Von der «Finnen-Mafia» bis zum Nachwuchs-Fundament
Die 7 Gründe für den Bieler Höhenflug

Nach 28 Jahren steht der EHC Biel wieder im Halbfinal und fordert ab Dienstag Lugano heraus. Ein Zufall? Mitnichten.
Publiziert: 23.03.2018 um 23:36 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:05 Uhr
Dieser Fuchs-Treffer besiegelt das Davos-Out definitiv
4:22
Biel steht in Playoff-Halbfinals:Dieser Fuchs-Treffer besiegelt das Davos-Out definitiv
Dino Kessler und Stephan Roth

Martin Steinegger

Die Aura des 46-jährigen Sportchefs wächst, als er nach der Entlassung von Mike McNamara hinter der Bande eine Erfolgsserie beginnt. Und dann Antti Törmänen verpflichtet, der die Serie quasi nahtlos weiterführt. Dazu zieht Steinegger im Sommer auch keine Niete. Alle seine Transfer (Beat Forster/Davos, Dominik Diem/ZSC, Samuel Kreis/Bern, Jason Fuchs/Ambri) schlagen ein, so dass die gewichtigen Abgänge (Gaëtan Haas zu Bern, Dave Sutter zum ZSC, Matthias Rossi zu Fribourg und Thomas Wellinger zu Lugano) verkraftet werden können.

Martin Steinegger.
Foto: KEYSTONE

Antti Törmänen

Der Finne ist ein Volltreffer und passt zu Biel, wie die Faust aufs Auge. Er hat sich seit seinem Meistertitel mit dem SCB im Frühling 2013 und seiner Entlassung ein halbes Jahr später in den drei Jahren bei IFK Helsinki noch einmal weiterentwickelt. Unter dem 47-Jährigen tritt Biel stilsicher wie ein Team auf, das seit Jahren oben mitspielt.

Antti Törmänen.
Foto: FRESHFOCUS

Beat Forster

Der sechsfache Schweizermeister ist für Biel wie ein Lottosechser. Zweikampfstark wie eh, aber etwas abgekühlter, sollten mal die Fetzen fliegen. Zulangen kann der 35-jährige zwar immer noch, in der Regel verlässt er sich allerdings darauf, dass sein Ruf als Abrissbirne präventive Wirkung erzielt. In seinem Windschatten konnten sich die Abwehrkollegen Marco Maurer, Benoît Jecker, Kevin Fey, Samuel Kreis und Mauro Dufner die nötige Stilsicherheit holen.

Beat Forster (l.).
Foto: KEYSTONE

Jonas Hiller

Erfahrung, Charisma, Stilsicherheit. Nach ein paar atmosphärischen Störungen unter Mike McNamara entfacht der Appenzeller unter Antti Törmänen die volle Wirkung. Im Viertelfinal gegen Davos ist er in fünf von sechs Partien auf der Höhe. Der Transfer des langjährigen NHL-Keepers auf die letzte Saison hin war ein starkes Signal.

Jonas Hiller.
Foto: FRESHFOCUS

Toni Rajala

Der Finne bringt das gewisse Etwas ins Spiel. In der Quali zeigte er mit einem einhändigen Backhandschuss den Penalty des Jahres. Und mit sechs Toren schoss er im Viertelfinal Davos ab. Als Törmänen kommt, freut er sich, dass es in Biel nun eine «Finnen-Mafia» gibt.

Toni Rajala.
Foto: FRESHFOCUS

Offensive aus dem Hintergrund

Die Entdeckung der Playoffs ist bisher die Combo mit Dominik Diem, Jan Neuenschwander und Fabian Lüthi. Nominell die dritte Angriffsformation, spielten Diem & Co. vielfach gar die erste Geige. Mittelstürmer Diem ist in Biel auf einen Schlag gereift. Neuenschwander spielt seine beste Saison überhaupt. «Wir haben den Dreh gefunden», sagt der gebürtige Davoser.

Dominik Diem.
Foto: KEYSTONE

Nachhaltigkeit

Nicht nur die Profis sind im Hoch, sondern auch der Nachwuchs, wo der als Coach gefeuerte Mike McNamara die Fäden zieht. Bei den Mini Top ist Biel Spirit Meister und bei den Novizen und Elitejunioren erreichten die Seeländer den Playoff-Halbfinal. Stürmer Valentin Nussbaumer oder Verteidiger Noah Delémont gehören zu den grössten Talenten der Schweiz. Die Vereinsführung um CEO Daniel Villard hat den Klub auf ein solides Fundament gestellt. Da hängt längst nicht mehr alles davon ab, wer gerade Trainer der ersten Mannschaft ist. Dabei ist es noch nicht lange her, als man Kevin Schläpfer für unersetzbar hielt.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?