Der SC Bern kassiert in Lausanne die siebte Pleite in Folge. Am Willen und an der Moral fehlt es den Spielern nicht. In letzter Sekunde gleichen die Mutzen noch zum 4:4 aus und entreissen so dem direkten Konkurrenten einen Punkt, der in der Endabrechnung noch viel Wert sein könnte. Und die Waadtländer könnten noch teuer dafür bezahlen, dass ihr Topskorer Harri Pesonen Sekunden vor dem Ausgleich nur den Innenpfosten des leeren Berner Tores getroffen hat.
Im Penaltyschiessen gibt es dann noch eine grosse Zugabe in Sachen Dramatik. 16 Spieler versagen, ehe Lausanne-Verteidiger Joël Genazzi Goalie Jakub Stepanek bezwingen kann. Darauf scheitert auch SCB-Kanadier Andrew Ebbett zum dritten Mal an diesem Abend mit einem Penalty an Altmeister Cristobal Huet.
Damit hat der SCB zum dritten Mal in diesem Jahr das ultimative Nervenduell im Penaltyschiessen verloren. Die vernichtende Bilanz dabei: 18 Penaltys, 0 Treffer! Elf verschiedene Spieler (siehe Box) mühten sich dabei ab. Seit dem 23. Dezember 2015, als Luca Hischier und Justin Krueger ihre Versuche gegen die ZSC Lions verwandelten, dauert die Penalty-Blockade in den Berner Köpfen schon an.
Am Sonntag hatte SCB-Boss Marc Lüthi in der Kabine getobt. Als ob die Berner nicht schon genug unter dem immensen Druck leiden würden. «Er schrie, wir sollen Freude haben und nicht nervös sein», erzählte Stürmer Thomas Rüfenacht.
Doch auch bei der Konkurrenz liegen die Nerven blank. Oder wie ist es sonst zu erklären, dass die sonst so systemtreuen Lausanner in den Schlusssekunden einen Drei-gegen-null-Angriff des SCB zuliessen?
Darüber dass die Hirne der Spieler im Strichkampf, wo vier Teams innerhalb von fünf Punkten liegen, zwischenzeitlich einfrieren, können auch die Kloten Flyers berichten. In Genf unterläuft René Back zwei Minuten vor Schluss ein Riesen-Blackout, den Servette zum 4:3 nutzt. Was passiert ist, kann der routinierte Verteidiger danach genau sagen. Warum aber nicht.
Bei den Zürchern haben sich solche Aussetzer in den letzten Wochen gehäuft. So führte ein Fehler-Doppelschlag von Verteidiger Lukas Frick, der dann auch Servette ein Tor schenkte, und Goalie Martin Gerber am letzten Freitag zur Pleite in Langnau.
Beruhigung für die Nerven ist nicht in Sicht. Im Gegenteil, der K(r)ampf um die Playoff-Plätze endet erst in einem Monat. Wer die Playoffs erreicht, kann befreit gegen einen Favoriten antreten. Für jene, die unter dem Strich bleiben, geht die Nervenprobe weiter: Abstiegskampf.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |
Gegen Davos
Luca Hischier X
Simon Moser X
Justin Krueger X
Pascal Berger X
Thomas Rüfenacht X
Gegen Lugano
Pascal Berger X
Justin Krueger X
Martin Plüss X
Cory Conacher X
Gegen Lausanne
Mikko Kousa X
Andrew Ebbett X
David Jobin X
Thomas Rüfenacht X
Simon Moser X
Justin Krueger X
Andrew Ebbett X
Derek Roy X
Andrew Ebbett X
Gegen Davos
Luca Hischier X
Simon Moser X
Justin Krueger X
Pascal Berger X
Thomas Rüfenacht X
Gegen Lugano
Pascal Berger X
Justin Krueger X
Martin Plüss X
Cory Conacher X
Gegen Lausanne
Mikko Kousa X
Andrew Ebbett X
David Jobin X
Thomas Rüfenacht X
Simon Moser X
Justin Krueger X
Andrew Ebbett X
Derek Roy X
Andrew Ebbett X