Für die Zürcher ist es am Ostermontag zum Verzweifeln. Während alle ihre vier Schützen am Davoser Goalie-Helden Leonardo Genoni scheitern, zappeln zwei von drei Versuchen der Bündner im Netz von Goalie Lukas Flüeler.
Nachdem die Lions in der Verlängerung dominiert hatten, lagen die psychologischen Vorteile auf der Seite der Gäste. Dem ZSC erging es dabei etwa so wie den Holländern an der Fussball-WM in Brasilien gegen Costa Rica. Damals zog Bondscoach Louis van Gaal ein Ass aus dem Ärmel. Er wechselte in letzter Minute Tim Krul für Torhüter Jasper Cillessen ein, und der hexte die Oranje mit zwei Paraden in den Halbfinal.
Auf Van Gaals Coup angesprochen, lacht ZSC-Coach Crawford herzhaft und sagt: «Ja, ja, ich erinnere mich.» Er habe aber nie daran gedacht, Lukas Flüeler durch Ersatzmann Urban Leimbacher zu ersetzen. «Lukas ist unser Goalie. Wir sprechen hier vom Torhüter, der in zwei der letzten drei Saisons Schweizer Meister wurde.»
Die Penalty-Statistik dieser Saison zeigt allerdings ein düsteres Bild von Flüeler. Mit ihm im Tor haben die Zürcher alle fünf Penaltyschiessen verloren. Der 26-Jährige konnte dabei nur 11 von 24 Penaltys abwehren.
Die einzigen Siege im Penalty-Krimi in dieser Saison verbuchten Flüelers Ersatzleute: Luca Boltshauser, als sich Flüeler während des Penaltyschiessens gegen Servette verletzte. Und Urban Leimbacher bei seinem Shutout in … Davos.
Es wäre aber unfair, nur Flüeler die Schuld in die Schuhe zu schieben. Denn die ZSC-Stürmer ihrerseits lassen die gegnerischen Goalies im Penaltyschiessen blendend aussehen. Bei 29 von 37 Versuchen oder 75,7 Prozent ihrer Versuche scheiterten sie.
Penaltyschiessen und Crawford? Da war doch was? Letzte Saison holte er so (mit Flüeler) den Titel in Kloten. Und als Coach von Kanada erlitt er im Olympia-Halbfinal 1998, als er im Penaltyschiessen auf Wayne Gretzky verzichtete, gegen Tschechien eine böse Pleite.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  Lausanne HC | 52 | 25 | 97 | |
2 |  ZSC Lions | 52 | 35 | 93 | |
3 |  SC Bern | 52 | 26 | 91 | |
4 |  EV Zug | 52 | 37 | 88 | |
5 |  HC Davos | 52 | 18 | 86 | |
6 |  HC Fribourg-Gottéron | 52 | 4 | 83 | |
7 |  EHC Kloten | 52 | -15 | 79 | |
8 |  SCL Tigers | 52 | 7 | 75 | |
9 |  SC Rapperswil-Jona Lakers | 52 | -13 | 73 | |
10 |  HC Ambri-Piotta | 52 | -12 | 73 | |
11 |  EHC Biel | 52 | -3 | 71 | |
12 |  Genève-Servette HC | 52 | -12 | 71 | |
13 |  HC Lugano | 52 | -23 | 66 | |
14 |  HC Ajoie | 52 | -74 | 46 |