Selbstkritik mit SCB-Goalie Schwendener
«Verschob mich wie ein Opi, sackte zusammen wie Kartoffelsack»

SCB-Goalie Janick Schwendener geht nach dem 2:5 gegen die ZSC Lions hart mit sich ins Gericht. Sehr hart.
Publiziert: 22.02.2016 um 09:48 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:57 Uhr
Angelo Rocchinotti

Den SCB-Spielern steht die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Wortlos und mit leeren Blicken schlendern sie in die Kabine. Vergeblich versucht der überzählige Gian-Andrea Randegger seine Kumpels mit einem Klaps auf den Hintern aufzumuntern. Wieder hat Bern verloren, bleibt weiter auf dem zehnten Platz kleben und hat bei den Lions nie eine echte Chance auf den Sieg.

Dabei haben die Mutzen noch einmal alles versucht. Während der Nati-Pause wurde extra aus Übersee Mental-Guru Saul Miller eingeflogen. Und im Hallenstadion geht Trainer Lars Leuenberger gestern aufs Ganze, stellt erstmals seit 14 Spielen und dem 6:5-Sieg in Zug am 12. Dezember Janick Schwendener ins Tor.

Der 23-Jährige gehört mit einer Fangquote von 88,8 Prozent zu den schwächsten Goalies der Liga. Der Tscheche Jakub Stepanek ist mit 89,8 Prozent allerdings kaum besser. Weil die vier ausländischen Stürmer nicht auf Touren kommen, geht Leuenbergers Poker jedoch nicht auf.

Schwendener erlebt den blanken Horror. Von den ersten fünf Schüssen, lässt er gleich drei (!) Pucks rein. Einen Vorwurf kann man dem künftigen Lakers-Goalie, der bös im Stich gelassen wird, aber keinen machen.

Auch wenn Schwendener selbst hart mit sich ins Gericht geht. «Es war grauenhaft, ich kam überhaupt nicht ins Spiel. Das erste Tor hätte ich nie kassieren dürfen. Beim 1:2 habe ich mich wie ein Grossvater verschoben. Und vor dem 1:3 sackte ich wie ein Kartoffelsack zusammen», so der Bündner.

Bern hätte allerdings wohl auch mit Stepanek verloren. Der SCB agiert viel zu harmlos. Es fehlen die Überzeugung und die Emotionen. Erst als es schon zu spät ist, lassen die Mutzen mit Frustfouls Dampf ab. «Playout Berner, Playout!», hallt es aus der Zürcher Fankurve.

Doch trotz der Pleite kann der SCB die Playoffs noch aus eigener Kraft schaffen.

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