Siebte Mutzen-Pleite in Folge
SCB-Fighter wieder k. o.

Wieder nix! Der SCB wird für eine kämpferisch starke Leistung schlecht belohnt, verliert schon zum siebten Mal in Serie.
Publiziert: 26.01.2016 um 23:40 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 03:04 Uhr
Angelo Rocchinotti

Was hat der SCB nicht alles versucht? In der wohl schlimmsten Krise seit dem Wiederaufstieg 1986 griffen die Mutzen zu unkonventionellen Mitteln. So stürmte Boss Marc Lüthi nach der kläglichen Niederlage in Biel am Sonntag in die Kabine und hielt den Spielern eine Standpauke. «Er schrie, wir sollen Freude haben», sagte Thomas Rüfenacht.

Am Montag wurde dann kurzerhand das Training gestrichen. Die Profis sollten den Kopf lüften und schauten sich im Kino «Creed – Rocky’s Legacy» an, die Fortsetzung der Boxer-Saga mit Sylvester Stallone. Pikant: Der Streifen wurde in deutscher Fassung und ohne englische Untertitel gezeigt. Die Ausländer verstanden kein Wort, verliessen den Saal – und gingen im Starbucks Kaffee trinken.

Doch auch in der Aufstellung gabs Konsequenzen. So muss Topskorer Cory Conacher auf die Tribüne. Der Kanadier hat seit dem Spengler-Cup-Sieg in acht Spielen nicht einmal getroffen. «Unser Entscheid machte ihn sauer», sagt Sportchef Alex Chatelain. «Er war richtig angepisst.»

Doch all diese Massnahmen bringen nur beschränkt etwas. Bern verliert das so kapitale Spiel in Lausanne nach Penaltyschiessen und bleibt unter dem Strich.

Das Spiel ist ein riesen Drama! Der SCB geht in Unterzahl in Rückstand. Das, nachdem Lausannes Miéville Berns Rüfenacht den Stock ins Gesicht schlägt. «Rüfi», der am Kinn genäht werden muss,  fährt blutend zu den Unparteiischen, die keine Strafe geben wollen, sagt ihnen: «Wollt ihr mich verarschen?» Für diese Aussage kriegt er zwei Minuten.

Bern dreht das Spiel, führt im letzten Drittel dank drei Powerplay-Toren 3:2. Doch wie so oft bringen die Mutzen die Führung nicht über die Zeit und geraten 119 Sekunden vor dem Ende wieder in Rückstand.

Erst unterläuft Mikko Kousa ein Eigentor. Dann floppt Goalie Jakub Stepanek. Ein Schlag ins Berner Gesicht. Boss Lüthi lässt sich auf der Tribüne nichts anmerken. Er wirkt gelassen und steckt sich einen frischen Kaugummi in den Mund.

Emotionen zeigt der CEO erst mit der Schlusssirene. Nachdem Pesonen das leere Tor verfehlt, kann Bern mit dem letzten Angriff doch noch ausgleichen. Lüthi ballt die Faust. «Sie haben es verdient.» Bern zeigt Moral.

Wieder nix! Der SCB wird für eine kämpferisch starke Leistung schlecht belohnt, verliert schon zum siebten Mal in Serie.

(Das Spiel zum Nachlesen gibts hier!)

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?