Sieben Niederlagen in Folge. Eine solche Pleitenserie gab es beim EVZ letztmals in der Saison 2005/06. In der Zwischenzeit kam in Zug nur einmal Panik auf – als Coach Doug Shedden 2014 den Playoff-Einzug verpasste. Jetzt aber will niemand etwas von einer Krise wissen.
Sportchef Reto Kläy: «Eine Krise können andere daraus machen, wir nicht. Der Trainer ist kein Thema. Wenn man schaut, woran es liegt, kommt man zum Schluss, dass es nicht an ihm liegt.»
Und so ist Harold Kreis die Ruhe selbst. Er betont, Einstellung und Kampfgeist hätten gestimmt. «Eine Krise hat man erst, wenn ein Team nicht mehr kämpft», so Kreis. Auch Sportchef Kläy macht in Bern genügend Indizien aus, die gegen eine Krise sprechen. «Wir waren gegen Überflieger Bern nahe an Punkten. Es gibt keinen Grund für drastische Massnahmen.»
Trainer Kreis verweist immer wieder auf die sechs verletzten Stammspieler (Alatalo, Grossmann, Helbling, Klingberg, Diem, Lammer). Bestimmt eine Belastung. Deshalb kreidet dem EVZ niemand das 1:2 gegen den letzten Final-Gegner an. Eher die Pleiten gegen Langnau, Kloten, Lausanne oder am Freitag zu Hause gegen Fribourg.
Gegen den SCB forderte schon keiner mehr einen Sieg. Eine ehrenvolle Niederlage – und man gibt sich zufrieden. Dass der Druck auf die Spieler damit auch entsprechend klein ist, ignoriert Kreis offenbar. Designierte Leader wie Diaz, McIntyre, Martschini oder Suri müssen in der Lage sein, permanent Spitzenleistungen abzurufen. Gelingt das nicht, sind die Leader keine Leader. Oder der Trainer hat keine Mittel, seine Anführer zu motivieren.
Auch darum ist die Begründung der Misere mit der momentanen personellen Situation gefährlich. Trainer Kreis verlässt sich nur darauf, dass nach der Nati-Pause mit der Rückkehr einiger Verletzten alles wieder gut wird.
So einfach sieht es Kläy nicht: «Von jedem Spieler muss ein Effort kommen, Fehler müssen reduziert werden. Das Team hat genug Charakter dafür.» Kreis ist aber nicht bekannt dafür, Ergänzungs- und Nachwuchskräften besonders viel Auslauf zu gönnen. Die Lücken werden jetzt zwar mit Spielern der Academy gestopft, zum Einsatz kommen die Jungen aber kaum. Ein Teufelskreis: Weil sechs Spieler der Academy in der NL spielten, fasste das SL-Team am Samstag eine 2:13-Klatsche in Ajoie. Kläy dazu: «Das ist ein Teil des Lernprozesses. Die Gratwanderung gehört zur Strategie. Durch die Rotation gibt es eine andere Rollenverteilung – und der sind nicht immer alle gewachsen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |