Einen Schuss blockieren. Das tun Hockeyspieler. Fürs Team, für den Sieg. «Es gehört zum Job eines Verteidigers», betont Livio Stadler. Doch diese Aufopferungsbereitschaft brachte dem 21-Jährigen sowie seinem Teamkollegen Jesse Zgraggen nun eine Zwangspause von mehreren Wochen ein. Beide Verteidiger verletzten sich schwer, als sie von einem Puck getroffen wurden.
«Ich hatte Panik!», gesteht Zgraggen. Den schweizerisch-kanadischen Doppelbürger erwischte es vor zehn Tagen im CHL-Heimspiel gegen Mountfield (Tsch). Vor ihm stand ein Gegenspieler, und durch dessen Beine hindurch wurde ein Schuss abgelenkt, den Zgraggen wuchtig am Hals traf. Links vom Adamsapfel, der Schildknorpel brach wohl aufgrund der zu absorbierenden Kraft dann auf der rechten Seite. Der 26-Jährige bekam keine Luft mehr.
Wenige ungeschützte Stellen
Die Ärzte sagten dem Spieler, er habe Glück gehabt, dass sich der Bruch nicht verschoben hat. Ansonsten hätte die Stelle mit einem Plättchen operativ fixiert werden müssen. Sein Glück im Unglück. Zwei, drei Tage konnte Zgraggen kaum sprechen, hatte starke Schmerzen. Eine Woche war der Profi zum Nichtstun verdammt, «das Risiko, dass alles sonst anschwellen könnte, war zu gross», erklärt er. Sein Ausfall dauert aber bestimmt noch bis Ende Januar.
Solche Puck-Treffer sehe man nicht oft, sagt Zgraggen. Der Hals ist eine der wenigen ungeschützten Stellen bei einem Hockeyspieler. Bei Stadler traf es eine der anderen: das Ohr. Beim Helm gibt es eine Aussparung fürs Hörorgan. Und genau dort knallte der Puck hin, als Stadler Ende November im Boxplay gegen Biel den Schuss von Luca Cunti blockieren wollte. «Der Schmerz war extrem», so Stadler.
«Mir lief es kalt den Rücken runter»
Zuerst dachte bei der kleinen Wunde zwei Zentimeter hinter dem rechten Ohr niemand an etwas Schlimmes. «Ich liess sie nähen und wollte weiterspielen», erzählt Stadler. Doch ein komisches Gefühl, eine Art Druck am Kopf, hielt ihn davon ab. Stattdessen fuhr ihn sein Vater (54), einst ebenfalls Verteidiger beim EVZ, zur Sicherheit ins Spital für einen CT-Scan. Der ergab: Fraktur am Schädelknochen. Ein Schädelbruch.
«Mir lief es kalt den Rücken runter.» Stadler musste zur Überwachung gar zwei Nächte im Spital verbringen. Als Schütze Cunti davon las, entschuldigte sich der Biel-Stürmer sofort beim Zuger, «das zeigt Grösse und Respekt. Obwohl er sich ja eigentlich gar nicht dafür entschuldigen muss».
Auch er hatte Glück im Unglück, dass die Verletzung nicht noch schlimmer ausgefallen, der Knochen nicht verschoben und das Hörorgan in Ordnung ist. Stadlers Galgenhumor: «Das Wichtigste war, den Schuss habe ich geblockt.» Dennoch: Der Verteidiger, der Anfang Januar ins Eistraining zurückkehren dürfte, ist sich der Gefahr eines Schusses nun bewusst. Trotzdem würden sowohl er wie auch Zgraggen auch beim nächsten Mal den Puck blockieren wollen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |