Fribourg-Gottéron – Davos 7:6 n.V. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Das Spiel: Eishockey total verrückt. Am Montag erst sind Valentin Nussbaumer und David Ullström für Perttu Lindgren und Luca Hischier in einem Tauschgeschäft à la NHL aus Biel nach Davos gekommen. Nur ein Tag später harmonieren die beiden Neo-Davoser in einer Linie mit Aaron Palushaj bereits wunderbar. Nussbaumer liefert bei seinem Debüt das Zuspiel für Palushajs 3:0. Gespielt sind da gerade mal 115 Sekunden.
Nach diesem Treffer guckt nicht nur Fribourg-Trainer Dubé schräg aus der modischen Wäsche. Auch Torhüter Berra traut seinen Augen nicht: Er wird vom Eis beordert (für ihn kommt Hughes), nach nicht mal zwei Minuten, eine Premiere. Wird wohl auch nicht so rasch wieder vorkommen. Der HCD lässt dann noch das 4:0 in Überzahl durch den an der Seite Enzo Corvis aufblühenden Finnen Teemu Turunen folgen.
Dann ist erstmal Schluss mit der Davoser Herrlichkeit. Das eher zufällige 1:4 Abplanalps wird die Bündner noch nicht ausserordentlich beunruhigt haben. Der folgende Doppelschlag der Saanestädter in Überzahl dann schon: Nachdem Nussbaumer in der Kühlbox festgesetzt wird, folgt ihm Captain Ambühl beim folgenden Puckeinwurf, weil er im falschen Moment mit der Wimper gezuckt hatte. Nicht schuldlos sind bei diesen sinnlosen Strafen jeweils die Linienrichter mit ihrer Verzögerungstaktik, ein albernes Theater. Will man sowas wirklich sehen?
Gottéron ist das egal. Man nutzt erst die doppelte und Sekunden später auch die einfache Überzahl eiskalt aus. Ein erstklassiges Powerplay mit einstudierten Varianten und sicheren Passwegen. 50 Sekunden, zwei Tore. Und man ist dem HCD wieder auf den Fersen. Aber nicht für lange. Fünf Minuten später tricksen Corvi und sein neuer bester Spielkamerad Turunen das vorher noch bestechend sichere Fribourger Überzahlspiel mit einem perfekt ausgeführten Doppelpass aus. Hexenwerk: Ein Mann weniger auf dem Eis – und trotzdem kann Corvi den Puck ins leere Tor schieben.
Die flotte Gangart wird im Schlussabschnitt zum offenen Schlagabtausch. Fribourg kommt ran, Davos legt wieder vor. Herrlich. Aber ein Irrsinn für Trainer und Torhüter. Und Fribourg kommt nochmal ran. Erst der Anschlusstreffer. Dann, 23 Sekunden vor der Sirene, der Ausgleich durch Sprunger. In Überzahl und ohne Torhüter. Die Entscheidung? Hier eigentlich unnötig. Aber sie fällt. Durch Stalberg in der Verlängerung. (dk)
Der Beste: Corvi (Davos). Wirbelwind, Spektakelmacher.
Der Zweitbeste: Mottet (Fribourg). Mann, macht der Spass.
Die Pflaume: Heute nicht.
Die Tore: 1. Herzog (Egli) 0:1. 2. Jung (Ambühl, Corvi) 0:2. 2. Palushaj (Nussbaumer) 0:3. 10. Turunen (Corvi, Nygren/PP) 0:4. 17. Abplanalp (Schmid) 1:4. 25. Stalberg (Gunderson/PP2) 2:4. 26. DiDomenico (Gunderson, Mottet/PP) 3:4. 31. Corvi (Turunen/SH) 3:5. 43. Desharnais (DiDomenico, Stalberg) 4:5. 45. Baumgartner (Corvi) 4:6. 48. Chavaillaz (DiDomenico) 5:6. 60. Sprunger (Desharnais, Mottet/PP) 6:6 (Fribourg ohne Torhüter). 65. Stalberg (Gunderson, Desharnais) 7:6.
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Biel – SCL Tigers 4:0 (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Das Spiel: Der vom HCD nach Biel abgeschobene Perttu Lindgren schlägt bei seinem Debüt für den EHCB direkt zu. Der Finne ist im Derby gegen die SCL Tigers Torschütze zum frühen 1:0 und Vorlagengeber beim 2:0. Luca Hischier, auch er ins Tauschgeschäft zwischen Biel und Davos involviert, stürmt an der Seite Lindgrens und feiert mit dem Assist zum ersten Treffer ebenfalls einen gelungenen Einstand.
