Am Ende bleibt ein Scherbenhaufen. Es waren wohl ein paar Spurenelemente von Hallenstadion-DNA, die Arno Del Curto im Januar schwach werden und reflexartig nach Zürich zurückkehren lassen. Eine Rückkehr, die beim Klub und seinen Anhängern nostalgische Gefühle beschwört, es werden Träume von überschäumenden Emotionen und Leidenschaft geweckt. Dass sich die Uhr nicht einfach zurückdrehen lässt, wird dabei verdrängt.
Del Curto ist zu diesem Zeitpunkt schon angezählt. Nach dem verkorksten Saisonstart mit Davos und seiner Demission Ende November ist seine Aura nicht erloschen, aber sie wird mindestens durch einen Schleier getrübt. So kehrt er zurück zum ZSC, der nicht mehr der ZSC ist, sondern die ZSC Lions. Im Hallenstadion gibt es aber keine Rauchschwaden mehr, keine Rossi-Boys, kein Chaos, keine dramatischen Abstiege und ehrlich gesagt: es besteht auch kein Bedarf für einen Trainerwechsel. Mit dem angezählten Del Curto taumelt der Titelverteidiger in die Bedeutungslosigkeit.
Für den Klub ist der Schaden rasch ausgebeult
Sie hätten es alle besser wissen müssen. Als Meister die Playoffs zu verpassen ist ärgerlich und die zahlreichen Trainerwechsel hinterlassen bestimmt Spuren. Aber mehr als ein paar Siege braucht es im nächsten Herbst nicht, und mindestens für den Klub ist der Schaden ausgebeult.
Für den 62-jährigen Arno Del Curto ist die Situation weitaus delikater. Er, der immer alles und jeden hinbiegen konnte, ist seinen Nimbus los. Die statistischen Fakten leben weiter, klar. Die sechs Meistertitel mit dem HCD bleiben für immer und ewig mit seinem Namen verbunden, im Landwassertal ist der Status einer Ikone für alle Zeit zementiert. Diesseits der alpinen Idylle erscheinen die Bilder aus dem alten Hallenstadion nun in einem etwas diffuseren Licht, als ob jemand einen Filter über diese Szenen gelegt hätte. Nun hat ihn selbst der ZSC fallen lassen.
Angriffig wie Käfigkämpfer, sensibel wie Baumumarmer
Wie geht es nun mit Arno weiter? Del Curto ist keiner, den man zufällig auf dem Wühltisch entdeckt. Will er stärker zurückkehren, muss er sich aber erstmal zurückziehen. Die Entwicklung auf dem Trainermarkt deutet darauf hin, dass empathische Nordländer mit Gefühl für die Gruppendynamik den Nerv der Zeit treffen. Die aktuelle Spielergeneration ist wohl angriffslustig wie Käfigkämpfer, im gleichen Atemzug aber auch sensibel wie Baumumarmer. Für Del Curto muss das missglückte zweite Gastspiel im Hallenstadion nicht das Ende seiner Trainerkarriere bedeuten. Aber den nächsten Schritt muss er reiflich überdenken. Irgendwann gibt es auch für ihn kein Zurück mehr.
Alle Spiele der National-League-Playoffs 2019 im Überblick: Bleiben Sie informiert über Ergebnisse, Spielplan, Tabelle, die grössten Emotionen, Monsterchecks und alle anderen Highlights mit dem Playoff-Ticker.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |