Verlieren verboten im dritten Playoff-Final-Spiel
Lugano steht gegen den ZSC mit dem Rücken zur Wand

In der Verlängerung trifft der ZSC Lugano mitten ins Herz. Erholen sich die Tessiner bis heute Abend?
Publiziert: 15.04.2018 um 23:45 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:37 Uhr
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Für Lugano gilt heute: Verlieren verboten!
Foto: Freshfocus
Nicole Vandenbrouck und Stephan Roth

Nach über dreistündigem Kampf steht am Samstag Lugano am Ende mit leeren Händen da. Um 23.25 Uhr schiesst Roman Wick in der Verlängerung das 5:4 und die ZSC Lions in der Finalserie mit 2:0 in Führung. 50 Minuten später haben die Tessiner in Eile geduscht, sich den Fragen der Journalisten gestellt und verpflegt. Der Car macht sich auf den Heimweg.

Der Genickbruch für die Luganesi: ZSC-Wick trifft im zweiten Spiel in der Overtime zum 5:4-Sieg.
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Kurz nach 3 Uhr nachts kommen die abgekämpften Hockey-Stars in der Resega in Lugano an und verstauen ihr Material. Ungefähr um 3.45 Uhr liegen sie dann alle im Bett. Nicht jeder findet sofort Schlaf. Das nervenaufreibende Spiel und das bittere Ende spukt noch in den Köpfen herum.

Die Luganesi müssen sich schnell wieder erholen, wollen sie den Traum vom ersten Meistertitel seit zwölf Jahren nicht begraben. Schliesslich steht bereits heute um 20.15 Uhr in der Resega der dritte Akt des Finals an. Das Spiel der letzten Hoffnung für Lugano. Keine 45 Stunden nach Wicks Stich ins Tessiner Herz. Eine weitere Niederlage kann sich die Squadra von Greg Ireland heute kaum erlauben.

Der Kanadier betont: «Unser Selbstvertrauen ist gross und unsere Widerstandskraft wächst, auch wenn uns viele schon abgeschrieben haben. Es braucht vier Siege, um die Serie zu gewinnen. Die Zürcher haben erst zwei. Wir waren zweimal nahe dran und haben nur mit einem Tor Differenz verloren.»

Lugano-Coach Ireland gibt sich aber kämpferisch: «Es braucht vier Siege, um die Serie zu gewinnen. Der ZSC hat erst zwei.»
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Ein Vorteil für den ZSC?

Mit dem Umstand, dass die Duelle im Zwei-Tages-Rhythmus stattfinden, muss der HC Lugano einfach umgehen. Auf Zürcher Seite allerdings hofft man, dass die schnelle Abfolge der Spiele – hervorgerufen durch die Hallenstadion-Terminkollisionen –, dank des breiteren Kaders ein Vorteil für den ZSC sein wird. «Ich finde, das ist gut für uns. Wir sind viel besser in Sachen Ausdauer», sagt Stürmer Ronalds Kenins, der am Samstag übers Eis geflogen ist und ein Tor und zwei Assists buchte.

Glaubt der Lette, dass der herbe Schlag vom Samstag bei den Bianconeri tiefe Spuren hinterlassen wird? «Das hängt nun davon ab, wie stark sie mental sind. Ob sie denken, dass es schon fertig ist. Doch sie haben jetzt auch nichts mehr zu verlieren. Die werden sicher stark rauskommen. Die sind auch aus einem Grund in den Final gekommen. Wir dürfen einfach nicht auf die Bremse drücken.»

Kenins warnt: «Lugano hat jetzt nichts mehr zu verlieren.»
Foto: Freshfocus

Am Sonntag steht für beide Seiten die Regeneration im Vordergrund. So müssen die Luganesi ab 12.15 Uhr wieder in der Resega antraben, um sich auf dem Velo oder im Kraftraum aktiv zu erholen. Nur jene, die am Samstag wenig oder gar keine Eiszeit hatten, schnüren die Schlittschuhe.

Gespräch mit jedem Spieler

Nächster Termin: Heute um 9.30 Uhr. Training auf dem Eis, gemeinsames Mittagessen und Gespräche mit Ireland stehen auf dem Programm.

«Gespräche sind für jeden Spieler wichtig, egal ob er im letzten Spiel gut oder schlecht gespielt hat», sagt Sportchef Roland Habisreutinger. Zwischen den beiden Partien sollte jeder Spieler kurz mit dem Trainer geredet haben, das sei immer das Ziel.

Spätestens um 18 Uhr müssen die Spieler wieder in der Resega sein. Die letzten Stunden des Countdowns laufen an. Um 19.35 Uhr beginnt das Warm-up, um 20.15 das Spiel. Kann sich Lugano bis dann wieder aufrappeln?

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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