Strichkampf spitzt sich zu!
Tigers und Bern verlieren – Fribourg und Ambri siegen

Ambri und Fribourg feiern im Strichkampf wichtige Erfolge, während die Tigers und Bern tauchen. Der Kampf um die Playoff-Plätze verspricht 10 Runden vor Schluss hochspannend zu werden.
Publiziert: 25.01.2020 um 22:25 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2020 um 08:56 Uhr
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Ambri bändigt zu Hause die Tigers.
Foto: keystone-sda.ch
Eishockey-Redaktion

Der Kampf am Strich

6. Lugano 41/58
7. Lausanne 37/57
8. Tigers 40/54
9. Bern 39/53
10. Fribourg 38/51
11. Ambri 41/51

HC Ambri-Piotta – SCL Tigers 4:2

Ambri zähmt zu Hause die Tigers
3:06
Mit drei Powerplay-Toren:Ambri zähmt zu Hause die Tigers

Das Spiel: Unter einem Januarloch leiden beide Teams. Von den zehn Partien zuvor verlor Ambri deren acht und holte acht Punkte. Den SCL Tigers ist es nur etwas besser ergangen: Die Emmentaler verloren sieben der letzten zehn Spiele und erkämpften sich elf Punkte. Verwickelt in den Strichkampf sind sowohl die Emmentaler als auch die Leventiner.

Doch Ambri steckt tiefer im Sumpf. Die Biancoblu haben es verpasst, sich gegen direkte Konkurrenten zu behaupten. Am Vorabend in Fribourg geben sie nach einer 2:0-Führung noch Punkte ab (2:3 n.P.). In der Doppelrunde gegen die Lakers gabs nur einen Dreier.

Darum ist das Duell gegen die Langnauer zwar kein wegweisendes – aber ein wichtiges. Im Wissen darum müssen die Leventiner den 0:1-Rückstand zuerst verdauen. Für die Tigers vorgelegt hat der zurückgeholte und zuvor noch punktelose Finne Eero Elo. Der überzählige DiDomenico sieht dessen Powerplay-Treffer auf der Tribüne.

Ein konstruktives Spiel entsteht bei Vollbestand auf beiden Seiten kaum. Dafür sortieren sich die Biancoblu im Powerplay bestens. Der Ausgleich stärkt die Entschlossenheit, mit zwei weiteren Überzahl-Toren ziehen sie davon.

Langnau kann nicht mehr reagieren. Ein Faktor: Die Leventiner gewinnen die Zweikämpfe. Die Tigers vertändeln die Scheibe selbst in Überzahl mehrmals, Flynn und Trisconi können losziehen, scheitern. Für Langnau ist es die dritte Pleite in Serie – ein Warnschuss.

Earl über Nacht im Spital

Entwarnung dagegen gaben die Tigers schon vor dem Spiel im Fall von Robbie Earl. Der Stürmer war am Vorabend von Lausannes Heldner gecheckt und dabei unglücklich am Kopf getroffen worden. Earl verlor dabei das Bewusstsein, prallte mit voller Wucht aufs Eis, schlug da den Kopf noch zweimal an.

Der 34-jährige Amerikaner wurde umgehend ins Spital Langnau gebracht. «Dort blieb er die ganze Nacht zur Überwachung», klärt Tigers-Sportchef Marco Bayer auf. Unzählige Untersuchungen seien gemacht worden, «zum Beispiel, ob er sich innere Verletzungen oder eine Hirnblutung zugezogen hat». Die gute Nachricht: Earl hat «nur» eine Gehirnerschütterung davongetragen. «Robbie hatte Glück im Unglück. Er selbst war geschockt, als er das Bewusstsein wieder erlangte und hatte keine Erinnerung», so Bayer, der Heldner keinen Vorwurf macht. «Es war keine Absicht. Er hat sich bei Robbie auch schon erkundigt, wie es ihm geht.» (N.V.)

Der Beste: Matt D’Agostini (Ambri). Zwei entscheidende Tore im Powerplay, auf den Kanadier ist Verlass.

Die Pflaume: Andrea Glauser (Tigers). Spiel überheblich und macht dabei zu viele Fehler. Einfach ist manchmal mehr.

Tore: 10. Elo (Huguenin, Pesonen/PP) 0:1. 20. (19:28) Trisconi (Flynn, D’Agostini/PP) 1:1. 30. D’Agostini (Flynn, Plastino/PP) 2:1. 34. D’Agostini (Plastino, Trisconi/PP) 3:1. 58. Pesonen (Penalty) 3:2. 60. (59:13) Müller (D’Agostini) 4:2.

SC Bern – Genf-Servette HC 3:4 n.V.

