Es sind 18 Minuten im ersten Drittel gespielt, als Tristan Scherwey (28) in der Zone der Zürcher forecheckt. ZSC-Topskorer Garrett Roe spürt die Gefahr und spielt den Puck mit einem kurzen Pass zu Severin Blindenbacher weiter. Doch der Berner Powerstürmer fährt weiter und checkt den Amerikaner mit dem Ellbogen gegen den Kopf.
Dafür wird Scherwey mit 2 plus 10 Strafminuten belegt. Roe kommt zwar noch einmal aufs Eis, bleibt dann aber in der ersten Pause mit Verdacht auf eine Hirnerschütterung in der Kabine.
Roe mit 27 Punkten Liga-Topskorer
Es ist nicht das erste Mal, dass Roe das Opfer einer unsauberen Scherwey-Attacke wird. Bereits im Januar wurde der SCB-Flügel für vier Spiele gesperrt, weil er den damaligen Zug-Center gegen den Kopf checkte. «Solche Checks gegen einen wehrlosen Spieler haben in einem Eishockeyspiel nichts zu suchen und es ist wohl nur einer glücklichen Fügung zuzuschreiben, dass sich der gefoulte Spieler keine schwere Hirnerschütterung zugezogen hat», urteilte der NL-Einzelrichter damals.
Roe blieb damals unverletzt. Noch unklar ist, ob er auch diesmal glimpflich davon gekommen ist. Sollte er länger ausfallen, wäre das ein herber Schlag für die Lions. Der kleine Spielmacher ist das Schwungrad des Zürcher Spiels und mit 27 Punkten Topskorer der Liga.
Der 31-Jährige hatte im letzten Frühling im ersten Playoff-Finalspiel das Berner Publikum in Rage gebracht, als er mit einer Schauspiel-Einlage («wie epileptischer Fisch», Zitat Zug-Coach Dan Tangnes) auffiel.
Bei Morant sah die Liga-Justiz weg
Hat das Foul für Scherwey wieder Konsequenzen? Nachdem die Liga-Justiz nach der üblen Attacke von Zug-Verteidiger Johann Morant gegen SCB-Star Mark Arcobello (blieb glücklicherweise unverletzt) wegsah, ist das schwer abzuschätzen.
Bei einer Sperre könnte das Strafenregister des Nati-Stürmers mit NHL-Ambitionen erschwerend dazukommen. Sein Teamkollege Gregory Sciaroni war vor einem Jahr nach einem Foul gegen Timo Helbling für sechs Partien gesperrt worden, wobei die Hälfte der Strafe aufgrund des Umstands, dass er ein Wiederholungstäter war, zustande kam. Vor seinem Foul gegen Roe im Januar hatte sich Scherwey, der im Sommer zum populärsten Spieler der Liga gewählt wurde, allerdings über zwei Jahre lang nichts mehr zu Schulden kommen lassen.
Nicht nur Scherwey liess sich am Samstag zu einem Check gegen den Kopf hinreissen. In Ambri erwischte Jannik Fischer Lausanne-Stürmer Cory Emmerton. Der Kanadier blieb aber unverletzt und konnte das Spiel beenden. Auch der Verteidiger der Biancoblù kassierte 2 plus 10 Strafminuten.
Hier gehts zur Samstags-Übersicht mit allen Highlights!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 26 | 30 | 53 | |
2 | ZSC Lions | 24 | 31 | 52 | |
3 | SC Bern | 27 | 19 | 48 | |
4 | Lausanne HC | 26 | 2 | 46 | |
5 | EV Zug | 26 | 16 | 41 | |
6 | EHC Kloten | 26 | -2 | 41 | |
7 | EHC Biel | 26 | 0 | 37 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 26 | -9 | 34 | |
9 | Genève-Servette HC | 23 | 2 | 33 | |
10 | SCL Tigers | 24 | -3 | 32 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 25 | -14 | 32 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 26 | -14 | 32 | |
13 | HC Lugano | 24 | -20 | 29 | |
14 | HC Ajoie | 25 | -38 | 21 |