SCB-Rüfenacht schlägt Alarm
«Wir brauchen einen Befreiungsschlag!»

Der SCB ist angeschlagen. Thomas Rüfenacht erwartet eine Reaktion gegen den ZSC. Die gute Nachricht: Tristan Scherwey soll sein Comeback geben.
Publiziert: 11.03.2022 um 16:07 Uhr
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Nach der Olympia-Pause hat SCB-Stürmer Thomas Rüfenacht nach 15-monatiger Verletzungspause (Knie) sein Comeback gegeben.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
Nicole Vandenbrouck

Zu wenig Entschlossenheit. Keine Kampfbereitschaft. Eine schlechte Körpersprache. Eine Spielerbank ohne Leben, ohne Kommunikation. Diese Kritiken müssen die Berner nach den letzten Partien mit den beiden Niederlagen gegen Verfolger Ambri oder die Lakers über sich ergehen lassen.

Wie geht ein Spieler damit um, wenn es auf dem Eis nicht läuft und es dann noch Vorwürfe hagelt? Teils auch von Mitspielern, die öffentlich ansatzweise Klartext reden. Thomas Rüfenacht, der nach 15 Monaten Verletzungspause seit acht Partien wieder mittun darf, gibt die Antwort: «Es ist frustrierend. Aber weil die Leute, die zuschauen, nicht alle Umstände kennen.»

Die offensichtlichen sind, dass den Bernern derzeit noch wichtige Stammkräfte fehlen. Und dass sie seit der Olympiapause zweimal vier Spiele innert fünf Tagen absolvieren mussten. «Das ist ein Mammutprogramm», sagt mit Rüfenacht einer, der nie jammert.

Auch sportliche Gründe gibts. «Das Powerplay funktioniert nicht, es ist eine riesige Baustelle.» Diese Tore fehlen dem SCB in den Spielen. Das ist eine einfache und mit Zahlen erklärbare Begründung. Schwieriger wird es, wenn es um die weniger offensichtlichen Probleme geht. Um das Zusammenspiel, oder die Harmonie im Team, das Füreinander. «Um darüber nachzudenken, ist weder der Zeitpunkt noch haben wir die Zeit dafür. Wir müssen jetzt einfach Dreck fressen und uns da durchkämpfen», sagt Rüfenacht.

Der Powerstürmer wollte mit seiner Rückkehr ein positives Zeichen setzen, er will motivieren und inspirieren. Und so zeigen, dass man für eine Mannschaft alles geben kann. «Ich hoffe, dass die meisten von uns in den Spiegel schauen und sagen können, auch alles gegeben zu haben.» Vorwürfe zu machen entspricht nicht seiner Art. Denn es gibt auch angeschlagene Spieler im Line-up, die sich durchbeissen.

Rüfenacht, dessen Zukunft noch ungewiss ist, will antreiben. «Mit unserer Teamleistung haben wir zu wenig Schwung ins Spiel gebracht. Wir brauchen einen Befreiungsschlag. Und dafür braucht es alle.» Vor allem jeden in seiner Rolle. Der Prozess, in dem sich der SCB befindet, ist ein Weg, auf dem verschiedenen Spielern andere Rollen zuteil werden. «Damit muss man umgehen können.» Statt sich hängen zu lassen. Rüfenacht erwartet heute gegen den ZSC eine klare Reaktion.

Eine vielversprechende Nachricht dafür: CSO Raeto Raffainer kündigt für heute das Comeback von Tristan Scherwey an.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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