Nach vier Pleiten in Folge kommen Trainer Lars Leuenberger die frischen Impulse des neuen Duos ganz gelegen. Erst recht, weil der Coach gleich auf neun (!) verletzte oder angeschlagene Stammkräfte verzichten muss. Hilfreich aus Bieler Optik ist auch, dass man für einmal äusserst effizient ist. Im Startdrittel resultieren aus sechs Abschlüssen drei Treffer.
Als Marc-Antoine Pouliot nur 15 Sekunden nach der ersten Pause erstmals seit neun Partien wieder trifft und auf 4:0 erhöht, ist die Sache früh gelaufen. Die Frage bleibt höchstens noch, ob Goalie Joren van Pottelberghe zu seinem zweiten Saison-Shutout kommt. Die Antwort lautet ja. Denn die Tigers agieren zu harmlos und zu ungenau. Nach der grossen Wende vom Sonntag, als die Emmentaler beim ZSC einen 0:3-Rückstand noch in einen Sieg umwandeln konnten, bleibt ein neuerliches Wunder an diesem Abend aus. (cs).
Der Beste: Perttu Lindgren (Biel). Der Finne kam, sah und traf. Was für ein Einstand des Ex-Davosers.
Die Pflaume: Larri Leeger (Tigers); Gibt bei zwei Gegentoren keine gute Figur ab.
Die Tore: 4. Lindgren (Fuchs, Hischier) 1:0. 12. Kohler (Lindgren, Rathgeb/PP) 2:0. 20. Künzle (Pouliot) 3:0. 21. Pouliot (Rathgeb) 4:0.
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Zug – Rapperswil-Jona Lakers 3:1 (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Das Spiel: Eine klare Sache, könnte man meinen, ist das Duell zwischen dem dominanten Leader Zug und den SCRJ Lakers. Der EVZ hat die bisherigen drei Duelle auch alle gewonnen – jedoch nur mit einem Tor Unterschied. Auch eine Stärke zwar, aber im letzten Aufeinandertreffern mussten die Zuger nach einer wilden Aufholjagd Rappis dafür in die Verlängerung.
Die Kreativposten des EVZ tun sich auch in diesem Spiel schwer. Weil die Lakers die optimale Balance finden, ihre defensive Ordnung nicht zu verlieren, aber die Zuger in ihrer Vorwärtsbewegung dennoch schon früh unter Druck zu setzen. So halten die Lakers nach ihrem 1:0 auch lange die Null. Es rächt sich jedoch, dass sie die Führung nicht weiter ausbauen. Der auffälligste Sünder im Abschluss ist Steve Moses. Der US-Stürmer wurde nach seinem starken Saisonstart bereits als Heilsbringer verschrien. Doch er hat ebenso stark nachgelassen. Am Dienstag versiebt Moses drei Topchancen fahrlässig (5., 28., 31. Minute).
Die Zuger beissen sich nach ihrem Ausgleichstreffer durch den aufstrebenden Yannick Zehnder ins Spiel. In einer flotten Phase zur Mitte des Schlussdrittels könnte die Partie nochmals auf beide Seiten kippen. Mit zwei Treffern innert 72 Sekunden macht der EVZ doch noch alles klar. Das wichtige 2:1 ist Livio Stadlers erster NL-Treffer überhaupt! (nv)
Der Beste: Carl Klingberg (Zug). Hat sein Tempo hochgeschraubt, seine Entschlossenheit ist beispielhaft, sein Kampfgeist ebenso.
Die Pflaume: Steve Moses (SCRJ). Macht viel zu wenig aus seinen Chancen, trifft seine Entscheide am Puck zu langsam.
Die Tore: 9. Jelovac (Eggenberger, Lehmann) 0:1. 36. Zehnder (Klingberg, Diaz) 1:1. 56. Stadler (Kovar) 2:1. 57. Zehnder (Klingberg, Albrecht) 3:1.
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ZSC Lions – Lugano 2:1 (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Die Tore: 17. Prassl (Berni) 1:0. 38. Geering (P. Baltisberger, Andrighetto) 2:0. 53. Morini (Fazzini) 2:1.
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Ambri-Piotta – Genf-Servette 2:0
Die Tore: 25. Zwerger 1:0. 51. Kneubühler (Hächler, Neuenschwander) 2:0.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |