Schiedsrichter Bertolotti gibt Zug-Tor nicht
0:49
Der Final-Skandal von 1997:Schiedsrichter Bertolotti gibt Zug-Tor nicht

Schiedsrichter Bertolotti verliert die Nerven
So lief der Final-Skandal von 1997

Der aberkannte Treffer vom Donnerstag wird in Zug als Skandal bezeichnet – eine Interpretationsfrage. Viel klarer war es 1997 – damals hatte Schiedsrichter Bertolotti das Regelbuch nicht im Griff. Ohne Folgen.
Publiziert: 19.04.2019 um 17:55 Uhr
|
Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:00 Uhr
1/7
Der damalige Schiedsrichter Reto Bertoletti nahm im Final 1997 zu Unrecht das Video zur Hilfe, um einen korrekten Entscheid zu fällen.
Foto: Blicksport
RMS_Portrait_AUTOR_504.JPG
Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Die Finalserie von 1997 zwischen Bern und dem EV Zug scheint eine klare Sache. Der EVZ hat in den Viertel- und Halbfinalspielen gegen Rapperswil und Davos nichts anbrennen lassen und erreicht nach sechs Spielen ohne Niederlage (damals wurde im Modus «Best of five» gespielt) den Final. 

Für den SCB ist der Weg (eine Parallele zu 2019) deutlich beschwerlicher. Der ZSC fordert den Quali-Sieger im Viertelfinal in fünf Spielen bis aufs Äusserste, im Halbfinal gegen Lugano genügen den Bernern vier Spiele. 

Nach Video-Entscheid brach Zug ein

Der EVZ gewinnt auch die erste Finalpartie in Bern. 4:1. In Spiel zwei führen die Zentralschweizer bereits mit 2:1, als Wes Walz mit dem vermeintlichen 3:1 der wegweisende Treffer gelingt. Nur: dem Treffer ging eine klare Offsideposition von Chad Silver (†) voraus. Schiedsrichter Reto Bertolotti und seine Linesmen (damals wurde noch im 3-Mann-System operiert) sehen allerdings nichts Regelwidriges und geben den Treffer. 

Nachdem SCB-Trainer Bryan Lefley (†) und seine Spieler lautstarke Proteste anmelden, verliert der Bieler Architekt Reto Bertolotti die Nerven und prüft die Szene auf einem winzig kleinen TV-Bildschirm in der Nähe des Kameramanns. Ein Video-Review war damals als Stilmittel erst in der Finalserie möglich – allerdings ausdrücklich nur für Torraumszenen.

Zug machte keinen Spielfeldprotest

Nach der Konsultation der Bilder korrigiert Bertolotti seine Entscheidung und nimmt das Tor zurück. Ein regeltechnischer Fehler des späteren Schiedsrichterchefs. Ein handfester Skandal, der die Liga nur deshalb nicht in Verlegenheit brachte, weil sich der EVZ wohl verbal gegen den Entscheid stellte, aber keinen Spielfeldprotest deponierte.

Der Fall wäre klar gewesen – das Spiel hätte wiederholt werden müssen. 

Der SCB drehte damals nicht nur das Spiel, sondern gleich auch die Serie. Nach dem 5:2 in Zug verliert Bern kein Spiel mehr und holt sich den Titel. Bertolotti rechtfertigte sich später damit, dass er damals im Sinn des Sports entschieden habe. Das mag zutreffen, ein regeltechnischer Fehler war es trotzdem.

Refs machen Zug einen Strich durch die Rechnung
0:12
Ausgleich aberkannt:Refs machen Zug einen Strich durch die Rechnung
«Schiris sind nicht dazu bereit, Kritik einzustecken.»
0:57
Simon Schenk nach Spiel 4:«Schiris sind nicht dazu bereit, Kritik einzustecken.»
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
52
25
97
2
ZSC Lions
ZSC Lions
52
35
93
3
SC Bern
SC Bern
52
26
91
4
EV Zug
EV Zug
52
37
88
5
HC Davos
HC Davos
52
18
86
6
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
52
4
83
7
EHC Kloten
EHC Kloten
52
-15
79
8
SCL Tigers
SCL Tigers
52
7
75
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
52
-13
73
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
52
-12
73
11
EHC Biel
EHC Biel
52
-3
71
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
52
-12
71
13
HC Lugano
HC Lugano
52
-23
66
14
HC Ajoie
HC Ajoie
52
-74
46
Playoffs
Qualifikationsspiele
Relegation Play-Offs
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?