Unruhe vor dem Sturm
Hofmann und Corvi blockieren National-League-Transfers

Sobald die Zukunft von Grégory Hofmann und Enzo Corvi entschieden ist und die Ausländer-Debatte beendet ist, kommt der Transfermarkt in Bewegung.
Publiziert: 10.11.2018 um 10:21 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:00 Uhr
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Lugano-Topskorer Grégory Hofmann: Der begehrteste Spieler auf dem Transfermarkt.
Foto: freshfocus
Angelo Rocchinotti und Stephan Roth

Eben gehe es nicht vorwärts, antwortet ein Agent auf die Frage, was denn auf dem Transfermarkt so laufe: «Die haben alle die Hosen voll wegen dem nächsten Mittwoch.» Dann stimmen die Klubs darüber ab, ob künftig sechs statt wie bis anhin vier Ausländer eingesetzt werden dürfen.

Grégory Hofmann ist ein weiterer Grund, weshalb es derzeit stockt. Der stärkste Schweizer Skorer ist gemeinsam mit seinem WM-Silber-Kollegen Enzo Corvi der heisseste und teuerste Mann auf dem Markt. Rund 700'000 Franken werden geboten. Ihre Entscheidung ist für die Klubs von Bedeutung. «Wenn ich mit Grégory Hofmann verlängern kann, kann ich mir nicht auch noch sechs Ausländer leisten», sagt Lugano-Sportchef Roland Habisreutinger.

«Wir wollen Hofmann unbedingt behalten»

«Wir wollen Hofmann unbedingt behalten, würden ihm auch eine NHL-Klausel gewähren», so Habisreutinger weiter. «Für ihn übt auch Nordamerika einen gewissen Reiz aus. Es ist der wichtigste Entscheid seiner Karriere. Deshalb wartet er zu.»

Dem Vernehmen nach kämen für Hofmann neben Lugano bloss Lausanne und Zug infrage, wobei der EVZ bei einem Wechsel die besseren Karten hätte.

Chancen hat Zug auch bei Corvi. Beim Seilziehen um den 25-Jährigen macht auch Biel mit. Corvi, der mit dem HCD in einer epochalen Krise steckt, liess jedoch ausrichten, er wolle derzeit keine Gespräche führen.

Bleibt Suri nun doch in Zug?

Spieler wie Luganos Luca Cunti, die Bieler Marco Pedretti und Julian Schmutz oder die Zuger Dominic Lammer oder Reto Suri müssen sich hinten anstellen, wobei EVZ-Sportchef Reto Kläy sagt: «Ich kann mir gut vorstellen, dass Suri auch nächste Saison bei uns spielen wird.»

Am WM-Silberhelden von 2013 sind, wie nach der letzten Saison, als Zug die Freigabe verweigerte, Lugano und auch Fribourg interessiert, doch Kläy sagt: «Wir haben mit Reto gesprochen und konnten die Vergangenheit begraben. Die Geschichte hat sich unter dem neuen Coachingstaff zum Guten gewandt.»

Fix ist bisher erst der Wechsel von SCB-Goalie Leonardo Genoni zu Zug, sowie jener von Tobias Stephan – Lugano hatte ihm einen 2-Jahresvertrag angeboten – nach Lausanne. Ausserdem ist es ein offenes Geheimnis, dass Servettes Cody Almond schon vor Monaten bei den Waadtländern unterschrieben hat.

Kehrt Kreis von Biel nach Bern zurück?

Hinter den Kulissen wird eifrig diskutiert. So weilt Tigers-Sportchef Marco Bayer derzeit in Finnland, trifft dort den Agenten von Harri Pesonen. Die Emmentaler werden von ihrer Option Gebrauch machen und mit ihrem Topskorer um ein Jahr verlängern. Bayer möchte den Finnen jedoch längerfristig an den Klub binden. Ausserdem stehen nächste Woche Verhandlungen mit Trainer Heinz Ehlers an.

Nur noch Formsache ist die Vertragsverlängerung von Trainer Antti Törmänen in Biel. Auch Topskorer Toni Rajala wird nach der Nati-Pause verlängern. Ob Dominik Diem bleibt, hängt von ihm ab.

Bei Sämi Kreis hingegen stehen die Zeichen auf Abschied. Die Seeländer wollen die finanziellen Forderungen nicht erfüllen. «Wir sind weit auseinander», sagt Geschäftsführer Daniel Villard. Am Verteidiger, der derzeit am Deutschland Cup weilt, zeigt sich Stammklub Bern interessiert.

Für den SCB haben Ebbett und Andersson Priorität

Doch längst haben einzelne Klubs schon bei Spielern angeklopft, deren Verträge erst 2020 auslaufen. So wie Lausanne bei den Bernern Tristan Scherwey und Gaëtan Haas, bei dem dann wohl auch Biel wieder zum Thema werden könnte.

Doch SCB-Sportchef Alex Chatelain lässt sich nicht aus der Ruhe bringen: «Priorität hat das Team von nächster Saison.» Chatelain will nun die Gespräche mit Teamleader Andrew Ebbett und Calle Andersson intensivieren. «Wir wollen beide behalten.»

Viel zu tun hat ZSC-Sportchef Sven Leuenberger. Beim Meister laufen 13 Verträge aus. Da dürften Abgänge kaum zu vermeiden sein. Pius Suter plant den Sprung nach Nordamerika.

Und ob man sich mit den Nati-Stürmern Reto Schäppi und Fabrice Herzog einigen wird, wenn man die Shooting-Stars Jérôme Bachofner und Raphael Prassl halten kann, ist fraglich.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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