Vom Fehlgriff zum Punktejäger
Jetzt steigt in Bern das Bieber-Fieber

Sein Transfer sorgte für Stirnrunzeln. Doch jetzt mutiert Matthias Bieber in Bern zum Punktejäger.
Publiziert: 14.02.2019 um 08:38 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:03 Uhr
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2013 hat Matthias Bieber mit der Schweizer Nati WM-Silber gewonnen.
Foto: AFP
Angelo Rocchinotti
Angelo RocchinottiEishockey-Reporter

Mit leerem Blick steht Matthias Bieber auf dem Eis, ringt nach Worten, bringt aber einfach keinen vernünftigen Satz zustande. «Es ist verschissen», sagt er schliesslich mit Tränen in den Augen in die TV-Kameras.

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Die Episode liegt zehn Monate zurück. Bieber war gerade eben mit Kloten abgestiegen. Der WM-Silberheld von 2013 blieb oft ohne Wirkung aufs Spiel, schlug sich mit Verletzungen herum. Man fragte sich, ob sein Körper überhaupt noch mitmacht. Umso erstaunlicher, dass ausgerechnet der SCB den 32-Jährigen verpflichtete.

Die kritischen Stimmen liessen Bieber kalt. «Einige rümpften die Nase, als ich nach Kloten wechselte. Andere, als ich um fünf Jahre verlängerte. Das wird es immer geben. Ich habe in Bern noch einmal eine riesen Chance erhalten.»

«Du fällst in ein Loch»

Und die hat Bieber gepackt. Der Mann, der – ausser im Tor – auf jeder Position eingesetzt werden kann, verrichtet nicht nur solide Arbeit. In sechs der letzten zehn Partien hat Bieber auch gepunktet, ist nun der vierstärkste Skorer mit Schweizer Pass im Team.

«Man sieht, wozu er fähig ist», freut sich Sportchef Alex Chatelain. «Der Abstieg traf ihn hart und beschäftigte ihn lange. Das spürte man.» Bieber selbst spricht von einer grossen Leere. «Du fällst in ein Loch, fragst dich, wie das passieren konnte und was du hättest anders machen können. So will man nicht gehen.»

«Es tat gut, an einen neuen Ort zu kommen»

Ein Abstieg habe viel grössere Dimensionen als ein verlorener Playoff-Final. «Man macht sich Gedanken über die Leute auf der Geschäftsstelle und all die Helfer. Was wird aus ihnen?» Und dennoch sagt der Stürmer: «Ich hatte das Gefühl, als ich das erste Mal in Bern in die Tiefgarage fuhr, war der Abstieg abgehakt. Es tat gut, an einen neuen Ort zu kommen, neue Dinge zu erleben, neue Mitspieler zu treffen.»

Dass er eine Zeit lang brauchte, um sich einzufügen, habe mit einer Schambeinentzündung zu tun, die er sich im Sommer zugezogen habe. «Verpasst du einen Teil der Vorbereitung, fehlen gewisse Automatismen.»

Doch jetzt ist Bieber fit. Und schwärmt von Kari Jalonen: «Ich habe viel gelernt und hatte selten einen Trainer, der das Hockey taktisch und technisch so lebt, wie er. Kari will um jeden Preis gewinnen, gesteht aber auch Fehler zu, wenn man versucht, es richtig zu machen.» Fehler machte Bieber zuletzt kaum. Die Tränen sind einem Lachen gewichen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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