Und plötzlich liegt die Scheibe im Tor von Gottéron-Goalie Reto Berra, nachdem Romain Loeffel den Puck tief aus der eigenen Zone in hohem Bogen übers Eis spediert hat. «Ich verlor den Puck aus den Augen und bemerkte, dass auch Reto in seinem Tor keine Ahnung hatte, wo der Puck war», so der Neuenburger SCB-Verteidiger. «Als ich dann das Publikum plötzlich jubeln sah, dachte ich: ‹Oh, verdammt!›»
Benjamin Baumgartner braucht gegen Lugano nur noch zu vollenden. Die geniale Vorarbeit hat Tristan Schwerwey geleistet, indem er ihn mit einem No-Look-Pass bedient. Der SCB-Puncher scheint Augen am Hinterkopf zu haben.
Bleiben wir beim SCB. Diesmal ist es Dominik Kahun, der für Aufregung sorgt. Nach einem Check zur Pausensirene von Dmytro Timashov will sich der Deutsche den Ajoie-Stürmer krallen. Linesman Stany Gnemmi stellt sich dazwischen, worauf Kahun den Unparteiischen bewusst, wenn auch ohne Wucht, zur Seite schiebt. Gnemmi kommt nur zu Fall, weil er über Timashov stolpert. Kahun wird darauf für nur ein Spiel gesperrt, was für heisse Diskussionen sorgt. Für Ex-Schiedsrichter und MySports-Experte Tobias Wehrli ist das Urteil «inakzeptabel». Für ihn wären drei bis fünf Spielsperren angebracht gewesen.
Auch Lausanne-Stürmer Jiri Sekac hat einen Zusammenstoss mit einem Unparteiischen. Er prallt rückwärtsfahrend in Micha Hebeisen. Der Tscheche hilft dem Schiedsrichter aber sofort wieder auf die Beine, kümmert sich rührend um ihn und entschuldigt sich für den versehentlichen Crash.
Juha Metsola war in dieser Saison oft nicht der Rückhalt für Kloten, den er letzte Saison war. Gegen Biel leistet er sich einen besonders grossen Patzer. In der Overtime lässt sich der finnische Goalie den Puck von Gaëtan Haas abluchsen und kann das 2:3 nicht mehr verhindern.
Rund 27 Stunden nach Metsolas Missgeschick gegen Biel zieht der EHC Kloten nach einer weiteren Niederlage (in Langnau) zu nachtschlafender Zeit die Reissleine, sorgt für den ersten Trainerwechsel der Saison und feuert Gerry Fleming. An seiner Stelle übernimmt Sportchef Larry Mitchell die Mannschaft. Zumindest kurzfristig ist der Impuls erfolgreich. Die Flieger punkten in allen drei Partien seit dem Wechsel an der Bande und beweisen dabei stets grosse Moral.
Da werden Erinnerungen an die Monsterparade von Martin Gerber an den Olympischen Spielen 2006 in Turin beim Sieg gegen Kanada wach: Tigers-Spektakel-Goalie Stéphane Charlin pariert grandios gegen Biels Liekit Reichle. Bereits im Oktober hatte der Romand die Parade des Monats gezeigt.
Während der verletzungsbedingten Absenz von Nati-Goalie Connor Hughes packt ein 20-Jähriger seine Chance mit beiden Händen. Seit Kevin Pasche Ende Oktober mit einem Shutout gegen Kloten debütierte, ist Lausanne (auch mit Punnenovs im Tor) nicht mehr zu stoppen und hat neun von elf Partien gewonnen. Pasche feiert seinen zweiten Shutout (gegen Davos), kassiert im November nur 1,58 Tore pro Spiel und wehrt 94,48 Prozent aller Schüsse auf sein Tor ab.
Inti Pestoni ist längst nicht mehr der «giovane Pestoni», der junge Pestoni, den die Ambri-Fans schon als Teenager feierten. Doch auch als 32-Jähriger spielt Pestoni noch so, wie nur ein Pestoni spielen kann. Der Mann, der seinen Vornamen dem Sonnengott der Inkas verdankt, überlistet Gegner und Goalies mit Witz, Esprit und lässt auch in der dunklen Jahreszeit die Sonne in der Leventina erstrahlen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 26 | 30 | 53 | |
2 | ZSC Lions | 24 | 31 | 52 | |
3 | SC Bern | 27 | 19 | 48 | |
4 | Lausanne HC | 26 | 2 | 46 | |
5 | EV Zug | 26 | 16 | 41 | |
6 | EHC Kloten | 26 | -2 | 41 | |
7 | EHC Biel | 26 | 0 | 37 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 26 | -9 | 34 | |
9 | Genève-Servette HC | 23 | 2 | 33 | |
10 | SCL Tigers | 24 | -3 | 32 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 25 | -14 | 32 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 26 | -14 | 32 | |
13 | HC Lugano | 24 | -20 | 29 | |
14 | HC Ajoie | 25 | -38 | 21 |