Krachende Checks. Sie gehören zum Eishockey wie das Brot ins Fondue. Doch in dieser Saison fühlen sich die Bandenchecks für die Spieler nicht mehr überall gleich an. In Zug, Davos, Lausanne, Lugano, Biel und teilweise in Bern fühlen sie sich besser an als in den anderen Stadien. Ab nächster Saison sind die flexiblen Banden obligatorisch.
In den Stadien mit den herkömmlichen Banden ist die Belastung für die Spieler bei Checks erheblich grösser. «Die Kräfte, die wirken, sind kaum vorstellbar», beschreibt EVZ-Stürmer Reto Suri, «dass wir in Zug schon die flexiblen Banden haben, spüren wir in den anderen Stadien deutlich. Der Unterschied ist gross.»
Wertvolle Investition
Der 28-Jährige ist froh, dass sein Arbeitgeber die Vorgabe der Liga bereits diese Saison umgesetzt hat. «Schliesslich gehts um die Gesundheit der Spieler, die während ihrer Karriere unzählige Checks einstecken», so Suri. Und dem Klub gehts darum, präventiv gegen Verletzungen vorzugehen und das Risiko zu senken, wie EVZ-CEO Patrick Lengwiler ausführt.
Obwohl die Bossard-Arena der Stadt Zug gehört, hat der Klub die neuen Banden mit Acrylglas selber finanziert. Die 250 000 Franken seien eine wertvolle Investition in die Gesundheit der Spieler. «Die Spieler können ja nichts dafür, welche Infrastruktur vorhanden ist. Da steht der Klub in der Verantwortung», so Lengwiler.
Nun hat die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) zusammen mit der Arbeitsgruppe für Unfallmechanik (AGU) in der Zuger Halle erstmals einen Test unter realen Bedingungen an einer komplett montierten Bande vorgenommen.
Zuvor gab es erst eine vom Verband lancierte Testserie in einem Labor und mit einem Dummie. Anfang Woche nun mit einem 60 kg schweren und mit Sensoren ausgestatteten Pendel, der gegen die Bande geschwungen wurde. Die gesamte Installation vibriert nach dem Aufprall vor und zurück.
Spieler und Trainer in der Pflicht
Dr. Markus Muser, Geschäftsleiter der AGU, erklärt: «Bei einem Check wirkt etwa das drei- bis vierfache Körpergewicht auf die Schulter.» Das Verhalten der Bande nach dem Aufprall entscheide dann über den Kraftabbau. Das Auswerten der Messdaten aus Zug dauert mehrere Wochen, doch Muser kann schon schätzen: «Die flexiblen Banden mindern die Kräfteeinwirkung um 30 bis 50 Prozent.» Ein deutlicher Wert.
Dennoch: Für Lengwiler ist die Installation von flexiblen Banden nur ein Schritt zur Reduktion des Verletzungsrisikos. Das noch grössere Entwicklungspotenzial sieht er andernorts: Bei den Spielern, Trainern, Klubs und im Schiedsrichterwesen.
«Das Körperspiel der Spieler muss besser geschult werden, und das schon früh in der Ausbildung. Checks nehmen und geben, das muss richtig gelernt werden!», betont Lengwiler, für den auch die Regeln und deren Auslegung noch Möglichkeiten zur Anpassung bieten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |