Team aus Traum-Schwiegersöhnen
Das sind die grossen ZSC-Mankos

Bei den ZSC Lions ist der Trainerwechsel zum beliebten Stilmittel erhoben worden. Damit werden Defizite der Spieler ausgebügelt.
Publiziert: 15.01.2019 um 00:20 Uhr
|
Aktualisiert: 20.02.2019 um 16:11 Uhr
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Serge Aubin schaffte es im Hallenstadion nicht über die Runden.
Foto: freshfocus
Dino Kessler

Das Hallenstadion ist eine der grössten Event-Bühnen der Schweiz. Die gute Stimmung gehört in Oerlikon zum guten Ton – ausser wenn ein Grosskonzern gerade eine Generalversammlung veranstaltet oder die ZSC Lions eine Qualifikationspartie über die Runde schaukeln. Die etwas blutleeren Auftritte sind fast schon zu einem Markenzeichen des Stadtzürcher Klubs geworden. Eine Tendenz, die sich während der letzten paar Jahre eingeschlichen hat.

Ausrede Hallenstadion
Im Dunstkreis des Vereins wird dann gerne das Stadion für diesen Zustand verantwortlich gemacht. Es sei halt keine typische Eishockey-Arena, lautet dann die Standardfloskel. Das mag teilweise stimmen, ist aber trotzdem nur eine Ausrede. Im letzten Frühling wackelte der Tempel in Oerlikon sechs Wochen lang im Vierteltakt, als die Mannschaft wie aus dem Nichts mit Karacho und Emotionen für Furore und einen etwas überraschenden Titel sorgte (die Initialzündung war Petterssons 5:4 in der 59. Spielminute im ersten Viertelfinal-Heimspiel gegen den EVZ).

Symptombekämpfung mit 
Trainerwechseln
Die Verantwortlichen hatten zuletzt immer wieder eingreifen müssen und so zwar die Symptome bekämpft, aber nicht die Ursachen. Und die sind in der Mannschaft zu finden. Crawford. Wallsson & Johansson. Kossmann. Aubin. Jeder dieser Trainer hat sich zuletzt auf die eine oder andere Art die Zähne ausgebissen an diesem Team, das sich meist erst dann aus der Reserve locken lässt, wenn sich das Schlachtenglück auf seine Seite schlägt (wie bei Petterssons spätem Treffer) oder eben ein Trainer durch den nächsten ersetzt wird.

«Wieso sollte das hier nicht funktionieren?»
4:35
Del Curto freut sich auf ZSC:«Wieso sollte das hier nicht funktionieren?»



Nix als bieder-brave Spieler
Das ist die Crux, die eine beispielhaft geführte Nachwuchsabteilung auch in sich trägt. Sie bringt gut geschulte, vorbildlich erzogene, aber auch etwas brave und biedere Traum-Schwiegersöhne hervor. Keine wilden Hunde, wie mit der Axt geschlagen, mit Kante und Extravaganz, so wie grosse Eishockeyspieler auch sein müssen, wenn sie in der Not für den Unterschied sorgen wollen. Vielleicht kann ein besonderer Trainer (in diesem Fall Arno Del Curto) dieses Defizit ein Weilchen kaschieren. Ausbügeln kann er es auf Dauer nicht.

Die besten Aussagen der Pressekonferenz mit Del Curto
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Neuer ZSC-Trainer vorgestellt:Die besten Aussagen der Pressekonferenz mit Del Curto

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
36
22
72
2
SC Bern
SC Bern
37
23
67
3
HC Davos
HC Davos
38
22
66
4
ZSC Lions
ZSC Lions
34
30
65
5
EV Zug
EV Zug
37
26
62
6
EHC Kloten
EHC Kloten
38
-7
62
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
37
-6
53
8
SCL Tigers
SCL Tigers
37
3
51
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
37
-10
50
10
EHC Biel
EHC Biel
36
-5
49
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
36
-5
47
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
37
-22
46
13
HC Lugano
HC Lugano
36
-26
42
14
HC Ajoie
HC Ajoie
36
-45
36
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