Schlegel und Caminada
Können diese zwei SCB-Goalies Genoni ersetzen?

Leonardo Genoni war Berns Lebensversicherung. Jetzt ist der Meisterhexer weg. Niklas Schlegel und Pascal Caminada müssen in die Bresche springen. Doch können sie das?
Publiziert: 04.09.2019 um 16:13 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2023 um 23:59 Uhr
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Pascal Caminada (l.) und Niklas Schlegel ersetzen beim Meister Leonardo Genoni.
Foto: Sven Thomann
Angelo Rocchinotti

Das Jahr eins nach Leonardo Genoni. Viele sehen den Meister bereits in argen Nöten. Niklas Schlegel (25) und Pascal Caminada (32) lässt dies kalt. «Ich wechselte nach Martin Zerzuben zu Biel und nach Gianluca Mona zu Lausanne. Beide waren die Lieblinge der Fans. Natürlich ist das jetzt nochmals eine andere Dimension. Doch letztlich wird man auch uns am Erfolg messen», sagt Caminada. Und Schlegel: «Wir wollen hier unsere eigenen Fussstapfen setzen.»

Als sich ZSC-Keeper Lukas Flüeler vor vier Jahren verletzte, stieg Schlegel auf Anhieb zum besten NL-Goalie mit der Fangquote in der Quali auf (92,63 % in 39 Spielen). Seither kam der 25-Jährige in Zürich zu 113 Einsätzen. Zum Vergleich: Caminada bestritt nach seinem Wechsel von Lausanne zu Bern 2017 gerade noch elf komplette Partien, hatte trotz starken Leistungen (nur drei Niederlagen!) hinter Genoni einen schweren Stand.

Caminada: «War nie sauer»

Der Tiefpunkt? 2018 musste er im bedeutungslosen letzten Quali-Spiel, das Bern gegen Servette verlor, im Penaltyschiessen dem fünffachen Meistergoalie weichen. Nach der Saison hätte Caminada in die Swiss League zu Kloten wechseln können. Doch der SCB legte sein Veto ein. «Ich war nie sauer», sagt der 32-Jährige. «Aber natürlich bin ich nicht zufrieden, wenn ich nur einmal in zwei Monaten spielen kann. Wäre das anders, hätte ich den Job verfehlt.»

Schlegel trägt wie beim ZSC die Nummer 1. Ob er das auch im Tor sein wird, wird sich weisen. Sportchef Alex Chatelain sagt: «Niklas hat uns in Meetings gesagt, er sei es gewohnt, sich im Tor abzuwechseln und meinte, es brauche heutzutage zwei starke Goalies, um erfolgreich zu sein.»

2018 fühlte sich Schlegel noch nicht bereit

Der 25-Jährige liebäugelte schon vor eineinhalb Jahren mit einem Wechsel, war sich mit dem späteren Absteiger Kloten einig, machte aber in letzter Sekunde einen Rückzieher. «Irgendetwas sagte mir, dass ich mir noch ein Jahr Zeit geben soll. Ich fühlte mich nicht bereit», sagt Schlegel. Was hat sich verändert? «Ich wurde erwachsener, lebe länger alleine. Nun ist es schon drei Jahre her, seit ich zuhause ausgezogen bin.»

Ausserdem habe er in den letzten beiden Jahren viel gelernt. «Es war nicht leicht, nach dem Meistertitel mit Zürich die Playoffs zu verpassen. Dank des Umzugs bin ich schnell auf andere Gedanken gekommen», so Schlegel, der jeweils im Sommer in Übersee ein Goalie-Camp besucht, um seinen Horizont zu erweitern.

Schlegel brauchte Angewöhnungszeit

Schlegel und Caminada stammen beide aus dem Zürcher Unterland. Surfliebhaber Caminada eiferte Kloten-Legende Reto Pavoni nach. Schlegel seinem Vater Tom, der in der 1. Liga das Tor hütete. «Natürlich nervten früher seine Tipps hin und wieder. Irgendwann magst du sie einfach nicht mehr hören. Doch heute rufe ich ihn an und bin froh um Feedbacks.» Wegen seinem Vater, der in Toronto aufgewachsen ist und als Goalie-Trainer bei den Lakers arbeitet, besitzt Schlegel auch den kanadischen Pass.

Schlegel und Caminada, der Sportmanagement studiert, weil ihm ein Wirtschaftsstudium zu plump erschien, kannten sich zuvor kaum. «Sie arbeiten sehr gut zusammen. Schlegel brauchte eine gewisse Angewöhnungszeit. Man spürte, dass für ihn vieles neu war, während Caminada schon alles kannte», sagt Chatelain. «Für uns ist das hier eine riesen Möglichkeit», sind sich die beiden Torhüter einig.

Hockey-Termine

1. NL-Runde
Freitag, 13. September (alle 19.45 Uhr)
Ambri – Zug
Bern – SCRJ Lakers
Biel – Fribourg
Lugano – Lausanne
SCL Tigers – Servette
ZSC Lions – Davos

Start Champions Hockey League
Donnerstag, 29. August
München – Ambri, 19.30 Uhr
Zug – Rungsted (Dä), 19.45
Biel – Frisk Asker (No), 19.45
Freitag, 30. August
Skelleftea (Sd) – Bern, 18.00
Minsk – Lausanne, 18.00

1. Runde Swiss Ice Hockey Cup
10./11. September

1. NL-Runde
Freitag, 13. September (alle 19.45 Uhr)
Ambri – Zug
Bern – SCRJ Lakers
Biel – Fribourg
Lugano – Lausanne
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Donnerstag, 29. August
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Zug – Rungsted (Dä), 19.45
Biel – Frisk Asker (No), 19.45
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Minsk – Lausanne, 18.00

1. Runde Swiss Ice Hockey Cup
10./11. September

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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