Spektakulärer Test der neuen flexiblen Banden
Abrissbirne erschüttert EVZ- Stadion

In Zug wurden mit einem Paukenschlag die flexiblen Banden getestet – mit positivem Resultat. Das Verletzungsrisiko wird enorm reduziert.
Publiziert: 02.03.2018 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:10 Uhr
So testet der EVZ die neuen Banden
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Abrissbirne im Einsatz:So testet der EVZ die neuen Banden
Nicole Vandenbrouck

Krachende Checks. Sie gehören zum Eishockey wie das Brot ins Fondue. Doch in dieser Saison fühlen sich die Bandenchecks für die Spieler nicht mehr überall gleich an. In Zug, Davos, Lausanne, Lugano, Biel und teilweise in Bern fühlen sie sich besser an als in den anderen Stadien. Ab nächster Saison sind die flexiblen Banden obligatorisch.

In den Stadien mit den herkömmlichen Banden ist die Belastung für die Spieler bei Checks erheblich grösser. «Die Kräfte, die wirken, sind kaum vorstellbar», beschreibt EVZ-Stürmer Reto Suri, «dass wir in Zug schon die flexiblen Banden haben, spüren wir in den anderen Stadien deutlich. Der Unterschied ist gross.»

Wertvolle Investition

Der 28-Jährige ist froh, dass sein Arbeitgeber die Vorgabe der Liga bereits diese Saison umgesetzt hat. «Schliesslich gehts um die Gesundheit der Spieler, die während ihrer Karriere unzählige Checks einstecken», so Suri. Und dem Klub gehts darum, präventiv gegen Verletzungen vorzugehen und das Risiko zu senken, wie EVZ-CEO Patrick Lengwiler ausführt.

Obwohl die Bossard-Arena der Stadt Zug gehört, hat der Klub die neuen Banden mit Acrylglas selber finanziert. Die 250 000 Franken seien eine wertvolle Investition in die Gesundheit der Spieler. «Die Spieler können ja nichts dafür, welche Infrastruktur vorhanden ist. Da steht der Klub in der Verantwortung», so Lengwiler.

Nun hat die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) zusammen mit der Arbeitsgruppe für Unfallmechanik (AGU) in der Zuger Halle erstmals einen Test unter realen Bedingungen an einer komplett montierten Bande vorgenommen.

Zuvor gab es erst eine vom Verband lancierte Testserie in einem Labor und mit einem Dummie. Anfang Woche nun mit einem 60 kg schweren und mit Sensoren ausgestatteten Pendel, der gegen die Bande geschwungen wurde. Die gesamte Installation vibriert nach dem Aufprall vor und zurück.

Spieler und Trainer in der Pflicht

Dr. Markus Muser, Geschäftsleiter der AGU, erklärt: «Bei einem Check wirkt etwa das drei- bis vierfache Körpergewicht auf die Schulter.» Das Verhalten der Bande nach dem Aufprall entscheide dann über den Kraftabbau. Das Auswerten der Messdaten aus Zug dauert mehrere Wochen, doch Muser kann schon schätzen: «Die flexiblen Banden mindern die Kräfteeinwirkung um 30 bis 50 Prozent.» Ein deutlicher Wert.

Dennoch: Für Lengwiler ist die Installation von flexiblen Banden nur ein Schritt zur Reduktion des Verletzungsrisikos. Das noch grössere Entwicklungspotenzial sieht er andernorts: Bei den Spielern, Trainern, Klubs und im Schiedsrichterwesen.

«Das Körperspiel der Spieler muss besser geschult werden, und das schon früh in der Ausbildung. Checks nehmen und geben, das muss richtig gelernt werden!», betont Lengwiler, für den auch die Regeln und deren Auslegung noch Möglichkeiten zur Anpassung bieten.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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