Servettes Petschenig von EVZ-Morant gebissen
«Vielleicht wollte der Kannibale ihn fressen»

Nach einem Zweikampf beisst EVZ-Franzose Morant seinen Gegner in die Rippen. Ein Skandal.
Publiziert: 03.01.2017 um 21:56 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:21 Uhr
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Der Skandal: Beim Gerangel auf dem Eis beisst Zugs Verteidiger Johann Morant den Genfer Gegner Will Petschenig.
Foto: Zvg
Dino Kessler

Montag, 2. Januar 2017. Wir schreiben die 34. Spielminute in der Partie zwischen Zug und Servette (3:2 n. V.). Nach einem Gerangel im EVZ-Torraum kommt es zum Ringkampf zwischen dem EVZ-Rabauken Johann Morant (30) und William «Will» Petschenig, einem 21-jährigen Kanada-Schweizer in Diensten Servettes.

Eine Keilerei nach einem Unterbruch – eine durchaus übliche Szene im Eishockey. Bis zu dem Zeitpunkt, als Morant den nun unter ihm liegenden Petschenig in die rechte Flanke beisst. «Als wir aufs Eis fielen, drückte er sich auf mich. Der Linesman versuchte uns zu trennen, da biss Morant mich plötzlich in die Seite», verrät Petschenig am nächsten Tag.

«So etwas gibt es doch im Eishockey nicht»

Als Beweis macht er ein Foto der Bisswunde auf seinem rechten Oberkörper. «So etwas gibt es doch im Eishockey nicht.» Auf den TV-Bildern lässt sich sehen, wie Petschenig während des Gerangels plötzlich zusammenzuckt. Und sich danach die rechte Seite hält.

Nein, eigentlich gibt es solche Szenen im Eishockey nicht. Aber wenn EVZ-Amok Morant auf dem Eis steht, muss grundsätzlich mit dem Schlimmsten gerechnet werden. Der Wiederholungstäter hätte zu diesem Zeitpunkt allerdings längst auf der Tribüne sitzen müssen: In der 17. Spielminute setzt er schon das 20-Jährige Servette-Talent Noah Rod mit einem gemeingefährlichen Kniestich ausser Gefecht. Die Schiedsrichter sehen aber nichts.

Petschenig beschwert sich direkt nach dem Vorfall erst beim Linesman mit der Nummer 44 (Simon Wüst), dann bei Morant selbst. «Der Linesman sagte mir, er könne nichts tun, weil er den Biss in dem Getümmel nicht gesehen habe. Und Morant blaffte nur, ich solle mich nicht aufführen wie ein Baby wegen des kleinen Bissleins. Der tickt doch nicht mehr richtig ...»

Kopfschütteln bei Coach McSorley

Petschenig versteht die Aktion nicht. «Sich zu prügeln ist Teil des Geschäfts. Aber irgendwo gibt es eine Grenze. Und die wurde hier überschritten.»

Servette-Coach Chris McSorley schüttelt nur noch den Kopf. «Vielleicht ist Morant ein Kannibale und wollte ihn fressen.»

Falls die Liga-Justiz Morant nicht aus dem Verkehr zieht, droht heute im Cup-Halbfinal die Selbstjustiz. «Morant muss irgendwann an der Kasse vorbei», heisst es aus dem Lager der Genfer.

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