Die Finalserie von 1997 zwischen Bern und dem EV Zug scheint eine klare Sache. Der EVZ hat in den Viertel- und Halbfinalspielen gegen Rapperswil und Davos nichts anbrennen lassen und erreicht nach sechs Spielen ohne Niederlage (damals wurde im Modus «Best of five» gespielt) den Final.
Für den SCB ist der Weg (eine Parallele zu 2019) deutlich beschwerlicher. Der ZSC fordert den Quali-Sieger im Viertelfinal in fünf Spielen bis aufs Äusserste, im Halbfinal gegen Lugano genügen den Bernern vier Spiele.
Nach Video-Entscheid brach Zug ein
Der EVZ gewinnt auch die erste Finalpartie in Bern. 4:1. In Spiel zwei führen die Zentralschweizer bereits mit 2:1, als Wes Walz mit dem vermeintlichen 3:1 der wegweisende Treffer gelingt. Nur: dem Treffer ging eine klare Offsideposition von Chad Silver (†) voraus. Schiedsrichter Reto Bertolotti und seine Linesmen (damals wurde noch im 3-Mann-System operiert) sehen allerdings nichts Regelwidriges und geben den Treffer.
Nachdem SCB-Trainer Bryan Lefley (†) und seine Spieler lautstarke Proteste anmelden, verliert der Bieler Architekt Reto Bertolotti die Nerven und prüft die Szene auf einem winzig kleinen TV-Bildschirm in der Nähe des Kameramanns. Ein Video-Review war damals als Stilmittel erst in der Finalserie möglich – allerdings ausdrücklich nur für Torraumszenen.
Zug machte keinen Spielfeldprotest
Nach der Konsultation der Bilder korrigiert Bertolotti seine Entscheidung und nimmt das Tor zurück. Ein regeltechnischer Fehler des späteren Schiedsrichterchefs. Ein handfester Skandal, der die Liga nur deshalb nicht in Verlegenheit brachte, weil sich der EVZ wohl verbal gegen den Entscheid stellte, aber keinen Spielfeldprotest deponierte.
Der Fall wäre klar gewesen – das Spiel hätte wiederholt werden müssen.
Der SCB drehte damals nicht nur das Spiel, sondern gleich auch die Serie. Nach dem 5:2 in Zug verliert Bern kein Spiel mehr und holt sich den Titel. Bertolotti rechtfertigte sich später damit, dass er damals im Sinn des Sports entschieden habe. Das mag zutreffen, ein regeltechnischer Fehler war es trotzdem.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |