SCB-Untersander gibt überraschendes Comeback
«Da wusste ich: Ich muss hier raus!»

Nach bangen Monaten ist SCB-Verteidiger Ramon Untersander endlich wieder zurück.
Publiziert: 15.03.2019 um 20:02 Uhr
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Ein schöner Moment: Als Ramon Untersander einläuft, brandet Jubel durch die PostFinance-Arena.
Angelo Rocchinotti
Angelo RocchinottiEishockey-Reporter

Seit zehn Tagen trainiert SCB-Verteidiger Ramon Untersander wieder voll mit dem Team. Und dennoch schien ein Comeback in weiter Ferne. «Er ist noch nicht bereit», sagten Trainer Kari Jalonen und Sportchef Alex Chatelain unisono. Ein Irrtum: Am Donnerstag läuft der WM-Silberheld erstmals nach 85 Tagen wieder ein. Jubel brandet durch die PostFinance-Arena. Endlich!

Die letzten Monate waren für den 28-Jährigen der blanke Horror. Zweimal kehrte der Mann, der seit nunmehr dreieinhalb Jahren immer wieder von Gleichgewichtsstörungen heimgesucht wird, zurück. Zweimal erlitt er einen Rückschlag, fühlte sich wochenlang wie im Rausch, hatte Mühe mit Menschenmassen und war überfordert, wenn er beim Einkaufen nach Produkten suchen musste.

«Im Kopf spielt sich vieles ab»

Untersander liess sich in der Concussion-Klinik in Zürich therapieren, kämpfte sich abermals zurück. «Am Mittwoch wusste ich: Jetzt muss man mich hier rauslassen.» «Unti» sucht das Gespräch mit Jalonen. Am nächsten Morgen fällt der definitive Entscheid. «Im Kopf spielt sich vieles ab. Ich hatte Rückschläge und Mühe im Spiel. Ausserdem ist es schwierig, nach so langer Zeit mitten in den Playoffs zurückzukehren. Ich hatte Respekt, stand morgens aber gut auf und fühlte mich bereit.»

Der Verteidiger beginnt im vierten Block, kommt im längsten NL-Playoff-Match aller Zeiten schliesslich stolze 26 Minuten Eiszeit. «Je länger das Spiel dauerte, umso besser fühlte ich mich. Aber ich brauche sicher noch etwas Zeit, bin vielleicht bei 60 Prozent.»

«Dann wäre ich am falschen Ort»

Trotz der bitteren Pleite nach 96 Minuten wirkt der Verteidiger nach seinem erst siebten Meisterschaftsspiel gefasst. «Jetzt kann ich wenigstens dem Team helfen. Zuschauen ist nicht wirklich angenehm.» Angst vor einem erneuten Rückschlag hat der Rheintaler nicht. «Hätte ich Angst, wäre ich am falschen Ort. Dann könnte ich nicht in den Playoffs einsteigen.»

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