Auf einen Blick
Was für eine Woche für Rodwin Dionicio (20)! Noch am 30. Januar spielte er in der AHL, wo er sich eine Sperre einhandelte und in die ECHL abgeschoben wurde. Doch dann ging es sofort nach Biel weiter.
Doch der Reihe nach. Der Schweizer war für die San Diego Gulls in der AHL im Einsatz und schoss bei der 3:5-Niederlage gegen Toronto Marlies ein Tor. Aber Dionicio handelte sich in dieser Partie Ärger ein, der drei Spielsperren nach sich zog. Auf den TV-Aufnahmen ist zu sehen, dass es nach der Schlusssirene zu Scharmützeln kommt, an denen Dionicio beteiligt ist und er von einem Linesman zurückgehalten wird.
Der Vorfall sieht eher harmlos aus, dennoch gibts drei Spielsperren. Die Gulls schicken den Verteidiger nach Tusla in die ECHL, was nach einer Disziplinierungsmassnahme riecht. Doch schliesslich einigt man sich darauf, dass Dionicio die Saison bei Biel beendet, wo er vor einem Jahr einen Dreijahresvertrag unterschrieben hatte, ehe der Fünftrunden-Draft von 2023 im Mai bei den Anaheim Ducks einen NHL-Einstiegsvertrag bekam und die Saison in den Staaten begann.
Gegenüber Blick will Dionicio nicht darauf eingehen, was seine «Handlung» bei besagtem Spiel war: «Das möchte ich lieber für mich behalten.» Was der in den USA geborene Appenzeller, dessen Eltern aus der Dominikanischen Republik stammen, aber sagt, ist: «Ich muss lernen, mein Temperament zu zügeln. Das werde ich mir zu Herzen nehmen.»
Letztlich ist Dionicio froh, dass man eine Lösung finden konnte, die für alle stimmt. Wie es nächste Saison weitergeht, ist offen: «Das werde ich mit meinem Agenten Sven Helfenstein anschauen.» Die NHL bleibt aber sein grosses Ziel.
Gekommen, um zu helfen
Er spricht auch nicht von einem Rückschritt, sondern einer neuen Herausforderung in seiner Karriere. «Ich bin am Sonntag im vollen Stadion in Davos zum Debüt in der National League gekommen. Von einem solchen Moment habe ich geträumt, seit ich klein war», sagt das Talent. Er konnte bei seiner Premiere, die Biel unglücklich mit 2:3 verlor, auch schon Akzente setzen.
Dies, obwohl Dionicio erst am Vortag angereist war und man bei Biel eigentlich erst nach der Nati-Pause mit ihm gerechnet hatte. Doch der Herisauer wollte unbedingt spielen: «Mein Ehrgeiz war grösser als der Jetlag und die schweren Beine», sagt er mit einem Lächeln. Dass er ausgerechnet in der heissesten Phase der Meisterschaft dazugestossen ist, findet er cool. «Ich mag Spiele, in denen es um viel geht, und hoffe, dass ich dem Team helfen kann, über den Strich zu kommen», sagt er. Derzeit liegt Biel nur auf Rang elf.
Tattoo im Gedenken an Gaudreau
Dionicio ist ein interessanter Spieler und eine spannende Persönlichkeit. Mit karibischer Lockerheit, aber auch klaren Zielen und hohen Erwartungen an sich selbst. Er ist einer, der auffällt. Auch, weil er sich ein Tattoo am Hals hat stechen lassen. Dies zum Gedenken an den im Sommer auf tragische Weise bei einem Verkehrsunfall verstorbenen NHL-Star Johnny Gaudreau († 31). «Sein Tod hat mich sehr bewegt, denn er hat mich mit seinem Weg geprägt. Ich habe dieses Tattoo auch stechen lassen, damit ich nicht vergesse, wo ich herkomme, wofür ich stehe, und damit ich nicht von meinem Weg abkomme.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 45 | 28 | 87 | |
2 | ZSC Lions | 43 | 34 | 82 | |
3 | SC Bern | 46 | 17 | 78 | |
4 | EV Zug | 45 | 33 | 77 | |
5 | HC Davos | 44 | 20 | 75 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 45 | 2 | 72 | |
7 | EHC Kloten | 46 | -16 | 68 | |
8 | SCL Tigers | 46 | 6 | 66 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 45 | -14 | 62 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 45 | -11 | 61 | |
11 | EHC Biel | 44 | -6 | 58 | |
12 | HC Lugano | 45 | -21 | 57 | |
13 | Genève-Servette HC | 44 | -16 | 54 | |
14 | HC Ajoie | 45 | -56 | 45 |