Servette entführt den Zusatzpunkt aus Bern
4:35
Dank Overtime-Tor von Karrer:Servette entführt den Zusatzpunkt aus Bern

Das Spiel: Seit Tomi Karhunen in Bern spielt, hat der SCB in 13 von 16 Partien gepunktet. Der Finne ist mit einer Fangquote von 93,51 Prozent der statistisch stärkste Goalie der Liga. Hätte die Saison mit seiner Ankunft Ende November begonnen, Bern läge auf Rang 3 der Tabelle. So aber müht sich der Meister am Strich ab. Und gegen Servette wechseln sich selbst bei Karhunen für einmal Licht und Schatten ab. Erstmals kassiert der 30-Jährige vier Tore.

Beim 1:1 lässt sich Karhunen auf der Stockhandseite erwischen. Vor dem 2:2 hat er Pech, dass Verteidiger Justin Krueger die Scheibe noch leicht touchiert. Und in der Overtime lässt sich Karhunen dann noch zwischen den Beinen erwischen. Und trotzdem: Dem Finnen ist es zu verdanken, dass die Berner nach 40 Minuten überhaupt noch auf Punkte hoffen können.

Der SCB ist im zweiten Abschnitt völlig von der Rolle. Servette dominiert mit 20:9-Schüssen, bringt aber nur einen Treffer zustande. Auch weil Karhunen gegen Richard und Wick zweimal brillant rettet. Wie dünn das Nervenkostüm beim Meister ist, zeigt sich im Powerplay, das zu einer Strafaufgabe verkommt. Dass es von den Rängen nach Scheibenverlusten Pfiffe gibt, macht die Aufgabe auch nicht leichter. (A.R.)

Der Beste: Eric Fehr (GSHC), erzielt nach seinem Hattrick gegen die ZSC Lions erneut zwei Tore.

Die Pflaume: Daniel Winnik (Servette), wird von Ebbett getroffen. Klare Strafe. Spielt dann den sterbenden Schwan. Schwach!

Die Tore: 3. Sciaroni 1:0. 11. (10:02) Fehr 1:1. 11. (10:23) Ebbett (Scherwey) 2:1. 13. Tömmernes 2:2. 30. Fehr (Winnik, Maurer) 2:3. 48. Pestoni (Arcobello) 3:3. 62. Karrer (Wingels, Richard) 3:4.

Hier gibts das Spiel zum Nachlesen im Ticker.

Lausanne HC – HC Fribourg-Gottéron 1:3

Mit diesem Tor macht sich Stalder zum Matchwinner
2:01
Beim Sieg gegen Lausanne:Mit diesem Tor macht sich Stalder zum Matchwinner

9600 Fans (ausverkauft)

Das Spiel: Lausanne tut sich trotz mehr Feuerkraft schwer gegen die massierte Gottéron-Abwehr. Den Waadtländern fehlen bei der Angriffsauslösung Ideen und Varianten, um sich trotz des tiefen Pressings der Gäste aus der eigenen Zone zu lösen. Hart geführte Zweikämpfe und streng bewachte Couloirs machen Lausanne zusätzlich das Leben schwer – und mit nadelstichartigen Gegenstössen muss gegen Fribourg jederzeit gerechnet werden. Bis zur zweiten Pause fallen nur zwei Tore – beide nach Weitschüssen.

Im letzten Abschnitt läuft sich Lausanne im Gottéron-Abwehrdispositiv fest. Bemüht, aber ohne jegliche Kreativität. Mitten in der grössten Druckphase setzt Gottéron den entscheidenden Konter, den Stalder mit seinem ersten Saisontor abschliesst. Bereits mehr als zwei Minuten vor Schluss setzt Lausanne-Coach Peltonen alles auf eine Karte und wird durch den logischen Treffer ins leere Tor bestraft.

Gottéron gewinnt zum vierten Mal im vierten Spiel gegen Lausanne. Und das absolut verdient. Mit solchen Leistungen sind die Playoffs für Fribourg keine Utopie. (A.A.)

Der Beste: Berra (Gottéron). Lässt Lausannes Angriffswellen mit stoischer Ruhe abprallen. Reife Leistung.

Die Pflaume: Bertschy (Lausanne). Theatralische Einlagen und wenig Konstruktives. Muss über die Bücher.

Tore: 26. Abplanalp (Boychuk, Mottet) 0:1. 31. Jooris (Holm, Kenins) 1:1. 49. Stalder (Stalberg) 1:2. 58. Rossi (Berra) 1:3 (ins leere Tor).

EHC Biel – EV Zug 0:1 n.V.

Hier sichert Kovar Zug den Sieg
1:44
Nach 39 Sekunden Overtime:Hier sichert Kovar Zug den Sieg

6303 Fans

Das Spiel: Aufregung schon nach 107 Sekunden. Bachofner trifft nach schöner Vorlage von Simion ins Bieler Tor und jubelt ausgelassen. Jedoch zu früh. Denn die Seeländer verlangen die Coaches Challenge – und bekommen recht. Bachofner war vor der Scheibe im Angriffsdrittel, ein klares Offside.

Zu diesem Zeitpunkt ahnt noch niemand, dass der erste reguläre Treffer an diesem Abend sehr lange auf sich warten lassen wird. Anders als beim letzten Zuger Besuch in der Tissot-Arena vor zwei Wochen, als dem Publikum ein Elf-Tore-Spektakel (6:5 für Biel) geboten wurde, lassen die beiden Goalies Hiller und Genoni diesmal nichts anbrennen.

Langweilig wirds trotzdem nicht, das Tempo ist durchwegs hoch, die Partie auch ohne Treffer unterhaltsam. Der EVZ hat mehr Spielanteile, ist vor dem Tor aber zu wenig entschlossen. Und die beste Bieler Möglichkeit versiebt Cunti sechs Minuten vor dem Ende kläglich, als er alleine vor Genoni auftaucht.

Nach torlosen 60 Minuten gehts in der Verlängerung dann umso schneller. Kovar scheitert zuerst zwar an Hiller, schiebt den Abpraller aber nach 39 Sekunden zur Entscheidung über die Linie. (C.S.)

Geduldsprobe: Ganze 65 Abschlüsse (42:23 für Zug) sind nötig, bist der erste Treffer fällt.

Der Beste: Jan Kovar (Zug). Einziger Torschütze der Partie. Behält in der Overtime den Überblick und schiesst sein 12. Saisontor.

Die Pflaume: Valentin Nussbaumer (Biel). Kein schlechtes Spiel vom jungen Center, beim 0:1 aber zu passiv.

Tor: 61. Kovar (Hofmann) 0:1.

Hier gibts das Spiel zum Nachlesen im Ticker.

ZSC Lions – HC Davos 5:4 n.V.

So beendet Pettersson die Partie in der Verlängerung
6:35
Bei 9-Tore-Spektakel gegen HCD:So beendet Pettersson die Partie in der Verlängerung

11'200 Fans (ausverkauft)

Das Spiel: Die ZSC Lions und Davos gehören zu den wenigen Teams, die derzeit unbeschwert und ohne Strich-Stress spielen können. Das kosten die Spieler aus. Sie spielen befreites Hockey. Wollen Spass auf dem Eis haben. Dabei kommt der Blick in den Rückspiegel etwas zu kurz. Das Defensiv-Denken hat zunächst Pause.

Dafür wird mit hohem Tempo geblocht, als ob man sich auf einer deutschen Autobahn befinden würde. Den Fans wird etwas geboten. An Torchancen mangelt es nicht. Das kann auch nicht erstaunen. Schliesslich putzte der HCD bei seinem letzten Spiel vor der einwöchigen WEF-Pause Fribourg 7:2 weg und die ZSC Lions lieferten am Donnerstag in Genf die torreichste Partie der NL-Saison (9:6) ab.

Der HCD geht im Powerplay in Führung. Eigentlich zweimal, da Tedenbys Treffer wegen einer Goalie-Behinderung von Corvi annulliert wird, ehe Du Bois trifft. Die Zürcher kommen erst nach dem Ausgleich der starken vierten Linie um Schäppi, der einen Pass von Nygren abfängt, besser ins Spiel und gehen in Überzahl durch Simic in Führung. Der 20-jährige leichtgewichtige Fribourger zeigt, dass sein Direktschuss vom linken Bully-Kreis eine Waffe ist. Und noch vor der ersten Pause stellt Phil Baltisberger auf 3:1.

Davos steckt das aber weg, dreht diese Partie, in der wellenweise einmal das eine, dann wieder das andere Team den Gegner überfordert. Doch der HCD kann auch im vierten Versuch den ZSC in dieser Saison nicht besiegen. Im Powerplay gleichen die Lions aus und in der Verlängerung schiesst Pettersson erneut in Überzahl das 5:4, nachdem Herzog ZSC-Goalie Ortio zu Fall gebracht hat. (S.R.)

Der Beste: Fredrik Pettersson (ZSC). Mit dem Hammer zum Sieg.

Die Pflaume: Magnus Nygren (Davos). Der Verteidiger serviert Schäppi vor dem 1:1 den Puck auf den Stock. Es bleibt nicht der einzige Fehler des Schweden. So sitzt er beim 4:4 auf der Strafbank.

Die Tore: 5. Du Bois (Ambühl/PP) 0:1. 11. Sigrist (Simic, Schäppi) 1:1. 13. Simic (Diem, Hollenstein/PP) 2:1. 20. P. Baltisberger 3:1. 25. Ambühl (Herzog) 3:2. 42. Kessler (Herzog) 3:3. 45. Nygren (Palushaj) 3:4. 56. C. Baltisberger (Roe/PP) 4:4. 61. Pettersson (Noreau, Roe/PP) 5:4.

Hier gibts das Spiel zum Nachlesen im Ticker.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EV Zug
EV Zug
22
17
36
6
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
22
-7
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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