Jan Kovar ist Tscheche durch und durch. Der EVZ-Captain mag die bodenständige Küche seiner Heimat. Schon oft hat er erzählt, wie gerne er saftige Steaks isst. Doch seit eineinhalb Jahren ist ihm diese Freude verwehrt. Aus einem unfassbaren Grund.
Rückblende: Im Herbst 2021 infiziert sich Kovar mit Corona. Und danach ist nichts mehr, wie es vorher war. Als der Stürmer die Infektion überstanden hat, kämpft er jedes Mal, sobald er Fleisch isst, gegen Übelkeit. «Mir wurde schlecht, ich musste mich auch öfter übergeben», erinnert sich der 32-Jährige. Sein Körper sendet ihm ganz klare Signale, «irgendwann war es so, dass ich nicht mal mehr ein Stück Fleisch in den Mund nehmen konnte. Das hört sich vielleicht komisch an und ist für mich auch schwierig zu erklären.»
«Habe mich damit abgefunden»
Kovar lässt es fortan bleiben, wird unfreiwillig zum Vegetarier. An Burger-Abenden mit der Mannschaft gibts für ihn die fleischlose Variante. Daran gewöhnen will sich der Nationalspieler eigentlich nicht, «ich dachte, das normalisiert sich irgendwann wieder». Der Tscheche versucht es hin und wieder, auch auf der Mannschafts-Reise in seine Heimat nach dem letzten Meistertitel. «Ich bin ja auch noch Mitbesitzer eines Steakhouse», sagt Kovar und schüttelt dabei schmunzelnd den Kopf. Mit den Mitspielern verbringt er in seinem Grill-Restaurant und -Pub «Comix» in Pilsen einen Abend.
Mittlerweile kann er es mit Humor nehmen – obwohl die Abneigung gegen Fleisch bis heute nicht verschwunden ist. «Ich habe mich jetzt damit abgefunden», seufzt er. Bei der Ernährung legt er nun den Fokus auf proteinreiche Alternativen. Das ist in Zusammenarbeit mit dem Leistungszentrum OYM, das die Zuger Spieler verköstigt, kein Problem. Und heutzutage könne man auch in Lebensmittelgeschäften immer mehr und bessere Ersatzprodukte kaufen.
Obwohl er hofft, eines Tages wieder ein geliebtes Steak verspeisen zu können – körperlich fühlt sich Kovar genauso fit wie zuvor als Fleischesser. In die Playoffs gestartet ist er stark, liefert drei Assists im ersten Duell gegen die SCRJ Lakers. In der Viertelfinal-Serie führen die Zuger bereits 2:0 – auch dank des Captains.
Denn bei Kovar bekommt man immer das überzeugende Gesamtpaket. Und davon jeweils gerade, was es braucht. Tore, Zuspiele, krachende Checks, Defensiv- und Aufräumarbeit vor dem Tor. Der Tscheche, der die letztjährigen Playoffs mit vier gebrochenen Rippen spielte, ist sich für nichts zu schade. Sondern stellt sich immer in den Dienst seiner Mannschaft.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |