Wenn ein Sportchef beim Tabellenletzten an die Bande steigt, um dem Trainer in der Krise unter die Arme zu greifen, fragt man sich: Wird hier der Trainer bevormundet? Bekommt er einen Wachhund?
Ist das der Anfang vom Ende?
Beim EHC Biel suchte man schon seit einigen Wochen einen neuen Assistenztrainer. Der Hintergrund: Während der letzten Saison wechselte Kevin Schläpfers rechte Hand, Gerd Zenhäusern, als Chef zu Fribourg. Für ihn machten die Seeländer den Junioren-Coach Thomas Zamboni und Goalie-Trainer Marco Streit zu Schläpfers Assistenten. Auch aus Loyalität hielt Schläpfer danach am Duo fest. Trotz Widerstand. Doch in der Krise äusserte das Team den Wunsch nach einem Assistenten mit mehr Erfahrung.
Nun hat man die Lösung im eigenen Haus gefunden. Ausgerechnet Sportchef Martin Steinegger steigt an die Bande herunter. Die Verteidiger-Legende mit 1025-NLA-Spielen wird sich vorwiegend um die Abwehrspieler kümmern, Zamboni und Streit bleiben im Staff.
«Ich wollte jemanden, von dem ich weiss, wie er tickt. Der Deutsch spricht und das Schweizer Hockey kennt. Ich habe Kari Eloranta und Martin Steinegger vorgeschlagen, forderte bei «Stoney» aber, dass seine Tätigkeit als Sportchef eingeschränkt würde», so Schläpfer. Deshalb führt nun CEO Daniel Villard die Vertragsverhandlungen und kümmert sich auch um die Trainerfrage.
Hat Schläpfer keine Angst, dass seine Autorität untergraben wird, wenn sein bisheriger Chef mit ihm an der Bande steht? «Ich bin der Chef», sagt Schläpfer. «An meiner Arbeit wird sich nicht viel ändern.» Steinegger betont: «Ich bin sicher kein Wachhund und würde nie mithelfen, wäre ich von Kevin nicht überzeugt. Würde es mit ihm nicht mehr gehen, müsste man ihn sofort entlassen.» Auf den Chefposten spekuliert der 43-Jährige nicht. «Das ist ausgeschlossen. Ich kann das nicht.»
Findet Biel mit dem Duo Schläpfer/Steinegger den Rank, müsste sich der Klub früher oder später einen neuen Sportchef suchen. Klappt es nicht, gar einen neuen Trainer. Steinegger: «Wie sagt Christian Constantin: Irgendwann entscheidet der Totomat.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |