«Seine Strafen brauchen wir nicht»
Kriegt Ehlers DiDomenico nicht mehr in den Griff?

Er bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn: Langnau-Star Chris DiDomenico (30). Kann ihn Tigers-Dompteur Ehlers bändigen?
Publiziert: 18.03.2019 um 14:06 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:00 Uhr
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Die zwei Gesichter des Chris DiDomenico: Er kann auf dem Eis eine Nervensäge sein und hat seine Emotionen nicht im Griff oder ...
Foto: Keystone
Christoph Schär

Chris DiDomenico war in der Qualifikation mit 36 Assists bester Vorlagengeber der Liga – mit 134 Strafminuten aber auch der meistbestrafte. Und auch in den Playoffs taucht der 30-Jährige im Sündenregister bereits wieder an erster Stelle auf.

Bei der 1:2-Niederlage am Samstag im vierten Playoff-Duell gegen Lausanne hat sich der Kanadier lange Zeit im Griff. Doch nach dem umstrittenen 0:2 kurz vor der zweiten Pause geraten die Emotionen in Wallung. Nach der Pausensirene attackiert der Rowdy LHC-Verteidiger Junland mit dem Stock und sitzt dafür die ersten zwei Minuten des Schlussabschnitts auf der Strafbank.

Zehn Minuten vor Schluss verliert er im Angriff die Scheibe an Bertschy. Als dieser den Puck im Gegenzug längst gespielt hat, fährt DiDomenico das Bein aus und bringt den Lausanner Stürmer zu Fall. «DiDo» flucht auf dem Weg zur Strafbank, Bertschy lächelt nur müde.

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«Er ist unglaublich ehrgeizig»

Völlig unnötige Strafen, oder Heinz Ehlers? «Ja», sagt der sichtlich genervte Trainer nur, ohne die Szenen weiter zu kommentieren. Im zweiten Spiel schon liess der Coach seinen Star wegen schlechtem Abwehrverhalten mehrere Minuten pausieren. Muss er ihn jetzt einmal komplett auf die Tribüne verbannen, um ihn zu disziplinieren? «Wären wir am Anfang der Qualifikation, würde ich etwas zu diesem Thema sagen. Aber jetzt sind wir mitten in der heissen Phase, da brauchen wir die Qualität von jedem Einzelnen», so der Coach.

Wohl war. Die SCL Tigers liegen in der Serie gegen Lausanne mit 1:3 zurück und können sich keine weitere Niederlage mehr leisten. Da braucht es den Topskorer Chris DiDomenico, der mit dem Anschlusstor am Samstag die Hoffnung noch einmal zurückbrachte. «Er ist unglaublich ehrgeizig. Das ist etwas, das wir brauchen. Aber seine Strafen brauchen wir nicht», so Ehlers (53, Dä).

«Wir wissen natürlich schon, wer reizbar ist und wer nicht»

Auch im Lager des Gegners weiss man um die kurze Zündschnur DiDomenicos. Dass man ihn gezielt provoziert, würde bei den Waadtländern natürlich niemand zugeben. Christoph Bertschy (24) meint aber vielsagend: «Wir wissen natürlich schon, wer reizbar ist und wer nicht.» Und reizbar, das ist Langnaus Topskorer.

Am Samstag kassiert er nach Spielende wegen unflätigen Worten in Richtung der Schiedsrichter sogar noch eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Schon die dritte in dieser Saison. Heinz Ehlers muss sich etwas einfallen lassen, um den Heisssporn zu bändigen. Sonst ist Langnaus äusserst erfolgreiche Saison am Dienstag wohl zu Ende.

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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