Foto: Urs Lindt/freshfocus

SCB-Rüfenacht heiss auf Meisterkampf mit dem EVZ
«Über Zug wird viel geredet – schön für sie …»

Er startet bereits in seine sechste Saison in Bern und ist längst eines der Gesichter des SCB. Thomas Rüfenacht (34) über Herausforderer Zug, Leonardo Genoni und seinen auslaufenden Vertrag.
Publiziert: 13.09.2019 um 02:15 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2019 um 08:13 Uhr
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Thomas Rüfenacht startet in die sechsten Saison mit dem SCB.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
Stephan Roth

BLICK: Thomas Rüfenacht, wie stark schauen Sie vor einer Saison darauf, was die anderen Mannschaften gemacht haben?
Thomas Rüfenacht:
Nicht gross. Wir waren dermassen auf die Champions Hockey League fokussiert gewesen. Das beginnt erst jetzt, wenn man so die Prognosen liest und in der Kabine vielleicht ein wenig darüber spricht.

Dann ist auch der letztjährige Finalgegner Zug ein Thema, der in Sachen Transfers noch einmal ein Brikett nachgelegt hat.
Es wird viel über die Zuger geredet. Das ist schön für sie… (schmunzelt)

Wie sehen Sie den EVZ jetzt. Sind Sie beeindruckt?
Ich denke, es wird kein Titel im September gewonnen. Wir können lange über die Zuger oder andere Mannschaften reden. Es werden jetzt erst mal die 50 Quali-Partien gespielt und dann sehen wir, wo wir sind, wo sie sind und wo die anderen sind. Dann kommen die Playoffs. Und da muss man dann ja auch noch einen Zacken zulegen.

Im letzten Frühling hat es zum Titel gereicht. Doch hat sich beim SCB doch einiges verändert.
Ja, aber wir glauben an unsere Gruppe.

Verändert es sich fürs Spiel etwas, wenn nun nicht mehr Leonardo Genoni hinten im Tor steht?
Es ist schwierig zu sagen. Ich denke nicht. Wir haben Vertrauen in Pascal Caminada, der letzte Saison auch sehr gute Spiele gezeigt hat. Und von Niklas Schlegel wissen wir, was er kann. Er war phasenweise bei Zürich die Nummer 1. Von dem her sind die Erwartungen hoch. Sie haben grosse Schuhe zu füllen. Doch sie haben eine gute Einstellung und kommen täglich, um hart zu arbeiten.

Spielt man nicht vielleicht defensiver, um den Goalies etwas mehr Sicherheit zu geben?
Nein, nein. Wir haben Vertrauen in die beiden. Wir spielen unser Spiel, wer immer hinten im Tor steht.

Der SCB wurde in den letzten vier Jahren dreimal Meister. Das ist aussergewöhnlich. Besteht da nicht die Gefahr, dass man bequem und satt wird?
Nein. Wir haben einfach keine Spielertypen, die so sind. Wir wollen weiter gewinnen. Wir haben immer noch den Biss. Wir zelebrieren es, wenn wir den Titel holen – und dann wollen wir es wiederholen. So etwas findet man selten.

Wie weit ist der SCB jetzt im Vergleich zum Vorjahr?
Gute Frage. Das ist schwierig zu sagen. Wenn man die Spiele in der Champions Hockey League zum Massstab nimmt, hat man gesehen, dass wir uns gegen gute Gegner steigern können. Anders sah es im Cup gegen die EVZ Academy (2:1, die Red.) aus. Ich denke, wir waren noch nie ein Team, das die Gegner wegputzen kann. Wir machen einfach, was es braucht, um zu gewinnen. Das haben wir immer noch. Natürlich müssen sich jetzt die neuen Linien noch finden. Ich denke, wir sind genau dort, wo wir sein sollten.

Letzte Saison gab es kritische Stimmen, wenn es beispielsweise nur 2:1-Siege gegen die Lakers gab.
Wir waren auf dem ersten Platz und haben diese Pflichtsiege eingefahren. Auch Rapperswil ist ein guter Gegner. Es ist nicht einfach, Hockey-Spiele zu gewinnen. Das unterschätzen die Leute manchmal. Was wir in den letzten Jahren erreicht haben, ist nicht einfach. Wir liefern jeweils. Und in den Playoffs waren es dann auch spannende Spiele. Ich weiss nicht, was die Leute noch mehr wollen. Da wurde zum Teil auf uns rumgehackt. Und am Schluss haben wir es allen gezeigt. Ich höre diese Leute jetzt nicht mehr. Doch die warten nur darauf, um wieder hervor zu kommen und zu sagen: «Seht Ihr! Ich habs gesagt! Ich habs gesagt!»

Ihr Vertrag beim SCB läuft aus. Sind schon Gespräche über eine Verlängerung im Gang?
Nein, nicht das ich wüsste. Ich verhandle nicht selbst.

Sie würden aber gerne in Bern bleiben?
Ich bin sechs Jahre hier. Logisch würde ich gerne bleiben. Ich bin hier sehr glücklich, fühle mich gut und glaube, dass ich noch viel Einfluss aufs Spiel nehmen kann und unsere Linie funktioniert gut. Doch als ich in Lugano war, wollte ich eigentlich bleiben und es kam dann anders. In den Verhandlungen passieren manchmal Dinge, die man nicht erwartet. Das ist das Business.

National League, 1. Runde

Freitag, 13. September

19.45 Uhr: Ambri – Zug
19.45 Uhr: Bern – SCRJ Lakers
19.45 Uhr: Biel – Fribourg
19.45 Uhr: Lugano – Lausanne
19.45 Uhr: SCL Tigers – Servette
19.45 Uhr: ZSC Lions – HC Davos

Freitag, 13. September

19.45 Uhr: Ambri – Zug
19.45 Uhr: Bern – SCRJ Lakers
19.45 Uhr: Biel – Fribourg
19.45 Uhr: Lugano – Lausanne
19.45 Uhr: SCL Tigers – Servette
19.45 Uhr: ZSC Lions – HC Davos

Wie gefährlich ist der EV Zug?
54:00
BLICK-Talk vor Saisonstart:Wie gefährlich ist der EV Zug?
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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