Es ist das Jahr, in dem die Lewinsky-Affäre die Schlagzeilen dominiert und «Titanic» die Massen in die Kinos zieht. Und es ist das Jahr, in dem David Jobin erstmals die SCB-Kabine betritt. 1998.
Der 17-Jährige siezt seine Kollegen und macht einen weiten Bogen um Renato Tosio, der ihn in Anlehnung an den Jura-Konflikt «Bélier» nennt. Zu gross ist Jobins Respekt. Er fürchtet, der Goalie könnte ihm eine Frage stellen. «Ich war knapp 70 Kilo, noch nicht mal ein Mann. Die Spieler kannte ich aus dem Fernsehen. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten soll», erinnert sich der heute 35-Jährige. Erschwerend kommt hinzu, dass Jobin, der in Bern das zehnte Schuljahr besucht und in einem Lehrlingsheim lebt, kaum Deutsch spricht. Um nichts Falsches zu sagen, schweigt er lieber.
Dabei hat der in Saignelégier aufgewachsene Verteidiger den SCB-Stars eines voraus. Er war jurassischer Tennismeister, spielte sogar gegen Roger Federer. «Ich machte zwei, drei Punkte und gewann gegen Marco Chiudinelli gar einen Satz.»
Jetzt steht Jobin in seiner 19. Saison, ist der dienstälteste SCB-Spieler, wurde viermal Meister. Bloss einmal dachte er über einen Wechsel nach. Und das lag auch an Ex-Coach Guy Boucher. «Ich hatte keine Probleme mit ihm, aber es war mental anstrengend. Es gab viele Meetings und kaum Freiheiten. Mir, aber auch anderen Spielern wurde es zu viel. Und wenn man keinen Spass mehr hat, macht man sich halt Gedanken.»
Trotzdem schlug Jobin Biels Offerte aus. «Der SCB ist der Klub meines Herzens. Ich werde nicht mehr wechseln. Was will ich mehr, als beim grössten Verein zu spielen? Weshalb einen Schritt zurück machen?», fragt er rhetorisch.
Im Vergleich zu 1998 habe sich nichts verändert. «Ich bin noch immer vor jedem Spiel nervös», sagt der 21-fache Natispieler, der sich als Perfektionisten bezeichnet und darin eine Schwäche sieht. «Ich bin oft sauer über meine Leistungen.»
Jobins Frau bangt um ihn
Während andere Dauerbrenner wie Mathias Seger jedes Kind kennt, ist es um Jobin stets ruhig. Er sagt: «Ich bin wie Bidu Gerber, sehr zurückhaltend. Ich brauche das Rampenlicht nicht, bin vielleicht zu wenig egoistisch.»
Jobin konnte bloss eine Saison durchspielen, riss sich siebenmal das Innenband und spielt seit Jahren mit Knieschienen. «Ich bin RoboCop», sagt er lachend. «Wenn du deinen Job richtig machst, gehören
Verletzungen dazu. Meine Frau macht sich ständig Sorgen», so der Vater zweier Töchter.
Ende Saison läuft sein Vertrag aus. «Er gehört noch immer zu den besten Läufern», sagt Sportchef Alex Chatelain. Wie gehts weiter? «Ich spiele noch maximal zwei Jahre», sagt Jobin. «Ich warte bis Weihnachten und schaue, ob ich noch gut genug bin.»
Ein zweites Standbein hat sich die treue Seele errichtet. Jobin hat die Ausbildung zum Immobilienbewerter abgeschlossen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |
SC Bern: David Jobin (35) verteidigt seit der Saison 1998/99 in der ersten Mannschaft der Mutzen.
ZSC Lions: Auf die Saison 1999/2000 wechselte Verteidiger Mathias Seger (38) von Rappi nach Zürich. Mit dem jetzigen Captain wurde der ZSC auf Anhieb erstmals seit 39 Jahren Meister.
EHC Biel: Seit der Saison 2001/02 stürmt der jetzige Captain Mathieu Tschantré (32) für die erste Mannschaft seines Stammklubs.
HC Fribourg-Gottéron: Auch er trägt das C auf der Brust: Julien Sprunger (30) stürmt seit 2002/03 in der NLA für die Drachen.
HC Lugano: Der Emmentaler Verteidiger Steve Hirschi (35) spielt seit 2003/04 für die Bianconeri.
Servette: 2003/04 kam Verteidiger Jonathan Mercier (30) zu seinen ersten Einsätzen bei seinem Stammklub.
EV Zug: Stürmer Fabian Schnyder (30) schaffte in der Saison 2003/04 den Sprung ins NLA-Team.
HC Davos: Der Stürmer gilt auch heute noch als junger Wilder. Doch bereits seit 2005/06 setzt Arno Del Curto Eigengewächs Dino Wieser (27) in der NLA ein.
SCL Tigers: Seit 2005/06 im Fanionteam der Emmentaler: Adrian Gerber (33).
HC Ambri-Piotta: 2007 kehrte Capitano Paolo Duca (35) vom EV Zug zu seinem Stammklub zurück.
EHC Kloten: Bei den Flughafenstädtern ist ein Ausländer der Dienstälteste: Der finnische Goalgetter Tommi Santala (37) kam 2007 von Jokerit Helsinki.
Lausanne: Stürmer Gaëtan Augsburger (28) kam in der Saison 2009/10 aus Genf.
SC Bern: David Jobin (35) verteidigt seit der Saison 1998/99 in der ersten Mannschaft der Mutzen.
ZSC Lions: Auf die Saison 1999/2000 wechselte Verteidiger Mathias Seger (38) von Rappi nach Zürich. Mit dem jetzigen Captain wurde der ZSC auf Anhieb erstmals seit 39 Jahren Meister.
EHC Biel: Seit der Saison 2001/02 stürmt der jetzige Captain Mathieu Tschantré (32) für die erste Mannschaft seines Stammklubs.
HC Fribourg-Gottéron: Auch er trägt das C auf der Brust: Julien Sprunger (30) stürmt seit 2002/03 in der NLA für die Drachen.
HC Lugano: Der Emmentaler Verteidiger Steve Hirschi (35) spielt seit 2003/04 für die Bianconeri.
Servette: 2003/04 kam Verteidiger Jonathan Mercier (30) zu seinen ersten Einsätzen bei seinem Stammklub.
EV Zug: Stürmer Fabian Schnyder (30) schaffte in der Saison 2003/04 den Sprung ins NLA-Team.
HC Davos: Der Stürmer gilt auch heute noch als junger Wilder. Doch bereits seit 2005/06 setzt Arno Del Curto Eigengewächs Dino Wieser (27) in der NLA ein.
SCL Tigers: Seit 2005/06 im Fanionteam der Emmentaler: Adrian Gerber (33).
HC Ambri-Piotta: 2007 kehrte Capitano Paolo Duca (35) vom EV Zug zu seinem Stammklub zurück.
EHC Kloten: Bei den Flughafenstädtern ist ein Ausländer der Dienstälteste: Der finnische Goalgetter Tommi Santala (37) kam 2007 von Jokerit Helsinki.
Lausanne: Stürmer Gaëtan Augsburger (28) kam in der Saison 2009/10 aus Genf.