Servette-Boss McSorley wütend
Aufstand gegen Einzelrichter Steinmann

NL-Einzelrichter Reto Steinmann steht in der Kritik – und das Verbandssportgericht widerspricht ihm erneut. Wird er abserviert?
Publiziert: 19.05.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:54 Uhr
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7. März 2015: Rivera (Servette) wurde von Luganos Kienzle ins Tor befördert.
Foto: Eric-Lafargue
Von Dino Kessler

Das Verbandssport­gericht hat am letzten Freitag die Busse von 6000 Franken gegen Chris McSorley (Servette) gekippt. Am 12. März hatte der Einzelrichter diese Busse ausgesprochen, weil McSorley gegen die Verhaltensgrundsätze verstossen habe. Seltsam: Das Urteil sprach damals Stellvertreter Oliver Krüger aus. Das Verfahren hatte aber Reto Steinmann eröffnet.

Um was geht es? Im Viertelfinal zwischen Servette und Lugano erleidet Genf-Stürmer Rivera eine Hirnerschütterung. Der Stürmer kehrt nach dem Vorfall mit Luganos Kienzle zwei Mal aufs Eis zurück (für 7 bzw. 30 Sekunden), fällt danach aber für den Rest der Saison aus.

Als McSorley einen Video­beweis an Steinmann schickt (mit Kopie an Lugano-Sportchef Habisreutinger), fehlt dieser Fakt, stattdessen sagt McSorley aus, Rivera sei nicht mehr aufs Eis zurückgekehrt. «Das stimmt», sagt McSorley nun. «Wir haben das später überprüft und erkannt. Das war ein Fehler.» Die Einzelrichter interpretieren das anders, fühlen sich von McSorley hinters Licht geführt. 

Servette legt gegen dieses Urteil Rekurs ein. Erfolgreich. Das fünfte Mal innert kürzester Zeit, dass die Verbandssport­richter ein Urteil des Einzelrichters korrigieren.

Das Nachspiel: U18-WM in Zug, 21. April 2015. Geheim­treffen der Klubbosse. Anwesend ist auch Reto Steinmann. Als ihn McSorley um eineErklärung bittet, verweigert Steinmann die Antwort. Ein mächtiger CEO ergreift das Wort, fordert Steinmann auf, sich zu erklären. «Es war ein Feuerwerk in diesem Raum», sagt McSorley.

Im Hintergrund hat sich inzwischen eine starke Allianz gegen Steinmann in Stellung gebracht. Die Vorwürfe: mutwillige Urteile, persönliche Abrechnungen, unklare Beweisführung, Auftritte wie ein Pop-Star auf Pressetribünen und Veranstaltungen.

«Werden seine Urteile gekippt, ist das schlecht für alle», sagt McSorley. «Seine Autorität schwindet mit jedem erfolgreichen Rekurs.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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