Davos - Bern 3:4
Das Spiel: Was für ein irres Spiel in Davos! Der Höhepunkt? Nach 37 Minuten kracht es zwischen dem Berner Thomas Rüfenacht und Anton Rödin gehörig. Der HCD-Stürmer verpasst Rüfenacht zwei Crosschecks in den Rücken. Dieser reagiert mit einem Stockschlag zwischen die Beine des Schweden. Es kommt zu einer wilden Prügelei. Dann liefern sich die beiden Streithähne auf der Strafbank ein wildes Wortgefecht. «Fuck you! Du bist ein Stück Scheisse! Ich werde dich in Stücke schneiden, wenn du das noch einmal machst», so die Drohung des Schweden, der im letzten Duell SCB-Goalie Genoni gegen den Kopf gecheckt hatte. Rüfenacht will eine Schwalbe gesehen haben, bezeichnet Rödin als «Fucking Pussy». Es wird auch Hockey gespielt. Der HCD bleibt bis zum Schluss dran. Bern verteidigt clever, auch wenn SCB-Hüter Genoni beim zweiten Gegentreffer nicht gut aussieht.
Frust: Nach 31 Minuten wird Félicien Du Bois von SCB-Stürmer Marc Kämpf am Kopf getroffen. Der HCD-Back schlägt auf Kämpf ein, kassiert dafür 4 Strafminuten und verschwindet nach dem 2:4 mit Kopfweh in der Kabine.
Premiere: SCB-Verteidiger Jérémie Kamerzin trifft im 38. Spiel erstmals in dieser Saison.
Abwesend: HCD-Topskorer Inti Pestoni fehlt ausgerechnet gegen seinen künftigen Verein, ist krank.
Der Beste: Gregory Sciaroni (SCB).
Die Pflaume: Leonardo Genoni (SCB), was für ein riesen Bock des Torhüters! Der SCB spielt in Überzahl. Davos kann befreien. Genoni hechtet aus seinem Gehäuse, verpasst aber tatsächlich die Scheibe! Yannick Frehner braucht nur noch den Puck im leeren Tor unterzubringen, lacht danach wie ein Spitzbub.
Tore: 3. Sciaroni 0:1. 8. Rödin (Nygren/PP) 1:1. 20. (19:07) Kamerzin (Bieber, Haas) 1:2. 24. Frehner (SH!) 2:2. 30. Arcobello 2:3. 31. Haas (PP) 2:4. 52. Hischier 3:4.
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Zug - Ambri 3:6
Das Spiel: Es ist die pure weiss-blaue Entschlossenheit, die aus jeder Pore der Leventiner trieft im Rennen um ein Playoff-Ticket. Wie wenn heisse Rennpferde vorpreschen, sobald sich die Startklappen öffnen. So überrennen sie die Zuger, die kaum wissen, wie ihnen geschieht. Mit einem Klingeln kündigt Ambri seinen Sturmlauf sogar noch an: Nach knapp 20 Sekunden trifft das Geschoss von Verteidiger Fischer schon mal die Latte. Wenige Atemzüge später landet der nächste Hammerschuss (offiziell abgelenkt von Rohrbach) im Tor. Und das ist erst der Anfang von ein paar bitteren Minuten für EVZ-Goalie Tobias Stephan. Denn die nächsten beiden Gegentreffer sind Shorthander. Zwei. Innert 59 Sekunden. Unschöne Erinnerungen werden wach, denn das ist nicht das erste Mal für den 35-Jährigen: Im letzten Playoff-Viertelfinal gegen die ZSC Lions gewannen die Zürcher Spiel 3 auch dank zwei Toren in Unterzahl. Aber nicht in der gleichen Strafe. Selbst nach dem vierten Gegentreffer muss Stephan den Platz zwischen den Pfosten nicht räumen. Und bekommt damit vom (sichtlich aufgebrachten) EVZ-Trainer Dan Tangnes (39, No) die Chance auf Wiedergutmachung. Phasenweise siehts sogar danach aus. Weil die Biancoblu plötzlich das Tempo aus ihrem Spiel nehmen. Nicht dass sie sich zurücklehnen würden. Aber wie Jockeys die Kräfte ihrer Vollblüter im Rennen dosieren, versuchen dies aucn die Leventiner. Zumal der EVZ noch nie in dieser Saison vier Gegentreffer in einem Drittel kassiert hat. Dieser absolute Fehlstart wird zu einer grossen Hypothek. Die Zuger kommen zwar noch auf 3:5 ran und haben auch mehr Spielanteile, weil die Beine von Ambris Rennrössern immer schwerer werden. Bereits fast fünf Minuten vor Ende weicht Goalie Stephan einem sechsten Feldspieler, doch die Zeit läuft den Zugern auf und davon. Ambri verbucht so wichtige, weil wohl kaum budgetierte drei Punkte in diesem heissen Rennen.
Die Angeschlagenen: Die Biancoblu sind ohne zwei wichtige Spieler nach Zug gereist: Goalie Benjamin Conz sowie der Tscheche Jiri Novotny sind seit dem Spiel in Langnau am Samstag angeschlagen, konnten am Montag auch nicht trainieren.
Überraschungs-Debütant: Sacha Tosques (24) macht sein erstes NL-Spiel mit Ambri – und bucht sogleich einen Assist. Warum das überrascht? In der Swiss League blieb der Verteidiger in 31 Spielen mit den Ticino Rockets ohne einen einzigen Skorerpunkt!
Der Beste: Manzato (Ambri). Bleibt die Ruhe selbst, auch als Zugs Sturmlauf zunimmt.
Die Pflaume: Stephan (Zug). Zieht rabenschwarze Startminuten ein.
Tore : 1. (0:44) Rohrbach (Fischer) 0:1. 5. (4:29) Kostner (Fora/SH!) 0:2. 6. (5:28) Kubalik (SH!) 0:3. 9. D’Agostini (Plastino, Rohrbach/PP) 0:4. 11. Suri (Albrecht, Thiry) 1:4. 30. Bianchi (Tosques/PP) 1:5. 33. Everberg (Roe, Klingberg/PP2) 2:5. 35. Suri (Schlumpf/PP) 3:5. 60. (59:49) Trisconi (Plastino) 3:6.
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Lausanne - Lugano 0:7
6700 Fans (ausverkauft)
Das Spiel: Nach sechs Siegen in Serie schien Lausanne die Playoff-Qualifikation auf sicher zu haben. Das sieht man den Waadtländern von der ersten Minute an. Aus Selbstvertrauen wird Überheblichkeit. So hat Lugano ein leichtes Spiel. Keine zwei Minuten sind vergangen, als Dario Bürgler einen Konter fährt und Raffaele Sannitz perfekt bedient. Und der 35-Jährige, der mit 34 Skorerpunkten seine produktivste Saison (bisherige Bestmarke 26 Punkte) hat, erzielt mühelos sein 8. Saisontor. Der Sieg nach einem grandiosen Penaltyschiessen im Strichkrimi gegen Servette und der frühe Führungstreffer geben den Bianconeri so richtig Mumm. Das Team von Greg Ireland spielt stark auf. Luca Fazzini, der bei der grandiosen Penalty-Show am Sonntag viermal (!) traf, gelingt das 2:0. Später lässt sich auch Grégory Hofmann, dank dessen Toren Lugano noch an die Playoffs denken darf, nicht lumpen. So klettert Lugano vor dem Strich-Showdown am Freitag in Zürich auf Platz 7.
Der Rückkehrer: Erstmals seit seiner Verletzung und dem 24. November 2018 (1:2 gegen Ambri) steht Luca Boltshauser wieder im Lausanne-Tor. Bereits nach dem ersten Angriff ist er erstmals geschlagen. Auch danach findet der Keeper nicht richtig ins Spiel.
Der Shutout: Nach zuletzt durchwachsenen Auftritten sichert sich Lugano-Goalie Elvis Merzlikins fast mühelos seinen 5. Shutout der Saison.
Der Beste: Dario Bürgler (Lugano). Der Innerschweizer darf mit Hofmann und Sannitz ran – und bereitet zwei Tore wunderbar vor.
Die Pflaume: Tyler Moy (Lausanne). Der Schweiz-Amerikaner versucht es mit Olé-Olé-Hockey. Zu viel Show, zu wenig Seriosität. Sein Puckverlust leitet den Konter zu Luganos Führungstreffer ein. (sr)
Tore: 2. Sannitz (Bürgler, Ulmer) 0:1. 9. Fazzini (Romanenghi) 0:2. 16. Lapierre (Klasen, Lajunen) 0:3. 31. Hofmann (Bürgler) 0:4. 56. Bertaggia (Morini, Hofmann) 0:5. 56. Riva (Bertaggia) 0:6. 59. Lajunen (Klasen) 0:7.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |