Das Betriebsklima einer Mannschaft wird in der Garderobe gemacht. Die viel zitierte Chemie, die für Erfolge stimmen muss, wächst allerdings nicht aus dem Boden.
Ohne die Präsenz der Spieler ist die Garderobe nicht mehr als ein Raum. Zeitlos, geistlos, seelenlos. Erst die Spieler machen eine Mannschaftsgarderobe zum «heiligen» Ort, wo der nötige Kitt ins Teamgefüge gemischt wird.
Dazu braucht es umsichtige Leader und eine gesunde Hierarchie, aber auch Rituale, die wie in einer Familie für Ruhe, Ordnung und Wohlbefinden sorgen.
Beim HC Davos sind die jüngeren Spieler dazu angehalten, sich erst nach den älteren Semestern zur Massage zu begeben. Nach dem gemeinsamen Frühstück, den Mahlzeiten nach Spielen oder Trainings sorgt der Nachwuchs für reinen Tisch. Auch werden die Pucks nach Trainings von den Jüngsten im Team eingesammelt, braucht der Materialwart eine helfende Hand, ist auch nicht Reto von Arx gefragt – obwohl er das sogar tun würde.
Dino Wieser macht die Musik
Ein wesentlicher Anteil der Garderobenkultur ist jeweils die Auswahl der Hintergrundmusik. Beim HCD bestimmt ausschliesslich Dino Wieser den Takt am Mischpult – an seinen Geschmack (Deep House) haben sich inzwischen auch die älteren Semester gewöhnt. Nur eine Ausnahme gibt es: Direkt vor den Spielen lassen sich die Vertreter des Rekordmeisters (30 Titel) jeweils von flockigem Rock zu Höchstleistungen antreiben.
Bei den Lions gilt in der Trainingsgarderobe in Sachen Musik das Motto «De Schnäller isch de Gschwinder». Die jüngeren Spieler lassen Elektro-Sound durch die Kabine hämmern. Doch wenn es Captain Mathias Seger (37) dann zu bunt wird, greift er ein und lässt Rockmusik erklingen.
An den Spielen heizt dann nur ein DJ in der Kabine ein: Topskorer und Hobby-Gitarrist Roman Wick.
Auch bei den Zürchern gilt das Anciennitätsprinzip. Jonas Siegenthaler, der Jüngste im Team, muss nach dem Training die Pucks einsammeln. Zudem ist der 17-jährige Verteidiger verantwortlich dafür, den Ball fürs Aufwärmen bei den Auswärtsspielen mitzunehmen.
Busse für Logo-Betreten
Bei der Reihenfolge der Massage ist das Credo «Alter vor Schönheit» zwar immer noch gültig. Doch da bei den Lions zwei bis drei Masseure die Muskeln kneten, entstehen keine grossen Wartezeiten mehr.
Hauptsportart in der Kabine der ZSC Lions ist Tischtennis. Im «Rundlauf» rennen die Spieler dabei um den Tisch. Wer den Ball nicht auf die Tischplatte bringt, scheidet aus.
Wie wohl in jeder Eishockey-Kabine der Welt ist es strengstens verboten, den Teppich mit dem Klub-Logo zu betreten. Wer es trotzdem tut, muss eine Busse bezahlen.
Die Lions haben zwei Kabinen. Die eine im «Olymp», von dem sie täglich die Strasse in voller Montur überqueren, um ins Training in der KEBO zu gelangen. Vor den Heimspielen beziehen die Zürcher ihr Quartier in der Hallenstadion-Garderobe und müssen ihre Sachen rund 300 Meter nach vorne schleppen.
In der Event-Arena nehmen die ZSC-Profis auch täglich gemeinsam das Mittagessen (Buffet mit grosser Auswahl) ein.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |