicht stösst im Juli noch jemand dazu. Vielleicht auch nicht. Vielleicht müssen wir Abstriche vornehmen, können aus Kostengründen nicht alles umsetzen, was wir gerne möchten. Stand heute gibt es keine Kandidaten auf den Trainer- und den freien Ausländerposten.»
Betroffen sind auch andere Klubs. In Langnau rechnet man mit einem Verlust von rund 300 000 bis 500 000 Franken. Auch im Emmental will man sich mit personellen Entscheidungen Zeit lassen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |