Er gehört zu den stärksten Verteidigern der Liga, gewann im Frühjahr in Kopenhagen WM-Silber und ist mit 27 Jahren im besten Alter. Und dennoch macht Ramon Untersander derzeit die schlimmste Phase seiner Karriere durch. Er leidet an einer Störung des Gleichgewichtsorgans, hat nun schon zum zweiten Mal in dieser Saison einen Rückschlag erlitten. Dabei schienen die Probleme endlich überwunden.
Rückblende: Am 19. Dezember gibt der SCB-Verteidiger im Cup gegen Zug sein Comeback. Es ist sein erst siebtes Saisonspiel. Der Rheintaler fühlt sich gut, konnte eine Woche lang
beschwerdefrei trainieren. Und wäre die Scheibe nicht auf der Torlinie kleben geblieben, «Unti» hätte den SCB in den Final geschossen. Alles scheint in bester Ordnung. Bis einen Tag später die Symptome zurückkehren. «Manchmal ist es ein Druckgefühl im Kopf. Manchmal Schwindel», sagt SCB-Sportchef Alex Chatelain.
Comeback offen
Die letzten beiden Partien im alten Jahr verpasst Untersander. Er sei krank, heisst es. Erst als der Back auch im Tatzen-Derby fehlt, sagt Chatelain: «Es ist wieder die alte Verletzung.»
Untersander weilt in dieser Woche nicht beim Team. «Wir gaben ihm frei. Auch, um dem Rummel rund ums Tatzen-Derby zu entkommen. Er soll Abstand gewinnen, freut sich aber, zurückzukehren.» Wann er wieder spielen wird, steht in den Sternen.
Er denkt an den Rücktritt
Es scheint wie eine «never ending story», die Untersander auch mental einiges abverlangt und die schon 2015 im ersten Heimspiel für Bern beginnt. Nach einem Check fällt der Ex-Bieler zwei Monate aus, scheint dann aber die Probleme in den Griff zu bekommen, bis er an der WM 2017 mit Teamkollege Cody Almond zusammenstösst.
«Ging ich morgens zur Toilette, drehte sich alles. Ich hatte Mühe mit Menschenmassen, war überfordert, wenn ich in den Migros-Regalen nach Produkten suchte.» Er denkt an Rücktritt. «Man hat nur einen Kopf», sagt «Unti» im November im BLICK. «Aber noch überwiegt die Liebe zum Sport. Sie treibt mich an.» Eine Liebe, die auf die Probe gestellt wird.
Nachdem Untersander im September am Kopf getroffen wird, fühlt er sich während Wochen wie im Rausch. Im November kehrt er gegen Genf zurück, muss aber nach 40 Minuten mit Kopfweh vom Eis. Und nun, als er glaubte, endlich alles überwunden zu haben, fällt der Back wieder aus. Darüber reden mag er nicht mehr: «Ich will erst zurückkommen.» Untersander kämpft weiter.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 23 | 25 | 46 | |
2 | ZSC Lions | 21 | 22 | 43 | |
3 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
4 | SC Bern | 24 | 13 | 39 | |
5 | EHC Kloten | 23 | 4 | 38 | |
6 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
7 | EHC Biel | 23 | -2 | 34 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 21 | -15 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 23 | -12 | 28 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 21 | -12 | 27 | |
12 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
13 | Genève-Servette HC | 19 | -3 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 22 | -35 | 18 |