Schwarze Perspektiven
Kann Denis Hollenstein bei Kloten noch glücklich sein?

Sparkurs. Pleiten. Keine rosigen Aussichten. Ist Nati-Star Denis Hollenstein in Kloten am richtigen Ort?
Publiziert: 28.09.2017 um 18:26 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:08 Uhr
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Denis Hollenstein mit besorgter Miene…
Foto: KEYSTONE
Angelo Rocchinotti

Wer in diesen Tagen Denis Hollenstein begegnet, erkennt ein Funkeln in dessen Augen. Der Nati-Stürmer und seine Gattin erwarten ihr erstes Kind. «Es kann jederzeit soweit sein. Idealerweise nicht gleich während eines Spiels», so der 27-Jährige. «Die Vorfreude ist riesig, auch wenn ich nicht genau weiss, was mich erwartet.»

Weniger Glücksgefühle dürften dem Topskorer die Resultate auf dem Eis bereiten. Sechs der sieben Partien hat Kloten verloren. «Wir spielten stets auf Augenhöhe mit dem Gegner. Die Pucks wollten einfach nicht rein.» Sorgen macht sich Hollenstein deshalb aber keine. «Chemie und Moral stimmen. Jeder kämpft für den anderen.»

Trotzdem sind die Perspektiven alles andere als rosig. Seit Hans-Ueli Lehmann die Geschicke leitet, fährt der EHC einen rigorosen Sparkurs. «Dafür nehme ich notfalls auch einen Abstieg in Kauf», so der Boss. Seine Vision: Nächste Saison ohne Ausländer und mit noch mehr Junioren auflaufen. Kann da ein so ambitionierter Spieler wie Hollenstein in einem Team ohne Titelchancen überhaupt glücklich sein?

«Ich will mal Meister werden»

«Kloten ist mein Zuhause. Hier bin ich aufgewachsen. Viele sagen, wir seien nicht gut genug. Ich sage: Wir haben ein super Team und einen hervorragenden Zusammenhalt. Vielleicht erwischten wir nicht den besten Start. Doch wir glauben an uns», so Hollenstein, gibt aber zu: «Natürlich will ich mal Meister werden. Das ist schwierig, aber nicht unmöglich. Man hat das in anderen Sportarten schon gesehen. Und: Wer hätte gedacht, dass wir den Cup gewinnen?»

Bisher vermochte der WM-Silberheld sämtlichen Lockversuchen der Konkurrenz zu widerstehen. «Es ist gut möglich, dass ich für immer in Kloten bleiben werde. Mir gefällts hier. Ich kann den Jungen ein Vorbild sein.» Dass zu viel Druck auf ihm laste, glaubt der Captain nicht.

Angst, das Eigengewächs könnte doch bald abspringen, haben die Verantwortlichen keine. «Natürlich kann im Sport alles passieren», so Lehmann. «Geht er, wäre das ein riesen Verlust für uns. Doch einem Transfer müsste ich erst noch zustimmen. Denis hat einen Vertrag bis 2020 und wir wollen ihn behalten.» Der Vertrag wurde allerdings noch vor dem Sparkurs abgeschlossen. 

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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