Beim Duell zwischen dem verzweifelt um einen Playoff-Platz kämpfenden Meister ZSC und dem SC Bern (1:3) schauten sich die Unparteiischen nach einem Coaches Challenge von Arno Del Curto die Szene vor dem 0:2 wieder und wieder an.
Offside oder kein Offside?, war die Frage. Die Linesmen waren dabei aufgrund der schlechten Bild-Qualität so verzweifelt, dass sie es gar mit der Einstellung der Hinter-Tor-Kamera versuchten. Auch da konnte nicht festgestellt werden, ob Berns Thomas Rüfenacht zu früh ins Drittel gelaufen war.
Schlechte Video-Bilder kosten Servette wohl 2 Punkte
Weit dramatischer war die Szene in der Schlussminute des Strich-Duells Lugano gegen Servette (4:3 n.P.). Nach dem Schuss des Genfer Stürmers Tanner Richard kullerte die Scheibe wohl über die Torlinie, ehe Grégory Hofmann retten konnte. Schiedsrichter Alex DiPietro winkte sofort energisch ab: Kein Tor! Und weil die TV-Bilder nicht scharf genug waren, um zu beweisen, dass sich DiPietro getäuscht hatte, blieb dessen Entscheid auch nach dem Video-Studium bestehen.
Ein 4-Punkte-Entscheid am Strich: Servette verlor dann im Penaltyschiessen. Das ungenügenden Video-Material könnte die Genfer zwei Punkte gekostet haben, während es bei Konkurrent Lugano zwei Zähler auf dem Konto hat.
Was macht die Liga, um das Problem mit den unbefriedigenden Video-Aufnahmen zu lösen? «Wir machen uns Gedanken darüber und prüfen, was man verbessern kann. Wir werden das im Debriefing nach Abschluss der Saison mit den Klubs anschauen», sagt Liga-Direktor Denis Vaucher.
«Die Tendenz geht eher in Richtung Kamera im Tor»
Es ist nicht zu erwarten, dass inskünftig Kameras an den Blauen Linien installiert werden, um die Offside-Situationen besser auflösen zu können. «Wir haben wohl mehr strittige Goal-Szenen als Coaches Challenges wegen Offside», sagt Vaucher. «Die Tendenz geht eher in Richtung Kamera im Tor.» Derzeit wird diese nur im Playoff-Final verwendet.
Eine «hundertprozentige Sicherheit» werde es nie geben. «Unglücklich wären Fälle, in denen man trotz Konsultation der Videobilder offensichtlich falsch liegt und es jeder am Fernsehen sehen kann», sagt der Liga-Direktor. «Die Frage ist immer, ob sich der Mehraufwand im Verhältnis zu möglichen Verbesserungen lohnt.»
Auch die Idee eines «War Rooms», in dem, wie in der NHL, alle Szenen zentral überprüft werden, ist derzeit nicht mehr aktuell. Denn inzwischen können alle sechs Kamera-Einstellungen pro Spiel live auf iPads angeschaut werden.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |