In seiner Traumwelt sieht sich Hugh Quennec (52) vielleicht als der Mann, der den Westschweizer Sport vom Mief der Bedeutungslosigkeit befreit. Nicht sein einziger Denkfehler: Der Westschweizer Sport hatte in der Vergangenheit einige Sternstunden, und dies lange Zeit bevor die Tricks eines «Parvenus» vom Schlage eines Quennec in den Salons entlang der Rhône zu Empörung führten.
Unterschätzt hatte der Financier und studierte Elektroingenieur nicht nur die Launen des Genfer Geldadels. Auch die Basis rebelliert Anfang 2016, als bekannt wird, dass Quennec nicht nur bei Servette, sondern auch bei Lausanne die Mehrheit der Anteile hält. Aus Lausanne wird Quennec quasi mit Fackeln und Mistgabeln vertrieben, weil er sich weigert, seine Anteile an Investoren zu verkaufen, die das neue Stadionprojekt möglich machen.
Erst unter dem Druck des Mobs und nach einer Gesetzes- und Statutenänderung verkauft Quennec seine Mehrheitsanteile am Lausanne HC. Dabei hatte er nur ein Jahr zuvor das Amt des Präsidenten beim traditions- und ruhmreichen FC Servette abgeben müssen, weil eine Gruppe von Investoren ihren Einstieg von der bedingunslosen Kapitulation Quennecs
abhängig machten.
Elend? Quennec ist dabei
In Lausanne mit Schimpf und Schande verjagt, beim FC Servette nicht mehr erwünscht. Und immer steht ein Name im Vordergrund: Hugh Quennec.
Auch die aktuellen Wirren beim HC Genf-Servette werden an Quennec aufgemacht. Er war es, der Chris McSorley nach der letzten Saison zum Pausenaugust degradierte. Seit McSorley nur noch seinen Zahltag absitzt, steuert der Klub schnurstracks dem Elend entgegen.
Sechs bis acht Millionen Franken sollen die Miesen betragen. Die Stadionmiete, Rechnungen von Lieferanten und Ausrüstern wurden während Monaten nicht bezahlt. Von Geldsorgen im Zusammenhang mit Hugh Quennec will in Genf allerdings keiner etwas hören, der Mann hat in der Stadt längst keinen Kredit mehr.
Trotzdem sieht sich Quennec wohl weiterhin als Retter. Nur von was? Mit seinem Verhalten sabotiert er den Ruf des Klubs sowie die Verhandlungen mit der Stadt und dem Kanton betreffend Stadion-Neubau. Die mittlerweile bekannten Investoren (Finanz- und Immobilienmagnate aus Deutschland und Kanada) würden die laufenden Betriebskosten übernehmen, sollten die Behörden einlenken.
Und falls das nicht geschieht? Dann bleibt wohl nur der Konkurs. Oder der altbekannte Weg: Neue Investoren übernehmen den Klub – allerdings nur, wenn sich Bremsklotz Hugh Quennec zurückzieht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |