Nach zwei Siegen zum Auftakt setzte es für den EV Zug zuletzt zwei Pleiten ab. Dies alleine wäre in dieser ausgeglichenen Liga noch nicht alarmierend. Etwas anderes jedoch schon: Zugs Schwäche in der Abwehr. Unglaubliche 18 Treffer hat der Titelkandidat Nummer 1 bereits kassiert. 4,5 im Schnitt, mehr als jedes andere Team. Nach dem 5:6 am Dienstag gegen Lausanne gibts am Freitag beim 3:5 in Langnau die nächste Gegentorflut. Und hätten die Tigers im Abschluss nicht gesündigt und mit fünf Metalltreffern nicht auch noch Pech gehabt, der EVZ hätte in der Ilfishalle wohl ein «Stängeli» kassiert.
Und das alles, obwohl man aus Bern mit Leonardo Genoni den besten Goalie der Liga geholt hat. Die Abstimmung zwischen ihm und der Verteidigung stimmt noch überhaupt nicht. «Vielleicht ist das so», sagt Stürmer Lino Martschini. «Aber es darf keine Rolle spielen, wer bei uns im Tor steht. Das Problem ist eher, das wir uns zu oft und zu lange in der eigenen Zone befinden und während einem Spiel zu viele Aufs und Abs haben.»
Tangens behält die Ruhe
Trainer Dan Tangnes fasst die Probleme seiner Mannschaft ohne Umschweife zusammen. Er sagt: «Wir spielen momentan langsam, weich und zu wenig mit Instinkt.» Letzte Saison stürmte sein Team in den Final, hat sich dann noch einmal geschickt verstärkt und offenbart nun dennoch solche Probleme. Wie kommts? «Eine gute Frage», so der Norweger. «Der Hauptunterschied zu letzter Saison ist wohl, dass von uns jetzt viel mehr erwartet wird. Das ist schon ziemlich viel Gewicht auf den Schultern der Spieler.»
Der 40-Jährige verneint, dass er nach der Pleite in Langnau laut geworden sei in der Kabine. «Das tue ich nie nach einer Partie. Sonst sagt man vielleicht dumme Sachen, die man hinterher bereut. Stattdessen schaue ich mir das Video des Spiels an und spreche erst am nächsten Morgen zum Team.» Da muss er die richtigen Worte finden, denn am Abend steht bereits der HC Lugano auf der Matte. Was kann der Coach in so kurzer Zeit tun? «Wir müssen zwei Schritte zurück machen und unsere Gedanken neu ordnen. Wir haben momentan zu viele Aufs und Abs und müssen mehr Stabilität finden.»
Verzichten muss Tangnes gegen die Tessiner auf Oscar Lindberg. Der Schwede wurde nach seinem Kniestich gegen Langnaus Robbie Earl vorerst für eine Partie gesperrt, zudem wurde gegen den Stürmer ein Verfahren eröffnet. Für ihn wird Landsmann Erik Thorell, der am Freitag überzählig war, zum Einsatz kommen.